Wie soll mein Freund seine Frau zurückerobern?

Liebe wer-weiss-was-Gemeinde,

mein Freund „X“ (46 Jahre alt) ist seit 12 Jahren mit seiner Frau „Y“ (44 Jahre alt) zusammen. Seit 11 Jahren sind sie verheiratet. Seit 2 Jahren haben sie keinen Sex mehr miteinander. Beide haben vor kurzem ein Haus gekauft. Sie haben beide 2 kleine schulpflichtige Kinder.
Y findet X inzwischen nur noch als scheiße… dementsprechend behandelt sie X. X ist sich keiner Schuld bewusst, da er sich in den letzten 20 Jahren nicht wesentlich verändert hat (kann ich bestätigen).
Mein Freund X hätte gerne mal wieder Verkehr mit seiner Frau und weiß sich keinen Rat.

Heute sagte er mir folgendes: „Sie will, dass ich brav in die Kirche gehe. Dass ich Fernsehen und Internet zu 100% meide. Das ich die Herrenrunde besuche, die sie mir ausgesucht hat und mich nicht mit Leuten wie Dir abgebe (Dabei sind alle gleich, die ICH mir ausgesucht habe). Dass ich nach 10 Stunden Arbeit und 7 Stunden Schlaf mich 3 Stunden um die Kinder und 5 Stunden ums Haus kümmer. Dass ich alle meine Hobbys komplett aufgebe und mich ausschließlichg der Familie opfere… usw.“

Dazu muss gesagt werden, dass mein Freund ein eher lockeres Verhältnis zu Gott und gar kein Verhältnis zur Kirche hat.

Weiter sagte er, dass sie ihm eine christliche Herrenrunde zum Besten gegeben hat. Seine Meinung dazu: „In der besagten Herrenrunde haben sie neben Fußball, Arbeit im Büro und auf dem Bau, Autos und LKWs (was mir alles am Arsch vorbei geht) darüber geredet, wie man seinen Müll trennt und wie man die gelben Säcke befüllt. Mann, war das schlimm.“

Ich muss auch erwähnen, dass seine Frau Y in einer besonderen Kirche ist, wie z. B. in der Neuapostolischen Kirche. Die ist es nicht, aber die Auswirkungen sind entsprechend gleich: Totale Hörigkeit zur Gemeinde mit Überwachung, wann und wie oft man den Gottesdienst besucht usw.

Ein weiteres Zitat von X: „Sie hat sich mal in mich verliebt, wegen der vielen Kleinigkeiten, die ich veranstaltet habe. Das ist richtig. Aber, sie ist komplett anders als früher - ich bin genau der gleiche Chaot, wie immer. Weltliche Dinge ziehen nicht mehr. Ich müsste höchstens streng gläubig werden. Obwohl - der Pastor ist weltlicher eingestellt, als seine Schäfchen.“

X sagt mir aber immer wieder, dass er Y noch liebt. Gut, zugegeben, hat er im Moment nach 2 Jahren ohne Sex als stärkstes Gefühl ihr gegenüber den Wunsch nach Sex. Doch in zweiter Linie wünscht er sich ein harmonisches Zusammensein.

X und Y haben schon eine Eheberatung hinter sich. Nach einer halben Stunde Gespräch hat die Eheberaterin die Hände über den Kopf geschüttelt und beide als hoffnungslose Fälle entlassen.

Hättet ihr vielleicht Ideen, wie man die Ehe der beiden noch kitten könnte?

Ich freue mich auf eure Antworten!
Euer Stefan

Hallo,

nach meiner Erfahrung muss man religiösen Fanatismus entweder teilen oder getrennte Wege gehen. Wenn das Hirn ausgeschaltet wurde, ist weder mit Argumenten noch mit Emotionen beizukommen.

Schöne Grüße,
Jule

Gar nicht!

Streng gläubige Menschen passen nur, wenn man selbst genauso denkt.
Ansonsten nehmen sie einem permanent alle Freude am Leben.

Also Scheidung einreichen und was Neues suchen. Es gibt massenhaft geschiedene Frauen über 40, die noch etwas erleben möchten.

Gruß, Nemo.

Lieber ein Ende mit Schrecken
als ein Schrecken ohne Ende.

Hallo!

insofern stimme ich beiden Postern vollinhaltlich zu !

Hallo,

ich finde, es ist ein bisschen veil auf einmal.

Hättet ihr vielleicht Ideen, wie man die Ehe der beiden noch
kitten könnte?

Wenn daa alles wirklich stimmt,dann sollte er gehen.
(Ich weiss wovon ich rede.)

Gruß
Jörg Zabel

Hallo Stefan,

da wird er sich entscheiden müssen.

Die Leidenschaft seiner Angebeteten wird er sicher nicht wieder entfachen, indem er der brave, domestizierte und treugläubige Ehemann ist. Da müsste er wahrscheinlich den wilden, verwegenen Burschen raushängen lassen, viele Dinge tun, die „ihr“ auch sehr gegen den Strich gehen, „ihm“ gut tun und dabei kein schlechtes Gewissen oder gar Schuldgefühle entwickeln. Das ist die Quadratur des Kreises.

Meine Meinung: Entweder, er legt sich ein dickes Fell zu, mit dem möglichen (und wahrscheinlichen) Ergebnis einer Trennung, oder er lässt sich weiter Stück für Stück die Eier abschneiden.

Gruß vom Wolf
(der glaubt, dass „X“ mächtig fremdbestimmt ist)

Eduard Zimmermann rät
zur Trennung

seute fragt sich was denn wohl in den letzten 10 Jahren vor dem sexuellen Entzug passierte?
Immerhin kennen beide sich seit 12 Jahren.
Was also treibt die Gattin dazu sich derart zu drehen?

Aber das hat sich der Herr Gemahl sicher schon zig mal gefragt und hat dann kopfschüttelnd die Axt hinter dem Haus geschwungen um Kaminholz für den Winter zu schlagen.
Frust plus Frust ergibt wohl nur eins: Flucht nach vorne und zwar rucki zucki.
Traurig für die Kinder, er sollte darauf achten, dass die beiden nicht so wie die Mutter, der Kirche ausgeliefert sind.

Alles Gute für alle Beteiligten
von seute

Hallo Stefan,

ich bezweifle, dass du für deinen Freund eine befriedigende Lösung finden kannst, denn m.E. ist die einzig sinnvolle Lösung schon gesagt worden. Dass sich dein Freund allerdings von seiner Frau trennen wird, weil du diesen Rat hier im Forum erhalten hast, halte ich aufgrund deiner Beschreibung für äußerst unrealistisch.

Der Knackpunkt liegt m.E. in der Struktur deines Freundes.
Er will

Sex (und) in zweiter Linie (…) ein harmonisches Zusammensein.

Er sagt

dass er Y noch liebt

und hat das Gefühl, dass sie ihn

inzwischen nur noch als scheiße

fühlt und behandelt.

Hier werde ich stutzig und frage mich, wieso liebt er eine Frau, die ihn wie „Scheiße“ behandelt?
Ist es nicht vielleicht vielmehr das Gefühl von Vertrautheit und Gewohnheit, das er mit Liebe verwechselt? Oder die Angst, all das, was sie miteinander aufgebaut haben und miteinander teilen, aufzugeben? Oder sind es alte Strukturen aus der Kindheit, die er (unbewusst) aufrecht erhält, in denen er Liebe mit Leiden verwechselt? Wie dem auch sei, er hält an etwas fest, das ihn unglücklich macht…

Was sie betrifft, so habe ich den Eindruck, sie ist unglücklich in der Beziehung, aber ebenfalls zu feige, Konsequenzen folgen zu lassen. Die Forderungen, die sie stellt

  • dass ich brav in die Kirche gehe.
  • dass ich Fernsehen und Internet zu 100% meide.
  • dass ich die Herrenrunde besuche, die sie mir ausgesucht hat
    und mich nicht mit Leuten wie Dir abgebe .
    -dass ich nach 10 Stunden Arbeit und 7 Stunden Schlaf mich 3 Stunden um die Kinder und 5 Stunden ums Haus kümmer.
  • dass ich alle meine Hobbys komplett aufgebe und mich ausschließlich der Familie opfere…

sind m.E. nur vorgeschoben, denn auch wenn er sich ihr zuliebe dahingehend ändern würde, wäre die Beziehung komplett zum Scheitern verurteilt.
Nicht nur, weil kaum jemand einen Menschen lieben kann, der sein Ich und seine Bedürfnisse komplett aufgibt (weil es dann kein spürbares Ich mehr gibt), sondern auch, weil er dann so unglücklich würde, dass er definitiv nicht mehr liebenswert wäre (weder für sich selbst noch für sie).
Ich denke, sie stellt diese Forderungen an ihn mit dem (womöglich unbewussten) Hintergedanken, dass er so eines Tages die Flucht ergreifen wird und sie sich somit der Verantwortung für die Trennung entzieht.
Ein anderer Gedanke ist, dass diese Kirche sektenähnlich arbeitet und ihr entsprechende Flausen in den Kopf setzt, so dass sie wirklich glaubt, nur einen Menschen lieben zu können, der dementsprechend tickt.

Dass es in der Beziehung nicht mehr stimmt, haben beide schon gemerkt. Sie will ihn ändern, er will sie ändern. Die Chancen für einen Neuanfang sehe ich als sehr gering an, wenn sogar die Paartherapeuten kapituliert.
Im Regelfall plädiere ich für reden, reden, reden (und zwar nicht in den gewohnten Bahnen!)… aber in diesem Fall sehe ich die Felle davon schwimmen…

Deine Bemühungen in allen Ehren, aber ich denke, sie sind überflüssig. Die beiden müssen ihr Thema selbst lösen, und das ist m.E. viel tiefgründiger, als beiden selbst bewusst ist.

Lieben Gruß,
jeanne

wahre Freunde
Hi

Wahre Freund sind da, wann man sie braucht.
Erweis Dich als sein Freund und eröffne ihm die schreckliche Wahrheit.
Es gibt keine Zukunft für diese Beziehung.
Er sollte nicht mehr an die Beziehung zu seiner Frau denken und wie diese eventuell zu retten sei.
Er sollte sich Gedanken machen, wie die Trennung der Eltern am wenigsten schädlich für die Kinder abzuwickeln sei - und dann sollte er genau dies tun.

(…)

Hallo, also ich frage mich auch, warum er noch da ist? was ist es für leben? ohne freude, ohne sex ohne liebe- da ich schätze das es nur gewöhnheit ist, nur unter strom was kommt jetzt? es ist komisch. das alles was die frau fordet ist doch klar. dein freund soll sich ihr untergeben und nur so ticken wie ihr es passt. vielleicht sollte er ihr bischen kalte schulter zeigen, bischen eigene interesse in realität umsetzen und dann schauen was passiert. vielleicht bekommt seine frau erleuchtung und angst ihren mann doch zu verlieren und ändert sich etwas. wenn nicht kann er immer noch in die kirche gehen oder komplett mit so einem schrecklichen leben abschliessen und sich trennen.
Alles gute für deinen freund