Hallo nochmal,
ich spreche einzig und allein von meinen Voraussetzungen und
Gepflogenheiten, wie Du dem widersprechen kannst ist mir
unklar.
Nun ja, Du hattest hieraus Anregungen an Dritte entwickelt, die hinterfragenswert erschienen.
„Mittelgrosse Stücke“ liegen für mich immer noch in der
Pfundklasse, ein Pfund Schinken pro Sorte esse ich in 3
Monaten nicht, der Qualitätsverlust der Lagerung ist für mich
höher, als wenn ich mir 80g Schinken geschnitten zwei Tage im
Fridge lagere.
Jetzt wird mir einiges klar, Du isst so wenig Schinken, weil er eben geschmacklich kein Suchtpotential hat, wenn er nicht frisch geschnitten ist 
Also bei uns ist das mit einem Zweipersonenhaushalt überhaupt kein Thema. Was glaubst Du wohl wie oft der ein oder andere mal eben nebenbei so das ein oder andere hauch dünne Scheibchen abhobelt? Und wenn man so richtig dünn schneidet, dann ist ein ganzer Teller voll gewichtstechnisch und von den Inhalten her ein Witz, und steht dann auch gerne mal am Abend mit vor dem Fernseher und ist sicher gesünder als die Tüte Chips. Oder auf der Terrasse sitzen, Fläschchen Wein, Teller Schinken, Würfelchen Parmesan, …
Den Unterschied frisch geschnitten/ 2 Tage
geschnitten gelagert sehe ich nach entsprechenden Blindtest
gänzlich anders, wer den Unterschied zu Billigware aus dem
Supermarkt nicht schmeckt, bekommt bei mir keinen guten
Schinken angeboten.
Also noch mal ehrlich: Schon alleine von den sensorischen Eigenschaften her, erkennt man einen als Scheiben einen Tag im Kühlschrank aufbewahrten Schinken sofort. Die Scheiben kleben aneinander oder haben zwischen den Folien geschwitzt, der Feuchtigkeitsgehalt optimal luftgetrockneter Schinken ist nicht mehr vorhanden, …
Im Gegensatz zu Dir erhebe ich nicht den Anspruch auf
Allgemeingültigkeit. An meinem Dealer laufe ich jeden Tag
vorbei, du setzt einen kühlen Keller, Kühlkapazitäten und
Anfahrtswege voraus.
Die Allgemeingültigkeit bezieht sich auf die Qualität des Schinkens auf dem Teller und nicht auf das Verfahren. Wenn Du da besonderes Glück hast, und der Laden gut liegt, und Du zu normalen Geschäftszeiten regelmäßig zum Einkauf kommst, ist dies sicher schön für dich und macht in deinem besonderen Fall die Sache sicherlich erträglich. Viele Werktätige kommen aber nur am Samstag zum Einkauf, viele Menschen wohnen in Wohngebieten wo der nächste Laden leider nicht um die Ecke liegt, … Na ja, und einen Kühlschrank brauchst Du schließlich auch.
Ich unterscheide auch klar zwischen Produktqualität und
Eventcharakter, am besten schmeckt der Schinken in einer
meiner Lieblingsbodegas in Xeres, dann passt das Ambiente
100%, in der Zwischenzeit genügt mir persönlich die
Schnittware.
Klar, Event ist schön, aber die Graef-Maschine ist weiß Gott kein Event. Den großen Zampano spiele ich dann lieber an meinem großen italienischen Gasherd, oder an zig anderen Stellen in unserer doch schon ganz nett ausgestatteten Küche.
Dazwischen liegt die freie Persönlichkeitsentfaltung und die
individuelle Priorisierung.
Sei dir unbenommen
Das allerdings zwischen Grosshandel und Einzelhandel auch noch
eine Marge liegen soll, worin sich auch Kosten für Maschinen
niederschlagen (neben anderen, oft vom Kunden nicht bedachten
Kosten/Aufwendungen) ist eine gänzlich neue Info. Danke dafür!
-)
Du solltest Die Formulierung genau lesen, es ging nicht um Margen, sondern um deren Höhe. Als Freiberufler weiß ich ziemlich gut, was Margen sind, und was man zum Leben braucht. Mir ist auch klar, dass der kleine Feinkostler natürlich eine Mischkalkulation fahren muss, und unter dem Strich nicht als reicher Mann nach Hause geht, weil er dafür eben auch nicht genug Schinkenscheiben vergoldet bekommt. Aber wenn ich den Schinken von dem wir hier reden mal isoliert als solchen betrachte und feststelle, dass sich dessen Kilopreis vom Groß- zum Einzelhandel mehr als verdoppelt, ist da viel Platz um sich ein eigenes Maschinchen zu leisten.
Mahlzeit!
Gruß vom Wiz