Wie schnell kann man eine Symphonie lernen?

Huhu

Hab früher mal 4 Jahre Violine gespielt ( Im Alter von 11 bis 15 )

Leider hab ich die geige nun seit 4 Jahren nicht mehr wirklich ausgepackt und frag mich nun wie gross der Aufwand wohl wäre ( Zeitdauer ) damit man bsp Brahms-Ungarischer Tanz No.5 auf der Violine spielen könnte…

Berger

Moin,

und frag mich nun wie gross der Aufwand wohl wäre (
Zeitdauer ) damit man bsp Brahms-Ungarischer Tanz No.5 auf der
Violine spielen könnte…

diese Frage läßt sich so nicht beantworten.
Genauso könntest Du fragen, wie lange man trainieren muß umzwei Meter hoch springen zu können.
Einige machen das nach einer Stunden, andere kriegen das nie hin.

Gandalf

Hallo Ralf,
zunächst einmal ist der Ungarische Tanz Nr. 5 von Brahms keine Sinfonie, sondern war von ihm ursprünglich für Klavier komponiert. Es gibt eine Reihe von Bearbeitungen für unterschiedliche Besetzungen, aber nie ist eine „Sinfonie“ daraus geworden. Die bekannteste ist die von dem mit Brahms eng befreundeten Geiger Joseph Joachim. Er schrieb eine Fassung für Violine und Klavier. Die Noten davon kann man online einsehen:
http://www.noten-klavier.de/brahms/Un
Und da zeigt sich, dass das Stück „nicht ohne“ ist. Wenn du nach der Schwierigkeit fragst (das steckt ja hinter der von dir gestellten Frage nach dem Zeitaufwand), muss man das einerseits natürlich immer auf deine technischen und musikalischen Möglichkeiten und andererseits auf deine Absicht, sprich wie und wo du das vor-/spielen möchtest, ausrichten.
„4 Jahre“ Geigenspiel sagt mir z.B. so gut wie garnichts. Wie weit bist denn damals gekommen? Welche Literatur? Wo und mit wem gespielt?
Dann: Welche Techniken beherrscht du? Wie weit ist dein musikalisches Ohr entwickelt? usw.
Die Joseph-Bearbeitung enthält eine Reihe von Stellen, die in meinen Augen nur von einem Fortgeschrittenen so gespielt werden können, dass man sie ohne sich zu „blamieren“ öffentlich vor einem zahlenden Publikum vorführen kann (z.B. die Doppelgriffe, die versteckte Zweistimmigkeit).
Aber all diese „negativen“ Abgrenzungen sollten dich in keinem Falle daran hindern, sich mit der Musik einfach auseinanderzusetzen, es auszuprobieren, am besten zusammen mit einem Geigenlehrer.
Das wichtigste, finde ich, ist nicht die Frage, ob ein Stück „schwierig“ ist. Das wichtigste wäre für mich, Freude am Musizieren zu haben. Hast du denn einen Pianisten, der dich begleiten kann? Dann bringt so etwas erst richtig Spaß, - vorausgesetzt, ihr beide könnt euch aufeinander einstellen.
Du wirst dich ja wohl nicht gleich bei Dieter Bohlen anmelden oder eure örtliche Konzerthalle füllen wollen. Bestimmt freuen sich die Eltern, Kinder, Freundinnen, wenn du ihnen das Stück bzw. Teile vorspielst, so wie du das eben kannst.
Meine Tochter hatte auch mal über 4 Jahre Geigenunterricht, und ich wäre super glücklich, wenn sie mir heute mal sagen würde: „Du, Papa, darf ich dir mal was auf der Geige vorspielen?“.
Also, warum nicht, - selbst, wenn du´s nur im eigenen Kämmerlein ohne Klavierbegleitung spielst?
Gruß,
lynndinn