Wie schnell wird eine Hauskatze zum Freigänger?

Hallo,
Ich habe mit meinem 4 Jahre alten Kater folgendes Problem:
Er wurde in Freiheit geboren. Da seine Mutter ihn nicht annahm,nahmen wir ihn bei uns zusammen auf. Dort war bereits eine Katze vorhanden,welche die Mutterpflichten übernahm.
Unsere Wohnung war komplett mit Rauhfaser ausgestattet,welche er und innerhalb kürzester Zeit zu nichte machte. Daraufhin halfen wir uns mit Streichfaser. Raus wollte der Kater allerdings nie. Wir haben ihn öfters mit in den Garten genommen,aber er freundete sich mit der Freiheit nicht wirklich an. Ich denke,es lag daran,dass wir eine Dachgeschosswohnung hatten und der Bezug „nach Hause“ fehlte. Denn auf dem Dach ist er bei jeder Gelegenheit gewesen.

Jetzt sind wir vor 2 Wochen in eine Erdgeschosswohnung mit Terrasse gezogen. Trotz ausdrücklichen Wunsch KEIN Rauhfaser an die Wände zu bringen,passierte es doch. Wir hofften,dass sich seine „Leidenschaft“ aufgrund des Alters gelegt hat,aber leider Pustekuchen. Da ich keine Lust habe in paar Monaten neu zu renovieren und ich schon alles mögliche (Fernhatespray,Kratzbretter,Bewegungssensor-Sprühding, …) versucht habe,bleibt zu hoffen,dass er so schnell wie möglich zum Freigänger wird. Wie stelle ich das am schnellsten und effektivsten an? Ich habe ihn bereits einmal „rausgeschmissen“ für ein paar Stunden. Er verkroch sich hierbei unter Den Mülltonnen. Daher habe ich ihm diesmal seine Box mitrausgestellt auf die Terrasse,aber er flitzte gleich wieder zu den Mülltonnen.
Beim ersten Mal heulte er bestimmt 10-15 Minuten wie eine Sirene,beim zweiten mal höchstens 1-2 Minuten. Ist das ein Fortschritt?

Bitte verurteilt mich wegen diesen Gründen nicht,aber dies ist der letzte Versuch vor dem Tierheim und das will ich ihm ersparen,weil er ein wirklich toller Kater mit Marrotten ist :wink:

Hallo, leider kann ich dir in diesem Fall keinen Tipp geben. Vieleicht braucht ihr Geduld. Und immer Essen nach draußen stellen und ein kleines Häuschen, wo er sich, wenn er will, reinlegen kann. Mehr weiss ich auch nicht. Viel Glück. LG Uli

Hallo,

bei den meisten Katzen siegt irgendwann die Neugier über die Angst.
Die Chancen steigen, wenn sich das Tier in der eigenen Geschwindigkeit der neuen Freiheit nähern kann.
Nicht drängen, keinerlei Zwang. Überrumpelung (rausschmeissen) bewirkt das Gegegenteil!

Den Kater jetzt im Winter zum Freigänger machen zu wollen ist denkbar ungünstig.
Versucht das besser im Sommer, wenn ihr selbst draussen auf der Terasse sitzt und die Terassentür wie selbstverständlich die ganze Zeit geöffnet ist.
Nehmt etwas zum Spielen mit (Reizangel) wenn ihr draussen sitzt und animiert ihn ab und an damit zu spielen. (Von drinnen, nach draussen, ganz behutsam ohne Stress)
Katzen haben einen langen Atem und als Katzenhalter benötig man Geduld, Geduld, Geduld ;o)

Je nach Charakter kann es aber durchaus sein, dass das Tier einfach nicht nach draussen will, dann sollte man das so akzeptieren und alle weiteren Bemühungen einstellen. Vielleicht bringt es einfach die Zeit.

Kratzen dient übrigens auch Markierungszwecken, evtl. hilft ein Spray mit Gesichtsphermonen (Feliway/Felifriend), genügend Alternativen zum Kratzen sollten allerdings immer vorhanden sein.

Gruß
M.

Kann ich leider nicht weiter helfen.

Ich wollte ja bis zum Frühjahr warten und durch öffnen der Terrassentür ihn langsam an den Freigang gewöhnen. Problem ist nur,dass er mir innerhalb von 2 Wochen bereits die Wände total zerkratzt hat (das kann man noch flicken). Aber je länger ich warte,desto schlimmer wird es. Und ich seh es nicht ein,dass meine niegelnagel neue Wohnung,wegen dem wieder versaut wird. Sorry! Ich tu ja viel für meine Katzen,aber da hört es bei mir mittlerweile auf!

Hallo Grinchin,

mit Fernhaltespray und Co. erreichst du bei Kratzproblemen wenig bis gar nichts. Was man versuchen kann ist neben ausreichenden Kratzmöglichkeiten an den richtigen Stellen (Kratzbaum, Kratztonne, Kratzbretter, Kartonlösungen, je nachdem, auf was der Kater anspricht), eine Umorientierung mittels positiver Bestärkung (klassische Konditionierung). Das erreicht man zum Beispiel durch Clickertraining, dauert aber natürlich seine Zeit. Infos zum Clickern gibt es hier: http://www.lasercats.de/clickertraining.html Ihr habt momentan nur den einen Kater? Einzelhaltung oder die Haltung mit einem nicht 100%ig passenden Partner kann neben der zu frühen Trennung von der Mutter (die es ja nun gab), auch ein Grund für das Kratzen sein.

Um eine Hauskatze (ohne Winterpelz) zum Freigänger zu machen, ist jetzt natürlich nicht unbedingt die perfekte Jahreszeit. Auch viele Freigänger ziehen bei diesen Temperaturen den warmen Platz an der Heizung vor und machen maximal kurze Ausflüge ins Revier. Ich würde mir vielleicht noch bis zum Frühjahr die Zeit nehmen (bis dahin evtl. mal mit Clickern probieren) und ihn dann langsam an den Freigang gewöhnen, d. h. mit ihm nach draußen gehen und ihm auch die Möglichkeit geben, sich wieder ins Haus zurückzuziehen, wenn er das möchte. Geht bei wärmeren Temperaturen um einiges einfacher, weil Katz zum einen lieber nach draußen geht und man zum anderen leichter mal ein Fenster oder eine Tür einige Zeit offenlassen kann, ohne dass die Wohnung auskühlt. So wie du es im Moment angehst, machst du ihm den Freigang nicht wirklich schmackhaft, sondern sorgst eher dafür, dass ihm die Welt da draußen Angst macht.

Wenn ihr das Problem nicht in den Griff bekommen solltet und ihn wirklich abgeben möchtet, dann gebt ihn bitte nicht einfach ins Tierheim, sondern sucht ihm ein neues Zuhause, in dem er samt Marotten bekommen ist.

lg

hexenmieze

Mach doch in Kratzhöhe Sisalmatten an die bevorzugten Wände.
Zum Thema Kratzmarkierungen:
http://fachwissen-tiermedizin.enke.de/katzen/kratzma…

Kratzen gehört zum normalen Verhalten einer Katze, damit muss man rechnen. Man kann mit Ausdauer einer katze durchaus beibringen wo genau sie kratzen darf und wo nicht. Dabei muss allerdings auch berücksichtigt werden, dass diese Kratzmarkiereungen auch an tauglichen (sichtbaren) Stellen angebracht werden können. Sonst sind erfülen sie ja ihren Zweck nicht.

Sollte das Ganze überhand nehmen, so müsste man mal in Richtung Angststörung suchen, wie beschrieben.
Wenn man das nicht will wäre ein neuer Platz möglicherweise keine schlechte Idee, sonst folgt vielleicht noch eine Unsauberkeit oder weitere Verhaltensauffäligkeiten.

Gruß
M.

hi,
also meine katzen hatten immer die möglichkeit selbst zu entscheiden wann sie rein oder raus wollen. schon mal versucht ihn z. bsp sein futter nur im garten zu gebeN?! er könnte sich ja mal dran gewöhnen.
mfg

Hallo,
Ich habe mit meinem 4 Jahre alten Kater folgendes Problem:
Er wurde in Freiheit geboren.:

Hallo Grinschin, dass dein Kater beim zweiten Mal nicht mehr so lange geheult hat, kann schon ein Fortschritt sein, allerdings kann man sich darauf nicht verlassen. Du bist aber, denke ich, auf dem richtigen Weg. Übe dich aber in Geduld, ganz wirst du ihn nicht aus dem Haus bringen, das würde dir auch das Herz brechen. Es ist alles ein großer Versuch. Ich hatte eine Katze, die war Freigänger und hat trotzdem im ganzen Haus die Tapeten zerkratzt. Ich habe an den schlimmsten Stellen immer wieder ein bisschen repariert und ansonsten mich daran gewöhnt. Lieber ein paar Kratzer als eine unglückliche Katze! Alles Gute und liebe Grüße, Ingrd