Wie schafft man es, sich zu überschlagen?

Gestern auf der Autobahn fuhren wir nach halbstündigem Stau an einem PKW vorbei, der auf dem Dach lag (zum Glück waren keine Personen zu sehen, die waren hoffentlich längst im Krankenhaus).
Und vor ca. zwei Jahren sah ich sogar in der Stadt eine Unfallstelle mit einem auf dem Dach liegenden Auto.

Wie ‚schafft‘ man es (leicht zynische Frage), derart zu verunfallen (und das sogar in einer Tempo 50-Zone der Stadt!), dass sich das eigene Auto überschlägt und auf dem Dach landet?
Kann die Tatsache, dass moderne Autos so gebaut sind dass die Fahrerkabine nicht einquetscht, eher dazu führen, dass die Kräfte zum überschlagen führen?

Hi!

Das passiert schneller als gedacht, wenn statt einer Mittelleitplanke eine kleine Betonmauer vorhanden ist, die meist nach oben etwas dünner wird. Falls man es schafft, die mit dem Vorderrad beherzt zu berühren, wird das Vorderrad an der Wand hochfahren, dabei auch noch Richtung Wand einschlagen, und damit erst recht den Impuls zum Umkippen liefern.

Auch in der Stadt ist das einfach möglich, sofern das Auto mit einem Rad eine deutliche Rampe hoch fahren kann.

Die Energie bei 50km/h reicht aus, um das Auto um 20m anzuheben. Es ist also genug da.

Ja verstehe. Nun war weder auf der Autobahn noch auf der besagten Kreuzung in der Stadt eine Rampe oder Betonmauer.

Bei einem SUV ist der Schwerpunkt weit oben. Und das Fahrfverhalten ganz anders als weiland bei einer Ente.

Ich weiß nicht, ob das mit modernen Autos zu tun hat. Ich habe jetzt noch vor Augen die Dacia von vor ca. 35-40 Jahren sich quasi vor meinen Augen aufs Dach gedreht hat. Die Ursache habe ich nicht mitbekommen, weil ich gerade an der Bushaltestelle (übrigens an einer Kreuzung, also direkt dahinter) gewartet und kurz in eine andere Richtung geschaut habe, und zack, habe ich ein lautes Geräusch gehört und die Dacia lag auf dem Dach und drehte sich um die eigene Achse. Ich weiß nicht mehr, wieviele Insassen es gab, aber auch daran kann ich mich noch erinnern, dass sie wie durch ein Wunder unverletzt aus dem Auto stiegen, obwohl Sicherheitsgurte damals in Rumänien gar nicht „modern“ waren (und Pflicht schon gar nicht).

holy sh… :open_mouth:

Servus,

wenn ein paar ungünstige Einflüsse (wie z.B. auch plötzliches heftiges Bremsen mit ungleichmäßigem blockieren der Räder) zusammenkommen, können winzige Hindernisse dafür reichen.

Im letzten Jahrhundert hat es ein Fahrer in einer niedersächsischen Großstadt geschafft, den nagelneuen Notarztwagen aufs Dach zu legen, indem er den Wahlhebel der Automatik mit einem beherzten, ein wenig gewalttätigen Ruck bei starker Beschleunigung des Fahrzeugs in die P-Stellung hieb - eigentlich wollte er einen Gang runterschalten, um das schwere Auto auf Trab zu bringen; der Vorgänger des NAW war noch mit einem Schaltgetriebe ausgestattet…

Schöne Grüße

MM

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Lies mal zu Elchtest der ersten A-Klasse

Der Dacia 1300 war ein völlig identischer Lizenzbau des Renault 12 TL und kam mit diesem fast zeitgleich auf den Markt. Die ersten Exemplare hatten noch einen originalen Renault-Fahrzeugbrief. Und selbstverständlich die gleiche Sicherheitsausstattung.

Wer wissen möchte, weshalb sich ein PKW überschlägt, kann mit einem Matchbox- oder SIKU- Auto üben und sich dabei vorstellen, dass unter Berücksichtigung von wechselnden Fahrbahneigenschaften dessen Fahrer zur Unzeit ungünstige Lenk- und Bremsmanöver macht. Zum Beispiel beim Durchfahren eine Wasserlache gilt: Am Lenkrad festhalten und bloß nicht drehen! Nicht bremsen, lenken, gasgeben!

Auf einer Straße hier in der Nähe haben beim Raubbau am Walde schwere LKW grobe Schäden an einer Straße hinterlassen, indem sie über 2 Kilometer Längsrillen in den Asphalt drückten und im Bereich des Mittelstreifens sich eine fast scharfe Kante gebildet hat. Man muss aufpassen wie ein Schießhund. Dort hat es neulich einen Hecktriebler in den Seitengraben gewedelt. Etwas mehr Tempo und noch mehr Ungeschick der Fahrerin und sie läge auf auf dem Dach.

Aber bloß, wenn sie nicht die Mutter aller Heckantrieb-Autos führe: Die Form des Volkswagen-Käfers ist zum sanften Abrollen in solchen Fällen nahezu perfekt geeignet - auch wenn es extrem schwierig ist, einen Käfer zum Kippen zu bringen…

Schöne Grüße

MM

Ich habe nicht gesagt, dass die Dacias nicht mit Gurten ausgestattet waren, sondern dass sie nicht „modern“ waren: es hat sich einfach keiner angeschnallt.

Achso, das ist in Rumänien passiert.

Ja, genau. :slight_smile:

Ich kann mich noch genau an Plakate erinnern, die am Straßenrand zu sehen waren, „Centura de siguranta - centura vietii“ (Sicherheitsgurt - Gurt des Lebens), aber die Leute haben die Plakate nur müde belächelt.

hi,

50km/h = 13,89 m/s
Endgeschwindigkeit aus 20 Meter im freien Fall: 19,8 m/s

ich stelle eine Abweichung fest.

grüße
lipi

Ohne weitere Worte von mir.

Dann auch noch das hier:

https://www.bz-berlin.de/berlin/neukoelln/auto-ueberschlaegt-sich-nach-crash-vor-discounter

Beladung ist auch entscheidend: Dachbox drauf und voll mit Wasser, dann schaffst du es auch mit 30kmh… :slight_smile:

Kann unter Umständen schnell gehen. Einfachste Variante: ein Teil der Staße ist vereist. Durch eine Blöde Lenkbewegung kommst du ins Schleudern und rutschst quer zu deiner Spur (also die rechten Räder zB vorn und die linken Räder hinten) wenn jetzt die Eisfläche aufhört, und die Räder mit einem Ruck wieder Grip bekommen, kann es schon passieren, das Auto aufs Dach zu legen-