Hallo!
Wenn man Gold unter Vakuum schmilzt könnte es sogar flüssig
werden, bevor es glüht,
Behauptet wer?
Ich glaube, da bringst Du was durcheindander. Der Siedepunkt einer Flüssigkeit ist stark druckabhängig. Der Festpunkt hingegen deutlich weniger.
Gibt es eigentlich Stoffe, die man zu metallen hinzugeben kann
um den schmelzpunkt zu senken?
Durch das Legieren verändern Metalle ihr Schmelzverhalten. In der Regel gibt es eine Temperatur bei der die ganze Legierung flüssig ist und eine Temperatur, bei der die ganze Legierung fest ist. Dazwischen gibt es einen brei-ähnlichen Zustand, bei dem feste Partikel in der Schmelze gelöst sind. Oft gibt es ein bestimmtes Mischungsverhältnis, bei dem sich das Gemisch wie ein Reinstoff verhält, d. h. es gibt einen definierten Schmelzpunkt und keinen Schmelzbereich. Dieses Stoffgemisch nennt man Eutektikum. Die Schmelztemperatur des Eutektikums liegt stets niedriger als die Schmelzpunkte der beiden Komponenten als Reinstoffe.
Eines der bekanntes Beispiele ist Lötzinn: Zinn hat einen Schmelzpunkt von rund 230°C, Blei von rund 330°C. Eine eutektische Mischung von beiden (62% Sn, 38% Pb) schmilzt schon bei 180°C. Leider ist Blei nicht allzu gesund, weshalb man häufig auf die Legierung 99% Sn, 1 % Cu (die ebenfalls eutektisch ist) ausweicht. Schmelzpunkt: 227°C.
Es gibt jedoch auch Legierungen, die kein Eutektikum besitzen. Da liegt dann der Schmelzbereich irgendwo zwischen den beiden Schmelzpunkten.
Michael