Wie segelt ein Rahsegler gegen den Wind?

Die Portugiesen mussten oft Monate gegen den Wind segeln, um nach Indien zu kommen (Südatlantik). Die Galleonen hatten viel Rahsegel. Wurden diese beim Kreuzen gerefft? Kam der Antrieb nur von den restlichen Schratsegeln? Die Karavellen hatten anfangs Lateinersegel, später Rahsegel. Waren die damit schneller?

Fragt eine Landratte.

Hallo Niko-laus,
ein reiner Rahsegler segelt nicht gegen den Wind. Damit kann man nicht aufkreuzen. Deshalb brauchten sie auch stetige Winde raumschots wie z.b. die Passat-Winde. Deswegen sind im Laufe der Jahrzehnte aus den reinen Rahseglern auch Zwitter mit Segeln geworden, mit denen man bedingt aufkreuzen konnte. Z.B. kann ein Rahsegler nicht durch den Wind „gehen“. Um auf einen anderen Bug zu gehen, brauchte es eine Halse.
Reicht das erstmal?
Tschüss
Bernd

Hallo !

Bin kein Segler und deshalb meine dumme Frage :

Wie sind die größten Rahsegler der Welt nach Chile und zurück nach Deutschland gekommen?

Gruß max

Hallo Max,
reine Rahsegler waren z.B. die Hansekoggen oder auch die Santa Maria und ihre Begleitschiffe, die darauf angewiesen waren, Wind von ziemlich hinten zu kriegen (ich drücke mich ausdrücklich binnenländisch aus). Die konnten höchstens Vortrieb gewinnen, wenn der Wind hauptsächlich von hinten kam. Sonst wurden sie zurück getrieben. Kam der Wind aus der Richtung, wo sie hinwollten, dann war ein Hafentag, Ankern oder Pullen mit den Beibooten angesagt.
Das ganze Bestreben der Segeltechnik des ausgehenden Mittelalters bis hin zum 19. Jahrhundert war dahin ausgerichtet, durch geeignete Segeltechnologie das Segeln am Wind zu ermöglichen. Das führte zu der Erfindung der Stagsegel, die zwischen den Rahen aufgespannt wurden, zu der Erfindung der Klüver, das sind die dreieckigen Segel am Bug der Rahsegler und schließlich zu der Erfindung der Gaffelbesegelung und schließlich wurde auf die Rahsegel ganz verzichtet oder man setzte sie nur noch bei entsprechenden Raumschotkursen (Wind von hinten). In den Monsungebieten gibt es heute noch Segelschiffe, die im Einklang mit der Natur - also der Windrichtung - von dem
Arabischen Golf zu den Gewürzinseln in der Nähe Sansibars segeln. Dann warten sie, daß der Monsunwind dreht und es geht wieder zurück. Auf die gleiche „Windtechnik“ warteten die Vollschiffe, die den Dünger in Valparaiso (Chile) abholten. Wenn der Wind drehte, konnten sie wieder die chilinische Küste südwärts segeln, das Kap Hoorn umrunden und home rollen. Alles klar in aller Kürze? Ich kann ja hier keine Romane schreiben.
Aber zum Schmökern:
http://www.indiga.de/evolution.html

Mast- und Schotbruch
Bernd

1 Like

Hallo!

Nein, nichts ist klar.
Die Rahsegler der Chilefahrt segelten um Kap Hoorn so, wie es ihr Fahrplan zuließ. Sie warteten keineswegs irgendwo auf guten Wind! Nach 14 - 20 Tagen Lade-, Löschzeit segelten sie wieder ab.

Die „Preußen“, ein Fünfmastvollschiff segelte vom 2. August 1902 in 69 Tagen nach Iquique. 11. Okt. Ankunft.

Vom 24. Oktober 1902 segelte sie nach Hamburg in 88 Tagen. Ankunft 22. Jan. 1903.

Vom 15. Februar 1903 segelte sie in 74 Tagen nach Iquique. 1. Mai Ankunft Iquique.

Die Heimreise dauerte 72 Tage.

Vom 18. August 1903 segelte sie in 78 Tagen nachTocopilla. 6. November Ankunft.

Heimreise in 74 Tagen. Ankunft in Cuxhaven am 4. Februar 1904.

Alles klar?

Alles klar???
Wie haben das bloß die Wikinger gemacht !

Wie haben das bloß die Wikinger gemacht !

Die hatten da einen Oberwikinger im Bugbereich stehen, der auf „Wikingisch“ in einem bestimmten Rhythmus immer das Wort „Pull“ gerufen hat. :smile:

Mit freundlichem Gruß

Klaus-Werner Olderdissen

Schon, schon!

Aber nur bei totaler Flaute und wenn sie die Weser oder die Elbe hochfuhren, um die Städter mal zu vermöbeln.
Bei Wind hauten sie bestimmt nicht in die Riemen, egal, wo der herkam!

Gruß max

moin,

Hallo Niko-laus,
ein reiner Rahsegler segelt nicht gegen den Wind. Damit kann
man nicht aufkreuzen.

Sorry mein Guter das ist nonsens.
Auch Rahsegler können Kreuzen, Nachteil dabei ist das das auf Dauer sehr auf die Crew geht, denn das laufende Rundbrassen der Rahen ist mit der Zeit recht anstrengend.

Übrigens hat z.B. das Segelschulschiff „Gorch Fock“ auf seiner Weltumseglung im Roten Meer recht lange aufkreuzen müssen
Deshalb brauchten sie auch stetige Winde

z.B.kann ein Rahsegler nicht durch den Wind „gehen“.
Um auf einen anderen Bug zu gehen, brauchte es eine Halse.

Woher hast Du diesen Blödsinn?
btw. Man kann sogar mit einem Rahsegler rückwärts fahren, mit dem sogenannten backbrassen.

MfG

Andreas