Wie schnell verlässt der Geist den Körper beim Sterben?

Hallo,

meine Frage ist natürlich nicht wirklich zu beantworten, aber es gibt doch sicher viele Theorien dazu, wie schnell der Geist den Körper beim Sterben verlässt!

Eine von mir gelesene Theorie sagt, dass es so lange dauert, wie der Körper braucht um tatsächlich tot zu sein- das könnten dann 5 min locker sein- was nun für mein Verständnis ein sehr langsames Loslassen wäre…naja- mein Denken :wink:

Und ja ich weiß- ich setze hier einen Geist voraus, der den Körper nach dem Sterben verlassen kann- daher bitte ich von Beiträgen abzusehen, die wiederum das als Thema machen möchten!

Was denkt ihr zu dem Thema? Wie lange dauert es, bis sich der Geist von dem Körper gelöst hat?
Vielleicht auch leichter zu argumentieren, wenn man bei einem Sterben dabei war?

MOD Selina: Von Geisteswissenschaften nach Esoterik verschoben

Hi,

Es dauert so lange, wie man glaubt.

Die Franzi

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Das ist individuell und abhängig von allen möglichen Begleitumständen sehr unterschiedlich.

Den „Point of no return“ konnte man auch medizinisch noch nicht endgültig definieren und man klammert sich an Indizien mit teilweise zweifelhafter Relevanz, wie z.B. Hirnstromdetektion.
Genau bestimmen lässt sich das bislang eher nur für Ausnahmefälle mit massiver Zerstörung des Körpers.

Guten Tag Kitty,
da Du Dich offensichtlich mit diesem Thema ernsthaft beschäftigst,
empfehle ich, folgendes Buch zu lesen:

Elisabeth Kübler-Ross „Über den Tod und das Leben danach."

Ich bin mir nicht sicher, ob Deine Frage darin gut beantwortet wird,
aber lesenswert ist es allemal.

Gruß Walter VB

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Hallo,

genau. Deswegen hat die Frage im Bereich Wissenschaften, einschließlich Geisteswissenschaften auch nichts verloren. Mit Ausnahme Theologie, falls man die denn tatsächlich für eine Geisteswissenschaft hält. Da würde man dann in etwa auf so etwas stoßen:

Im Bereich der christlichen Anthropologie ist es wohlbekannt, daß der Augenblick des Todes für jede Person im endgültigen Verlust der konstitutiven Einheit zwischen Leib und Seele besteht. Jeder Mensch ist nämlich insofern lebendig, als er oder sie »corpore et anima unus« ist (Gaudium et spes, 14), und er oder sie bleiben es, solange diese substantielle Einheit in der Ganzheit besteht. (Johannes Paul II., Botschaft an die päpstliche Akademie der Wissenschaften, 01. Februar 2005, Libreria Editrice Vaticana)

Nun ja … „christliche Anthropologie“ ist nun nicht gerade das, was ich eine exakte Wissenschaft nennen würde. Immerhin wird im Folgenden weiter ausgeführt:

Im Licht dieser anthropologischen Wahrheit wird deutlich, daß, wie ich bei früheren Gelegenheiten bereits betont habe, »der Tod des Menschen, in diesem radikalen Sinn, ein Ereignis ist, das durch keine wissenschaftliche Technik oder empirische Methode direkt identifiziert werden kann« (vgl. Ansprache vom 29. August 2000; in O.R. dt., Nr. 37, 15.9.2000, S. 7,4). Aus klinischer Sicht jedoch ist es der einzig korrekte – und auch der einzig mögliche Weg –, den Tod eines Menschen festzustellen, die Aufmerksamkeit und Forschung auf die Identifizierung jener angemessenen »Zeichen des Todes« zu konzentrieren, die an ihren physischen Symptomen im Individuum zu erkennen sind. (a.a.O.)

Also wenn nicht einmal Theologen Deine Frage beantworten können - da bleiben Dir wohl nur noch Esoteriker als Orakel …

Deine Frage setzt einen unabhängig vom Körper und dessen Funktionen existierenden Geist voraus - gerne auch als ‚Seele‘ bezeichnet. Schon das ist keine Theorie (da ohne jegliche empirische Grundlage) sondern eine seit Jahrtausenden unbewiesene (und offenbar auch unbeweisbare) Hypothese. Von daher handelt es sich hier:

ebenfalls um keine „Theorie“ sondern schlicht um eine willkürliche Behauptung. Von der Sorte könnte ich mir selbst spontan im Lauf von fünf Minuten ein paar ausdenken. Hat nur niemand was davon.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Bei manchen kann man ja zweifeln ob der Geist überhaupt zu Lebzeiten „drin“ war !

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Da es eine Glaubensfrage ist, ob es einen Geist gibt, der einen Körper verlassen könnte, ist es auch eine Glaubensfrage, wann das Verlassen eintritt. Die Kirche hat sich dazu m.W. noch nicht geäußert, insofern darf bei diesem Punkt ausnahmsweise jeder glauben, was er will.

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das ist ein berechtigter Einwand :wink:

Hallo

Beziehst du dich eventuell auch auf Berichte von Leuten, die klinisch tot waren und sich selber von außerhalb (von oben, glaube ich) gesehen haben? - Wenn deren Geist also den Körper schon verlassen hatte, dann ist er ja anscheinend dazu in der Lage, wieder in denselben zurückzuschlüpfen. -

Sowas könnte ich mir nicht vorstellen als schwerfälligen Vorgang, der ewig lange dauert. Abgesehen davon dauert es sehr viel länger als 5 Minuten, bis ein Körper (nach dem Hirntod) richtig tot ist. Ich glaube, das kann mehrere Tage dauern, die Fingernägel z. B. wachsen doch noch ewig lange.

Nein, natürlich nicht. Wie auch? Wie sollen denn noch neue Zellen produziert werden?
Das ist ein Märchen!


Soon

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Beim Sterben verlässt „Leben“ einen Körper.
Darüber dürften sich alle Natur- bis Geisteswissenschaften einig sein.

Der Begriff „Geist“ ist ein von „Leben“ weitgehend losgelöst zu betrachtender Begriff, im Sinne Bewusstsein, Vernunft, Handlung, Entscheidung treffen, usw, also eher auf Philosophie und Geisteswissenschaften ausgerichtet.

Der ebenfalls genannte Begriff „Seele“ ist religiöser Natur, er verbindet beides. Als Erklärung des Nichtwissens.

awM

Es gibt Berichte, dass Menschen während medizinischen Behandlungen unter Narkose ihren Körper verlassen mussten weil sie beinahe gestorben wären. Dies ist angeblich nur bekannt geworden weil der Patient Zeuge seiner eigenen Operation wurde (schwebend unter der Zimmerdecke) und Details erinnern konnte. Die Erinnerung stimmte mit den Tatsachen, die von den beteiligten Ärzten und Assistenten berichtet wurden, überein.

Außerdem fällt mir ein, dass es auch die Idee gibt, dass während des Sterbens ein minimaler Gewichtsverlust eintreten soll. Angeblich. Es ist wohl schwer beweisbar. Oder auch unwahr. Selbst wenn, wenn dieses Gewicht nachweisbar wäre, dann würde auch die Zeit des Gewichtsverlustes nachweisbar sein.
Vielleicht ist die Zeit des Loslösens davon abhängig, wie gut ein Mensch loslassen kann, oder auch davon, ob er losgelassen wird oder ob sehr an ihm geklammert wird, vielleicht kann das zwischen 5 Sekunden und 5 Jahren dauern?
Wer soll das wissen. Es kann schnell gehen, es kann dauern, es kann sogar zurück in den Körper gehen, wer weiß.
So ungefähr glaube ich.

Das ist unkorrekt. Ich kenne den Bericht eines atheistischen Menschen aus meiner Verwandschaft, der seiner OP von unterhalb der Zimmerdecke zuschauen durfte weil sie ihn beinahe verloren hatten.
Der hat sich das nicht ausgedacht. Der hängt im Leben anderen Ideologien an und wäre selber eher voll des Spottes ob solcher Erzählungen gewesen. Es gab ihm zumindest zu denken.

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Was genau ist deiner Meinung nach an Tychiades Text unkorrekt?
Dass dein Bekannter wirklich denkt, Sachen gesehen zu haben, die er nicht gesehen haben kann ist nicht so ungewöhnlich. Unser Gehirn spielt uns viel öfter einen Streich als wir scheinbar so rationalen Wesen denken. Es ist bekannt, dass Menschen sich an Dinge “erinnern“, die so nie statt gefunden haben, gerade in Krisensituationen.
Karl

Es widerstrebt mir, die Erlebnisse von Menschen nur weil ich selbst diese Erlebnisse nicht hatte anzuzweifeln und mit ebenso unwissenschaftlicher Polemik zu belegen.
Es widerstrebt mir zutiefst wenn Erlebnisse von denen, die es nicht erlebten bis zur Pathologisierung angezweifelt werden.
In diesem Streit ist Erlebnis mehr wert als Un-Erlebnis.

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Ich habe zwar nicht für eine Verschiebung in das Esoterikbrett plädiert, um dann hier die Diskussion fortzusetzen (im Gegenteil), aber da Du mich persönlich kritisierst, möchte ich Folgendes anmerken.

Es wurden hier weder subjektive Erlebnisse angezweifelt (zumal ich selbst solche Erfahrungen mit Hilfe psychotroper Drogen gemacht habe) noch wurde unwissenschaftlich polemisiert. Es lässt sich jedoch feststellen, dass Dein Verwandter anscheinend ausgerechnet auf eine unwissenschaftliche Deutung (es ist vielleicht verständlich, dass ich den Begriff ‚Rationalisierung‘ in diesem Zusammenhang vermeide) seines Erlebnisses verfallen ist. Vor so etwas sind auch Atheisten nicht gefeit. Zur Einführung in andere, wissenschaftlich seriöse Erklärungsmodelle mal in Wikipedia schauen und sich vielleicht auch die dortigen Links ansehen, z.B. den hier. Vertiefend (erfordert allerdings englische Sprachkenntnisse) beispielsweise hier, hier und hier.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Erleben ist nicht esoterisch. Un-Erleben ist nicht esoterisch - aber möglicherweise durch Geistlosigkeit verursacht. Der Nicht-Erlebende muss sich fragen, warum er zum Erleben erst der psychotropen Drogen bedarf. Er möge um Geist bitten von dem, der ihm Geist geben kann.
Wenn er sich weigert, wenigstens dieses experimentell zu tun, so wird er bis zu seinem Tode zum Un-Erleben verurteilt sein. Und dann kann ihm nur noch der liebe Gott helfen.

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Dann frag Dich das mal - Du hast es ja nicht erlebt.

Der Geist ist weniger das Problem. Aber den Stoßseufzer „Herr, wirf Hirn vom Himmel“ äußere ich schon gelegentlich.

EOD

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Hallo Kitty40,

ich möchte auf Deine Frage, jetzt ganz unwissenschaftlich antworten.

Ich habe meine Mutter beim Sterben gehalten.

Für mich war ein kleiner hörbarer „Schnarcher“ der Zeitpunkt an dem die Seele aus dem Körper gewichen ist. Und es hat kaum ein, zwei Sekunden gedauert.

Bürger 79

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Vielleicht wäre auch die Frage nach „wer hat Sterben miterlebt?“ eine gute Alternative?
welches Brett wäre da richtig?

danke dir für dein Erzählen!:smile: