Hallo Karin,
nun, als Empfänger von Bewerbungsschreiben mache ich es so: ich sehe mir den Lebenslauf an, wenn das Anschreiben nicht so ist, dass sich jeder weitere Blick nicht zu lohnen scheint. Und dann sehe ich, dass Elke sich nach der Probezeit sofort wieder bewirbt. Da frage ich mich schon, was los ist. Dann sehe ich mir an, wie lange sie beim vorherigen Arbeitgeber war und werfe einen Blick aufs Zeugnis. Steht dort: „betriebsbedingt gekündigt“, „bedauern den Schritt sehr“ und Ähnliches? Hat Elke ihre Stelle dort länger gehabt, oder auch nur kurz?
Wenn das von den Umständen her bedenkesnweret ist (z.B. zwei kurze Arbeitsverhältnisse hintereinander, keine ausreichende Begründung für die Wechsel) dann schaue ich im Anschreiben nochmal nach, ob da meine Sorgen zerstreut werden und wenn nicht, dann wandert Elkes Bewerbung eine Ratingklasse tiefer, sofern ich genug andere Kandidaten habe. Gnadenlos. Wenn ich viele Kandidaten habe, bei denen mir auf den ersten Blick nicht schon Bedenken kommen, warum soll ich dann eine Bewerbung sorgfältig prüfen, hinter der Probleme stecken könnten? Ich erwarte schon, dass mir eine Bewerbung die ersten offensichtlichen Fragen erklärt und mich nicht rätselnd dasitzen lässt.
Und das mache ich so, obwohl ich eine meiner besten Einstellungen gemacht habe auf eine Bewerbung hin, die so absolut unter aller Kanone war, dass ich zunächst aus reiner Belustigung länger hingeschaut habe. Bis es dann ging: Moment… WAS hat die alles gemacht? WAS kann die? Warum versteckt sie das so???
Aber das ist nicht die Regel, leider.
Auf der anderen Seite verbieten sich selbstverständlich längliche Epistel zu vorherigen Arbeitgebern und deren Unverständnis und Ungerechtigkeit.
Gruß
Burkh