Wie sollten Kinder bestraft/gemaßregelt werden?

Hallo,

ich hatte grad eine Streitdiskussion mit meiner besten Freundin, welche eine 5 jährige Tochter hat. Die Kleine ist Moment recht frech und meine Freundin bestraft sie dafür mit so altmodischen Dingen, wie „Still sitzen bleiben“ im Zimmer alleine bleiben oder Spielzeug Entzug. Ich finde das nicht ganz richtig. Die Kleine wird nur noch trotziger und ob das für die Bindung zwischen den Beiden vorteilhaft ist, bezweifel ich auch.

Wie bestraft man also ein Kind bzw. wie erzieht man es?Wenn es sich nicht so verhält, wie man sich das wünscht.

VG,K.Butt

Danke für die Frage!

ich hatte grad eine Streitdiskussion mit meiner besten
Freundin, welche eine 5 jährige Tochter hat. Die Kleine ist
Moment recht frech und meine Freundin bestraft sie dafür mit
so altmodischen Dingen, wie „Still sitzen bleiben“ im Zimmer
alleine bleiben oder Spielzeug Entzug. Ich finde das nicht
ganz richtig. Die Kleine wird nur noch trotziger und ob das
für die Bindung zwischen den Beiden vorteilhaft ist, bezweifel
ich auch.

Wie bestraft man also ein Kind bzw. wie erzieht man es?Wenn es
sich nicht so verhält, wie man sich das wünscht.

schwieriges Thema und insbesondere als Außenstehende sollte eine Einmischung eigentlich nicht stattfinden. Unser Diplom Psychologe spricht z.B. ungern von Strafen, sondern nur von Konsequenzen, welchen den Kindern deutlich gemacht werden sollten. Schau dir einfach mal das Video an: http://www.youtube.com/watch?v=FIeCLtmkFvY

Viele Grüße, SurvivalGuideforParents

Hallo,

das kommt immer auf die Situation drauf an. Was genau macht die kleine? Was sagt sie?
In der Regel helfen bei solchen Situationen klare Regeln und Anweisungen, oft kurze Sätze wie
„nein“ oder „hör auf“ sind effektiver als ständige Diskussionen.
Spielzeugentzug finde ich genauso grausig wie Essensentzug; die „stille Ecke“ sollte nicht länger als 5 Minuten dauern (hilfreich mit den Worten z.B."du hast jetzt erstmal Pause).
Es gibt kein Patentrezept für Erziehung, aber mit den Kindern reden und ihnen klar machen, was sie falsch gemacht haben, auch mal zugeben, dass man verletzt durch ihr Verhalten ist.
Wenn die Muter ihrem Kind aber trotzdem ihre Liebe zeigt, sollte die Bindung auch nicht gestört werden.
Letztendlich liegt es aber an Ihrer Freundin, wenn sie der Meinung ist, dass sie ihre Tochter so richtig behandelt (erzieht).
Erziehung ist ein weitläufiges Thema!
Vielleicht gelingt es Ihnen und Ihrer Freundin, ein vernünftiges Gespräch zu führen und Sie können sich beide austauschen, wie man am besten reagiert.
Alles Gute!

Auch Hallo,

im direkten Bezug auf die Frage:
Wenn es um „Konsequenzen“ für unerwünschtes Verhalten geht, ist es u. a. vorteilhaft auf

  1. Unmittelbarkeit (zeitliche Nähe)
  2. Angemessenheit (Grad, Umfang, Dauer)
  3. „Sachbezug“ (Es sollte - insbesondere bei Sanktionen - ein für das Kind nachvollziehbarer Zusammenhang zwischen der Art des Fehlverhaltens und der Art der Konsequenz ersichtlich sein.)

zu achten.

Gleiches gilt für Belohnungen für erwünschtes Verhalten. Diese sind davon abgesehen unter psychologischen Gesichtspunkten schlicht und ergreifend auch wesentlich wirksamer (und pädagogisch legitimer) als Bestrafungen. Einem Kind immer nur zu vermitteln, was es nicht darf, bringt unter Entwicklungsgesichtspunkten wenig.

Ansonsten sind Phasen, in denen Kinder sich - sagen wir mal - deutlich abgrenzen, völlig normal. Es ist wichtig, hier als Erziehende einen verlässlichen Rahmen abzustecken - Sie können es auch „Grenzen setzen“ nennen.
Zeitweise Konflikte sind unvermeidbar und gehören zur Entwicklung. Ebenso halten Eltern-Kind-Bindungen im Normalfall auch zeitweise „Bestrafungen“ aus.

Ob Ihre Freundin hier in angemessener Weise handelt, kann und möchte ich aus der Entfernung aber keinesfalls beurteilen.

Gruß
henkweb

Zunächst mal eine Frage: Was geht Sie das überhaupt an? So lange Ihre Freundin ihre Tochter nicht misshandelt, ist es ganz allein ihre Sache, welche Erziehungsmethodem sie anwendet. Und Still sitzen oder Spielzeug-Entzug sind keine Misshandlungen.
Zweitens: Die beste Möglichkeit, eine Freundin zu verlieren, ist, sich in ihre Erziehungsmethoden einzumischen. Zumal, wenn man selbst kein Kind hat! (Ausgenommen davon sind selbstverständlich Misshandlungen jeder Art.)
Nun zur eigentlichen Frage:
Erziehung ist nichts, was man nach Lehrbuch machen kann. Viele haben’s versucht und sind gescheitert. Deren Kinder können jetzt ihren Namen tanzen oder fehlerfrei den Hitlergruß intonieren - je nachdem.
Erziehung ist eine Sache zwischen zwei oder mehr Menschen, manchmal schwieriger, je mehr, manchmal, je weniger. Es kommt immer auf die Menschen an.
Grundsätzlich sollte gelten: Das Elternteil hat die Autorität inne. Die wird nicht ohne Folgen in Frage gestellt.
Die Folgen sollte man sich allerdings gut überlegen. Wichtig ist dabei Konsequenz. Bei Stillsitzen z.B.: wie lange? Und wie löse ich die Situation wieder auf? Das Gleiche gilt für Spielzeug-Entzug. Immer vorher gut darüber nachdenken.
Bei einem 5jährigen Kind kann man mit einer Diskussion noch nicht viel erreichen, weil es einfach nicht allzu viel von dem versteht, was man sagt. Es lernt nur dadurch, dass seine Handlungen Folgen haben. Und das muss unmittelbar geschehen, weil Kinder sehr schnell wieder vergessen, wenn sie etwas falsch gemacht haben. Wenn sie das gar nicht begriffen haben, ist eine Folgeerziehung praktisch unmöglich.
Möglich wäre dann z.B.: Wenn du das nochmal machst, passiert Folgendes.
Im Alter von 5 Jahren ist es relativ belanglos,ob zwischen der „Tat“ und der Strafe ein Zusammenhang besteht, weil die Kinder den sowieso nicht begreifen würden. Später, ab 7 Jahren etwa, sollte der Zusammenhang erkennbar sei : Wenn du nochmal beim Essen mit deinem Handy herumspielst, nehme ich es dir für drei Tage weg.
Und dann auch wirklich tun. Das ist ganz wichtig.
Zum Schluss zwei Grundsätze, die ihre Geltung in der Gesellschaft bewiesen haben:
Gewalt macht aus niemandem einen besseren Menschen.
Und: Kinder brauchen und fordern Grenzen, weil sie selbst keine ziehen können.
In diesem Sinne,
Erika

Ich hatte grad eine Streitdiskussion mit meiner besten
Freundin, welche eine 5 jährige Tochter hat. Die Kleine ist
Moment recht frech und meine Freundin bestraft sie dafür mit
so altmodischen Dingen, wie „Still sitzen bleiben“ im Zimmer
alleine bleiben oder Spielzeug Entzug. Ich finde das nicht
ganz richtig. Die Kleine wird nur noch trotziger und ob das
für die Bindung zwischen den Beiden vorteilhaft ist, bezweifel
ich auch.

Wie bestraft man also ein Kind bzw. wie erzieht man es?Wenn es
sich nicht so verhält, wie man sich das wünscht.

VG,K.Butt

Guten Abend,
bestrafen und maßregeln gleichzusetzen, ist falsch. Einem Kind muss man sicherlich Grenzen zeigen, aber in allererster Linie ist es Liebesentzug(!!), wenn man das Kind weg schickt, ihm Spielzeug weg nimmt, und permanent zum still sitzen zwingt (welches Kind sitzt im Alter von 5 Jahren länger als 30 sek. still? :wink:) usw… Das ist schon recht grausam und zeugt nicht davon, dass sich Ihre Freundin mit ihrer Tochter auseinander setzen möchte, sondern es sich einfach macht. Was wird denn dem Kind vermittelt, wenn sie die Kleine so behandelt? Mama hat mich nicht lieb, Mama will mich nicht bei sich haben, Mama ist genervt von mir. Aber auch: Wenn ich mich schlecht benehme und Mama ärgere, nimmt sie wenigstens Notiz von mir, schenkt mir Aufmerksamkeit (selbst wenn die Mutter negative Aufmerksamkeit schenkt) und beachtet mich.
Die Kleine ist 5 Jahre alt. Sie ist in einem Alter, in dem Kinder schnell mal bockig sind und einen kleinen Aufstand gegen die Eltern proben. Ich selbst habe 3 Töchter großgezogen und alle Trotzphasen erlebt. Deshalb mein Rat:
Versuchen Sie, Ihre Freundin im Umgang mit der Kleinen zu unterstützen. Kritisieren Sie sie nicht nur, zeigen Sie Verständnis und versuchen Sie zusammen, mehr Zeit mit der Kleinen zu verbringen. Was sehr die Mutter-Kind-Bindung festigt, sind ganz kleine, normale Alltagserlebnisse. Spielplatz (dort aber nicht nur „abstellen“ sondern selbst mitspielen), zu Hause basteln, kochen, vielleicht auch mal zusammen den Putzlappen schwingen, malen, gemeinsame Unternehmungen machen und zuhören können, wenn die Kleine was erzählt, das sie beschäftigt. Dann werden Sie sehen, wie sich die Situation entspannt. Diskussionen mit der Kleinen bringen üüüüüüberhaupt nichts, schon gar nicht in diesem Alter. Ihre Freundin muss stabilere Nerven zeigen und UNBEDINGT versuchen ruhig bleiben und sich nicht provozieren zu lassen. Sie sollte lieber mal eine Reaktion herunter schlucken und kleine Frechheiten ihrer Tochter ignorieren. Ich weiß, das ist immer leichter gesagt als getan. Aber es funktioniert. Bitte denken Sie auch immer daran, dass es keine Schande ist, sich als überforderte Mama auch Hilfe von außen zu holen, wie Sie das ja auch grad tun.
Abschließend betrachten Sie doch bitte die Situationen, in denen das Mädchen sich so verhält und Sie werden feststellen, dass es hauptsächlich dann passiert, wenn die Kleine zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Es wäre schön, wenn Sie mich auf dem Laufenden halten.

Viele Grüße.

Hallo,

erstmal müsste man wissen, wofür gestraft werden soll.
„Frechsein“ ist ein recht schwammiger Begriff. Ich hoffe, sie wird nicht dafür bestraft, dass sie selbstbewusst auftritt und klar artikuliert, was sie will und was nicht. Denn so ein Verhalten sollte man eher belohnen als bestrafen. Gerade Mädchen brauchen dringend Selbstbewusstsein. Man sollte sich also vorher gut überlegen: sollte ich dieses Verhalten überhaupt bestrafen? Wenn Kinder ihren eigenen Willen entdecken, müssen sie auch ab und zu ihren Willen erproben und auch erleben können, dass sie mit ihrem Willen etwas in der Welt bewirken können. Hören sie immer nur ein „Nein, das darfst du nicht“ oder „Finger weg“ werden sie trotzig und ihr Selbstwertgefühl geht den Bach runter. Kinder müssen kleine Kämpfe auch ab und zu gewinnen, sonst ergreift ein großes Gefühl von Ohnmacht und Traurigkeit Besitz von ihnen. Sie haben ihren Willen entdeckt, sie haben entdeckt, dass sie ein Wesen mit einem Ich sind, das ist ein riesiger Entwicklungsschritt aber es ist furchtbar frustrierend wenn sie dann erleben, dass sie trotzdem in der Welt nichts zählen, das ihnen ihr freier Wille nichts nutzt, weil sie ihn doch nie durchsetzen können, sich immer nur unterordnen und parieren müssen. So erzieht man Kinder zu Opportunisten und Duckmäusern.
Die Strafen, die deine Freundin anwendet finde ich auch überhaupt nicht gut.
Man müsste also erstmal schaun, liegt hier überhaupt ein Verhalten vor, das man bestrafen sollte. Das wäre für mich nur der Fall, wenn das Kind absichtlich etwas zerstört, beschmutzt, oder einem anderen Menschen absichtlich wehtut. Aber selbst letzteres kann im Rahmen der normalen Entwicklung eine Handlung sein, die nicht unbedingt bestraft werden muss. Wenn das Kind absichtlich etwas zerstört oder schmutzig macht, sollte die Strafe unmittelbar damit zu zun haben. Eine angerichtete Schmiererei sollte das Kind selbst beseitigen oder zumindest beseitigen helfen, im Fall eines zerstörten Gegenstandes kann das Kind
helfen den Gegenstand zu reparieren oder die Strafe ist eben, dass das Spielzeug, der Gegenstand nicht mehr ersetzt wird und das Kind dann eben ohne ihn/es auskommen muss.
Die Strafe sollte also unmittelbar mit dem Fehlverhalten zu tun haben, am besten in Form einer geleisteten Wiedergutmachung. Bei größeren Kindern kann auch das Taschengeld zur Wiedergutmachung eines Schadens herangezogen werden. Aber auch hier gibt es Situationen wo man das nicht unbedingt anwenden kann. Wenn das Kind sehr wütend auf ein anderes Kind es und es geschlagen hat, wäre es meiner Meinung nach falsch, vom Kind zu verlangen sich zu entschuldigen oder das andere Kind zu trösten, wenn es immer noch wütend auf das Kind ist. Das hieße, vom Kind Heuchelei zu verlangen.Heuchelei ist natürlich kein wünschenswertes Erziehungsziel. Nur wenn das Kind einsieht, dass es Mist gebaut hat, bereut dem anderen Kind wehgetan zu haben, kann man anregen sich doch zu entschuldigen oder zu trösten.
Wichtig ist immer mit dem Kind zu reden, in einer kindgerechten Form, ohne auf das Kind einzureden, das Thema zu zer-reden oder belehrende Vorträge zu halten. Das Kind sollte dazu angeregt werden, sich in die andere Person hinein zu versetzen. Sowas ist natürlich eine Altersfrage, jängere Kinder sind manchmal einfach noch nicht in der Lage dazu sich in andere hinein zu versetzen, dann ist es müßig, das mit Reden oder Strafen erzwingen zu wollen.
Gibt das Kind patzige, freche Antworten, so kann man in strengem Ton sagen, dass man nicht so behandelt werden möchte, dass einem das wehtut und das Kind daran erinnert, dass man selbst auch nicht so mit dem Kind redet. Das muss natürlich der Wahrheit entsprechen. Man kann nur von einem Kind Respekt erwarten, das selbst respektiert wird. Wenn ein Kind öfter beschimpft, angeschrien, ständig gemaßregelt oder gar lächerlich gemacht wird, muss man sich nicht wundern wenn sich das Kind mit gleicher Münze wehrt.
Möglicherweise macht deine Freundin sich sogar strafbar, denn laut Gesetz ist es nicht nur verboten sein Kind zu schlegen, sondern jede entwürdigende Erziehungsmaßnahme ist untersagt. Und „still im Zimmer allein sitzen bleiben“ finde ich schon recht entwürdigend.Deine Freundin soll sich einfach mal vorstellen, ihr Chef würde das mit ihr machen, wenn sie einen Fehler gemacht hat. Wie würde sie sich fühlen und wäre das hilfreich für sie? Nein.Sie würde nur eine Menge Hass in sich fühlen, der sich aufstaut und sich irgendwann Bahn bricht. A propos Fehler: natürlich darf man nichts bestrafen, was das Kind unabsichtlich gemacht hat, das versteht sich von selbst, oder?

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Danke!
Ja, meine Freundn diskutiert zu viel und das auf einer Ebene, wie mit einer Erwachsenen…

Danke, ja sehr! Ich versuche das vorsichtig an sie heranzutragen. Werde berichten, wenn sich etwas verändert hat bzw. wie darauf reagiert!Danke nochmal!

Hey,
Das Kind befindet sich in der typischen Trotzphase,es möchte selbstständig werden und braucht weniger Fürsorge,als die Eltern verstehen wollen,mit den Reaktionen zeigen sie das sie es jetzt satt haben alles recht zu machen und folgsam zu sein.
Es ist natürlich immer schwierig,besonders wenn man in Eile ist oder in Streßsituationen oder oder… sinnvoll,pädagogisch richtig zu reagieren,aber wichtig ist dem Kind zu zu hören und zeigen lassen,worum es geht und rechtzeitig einlenken um spielerisch und kompromißbereit dem kind zu zeigen wie toll es ist und auch wichtig aber auch entgegen wirken und anleitend zu reagieren.
Konsequenz ist da wichtig,Fürsorge aus einer gewissen Nähe…
Bestrafen kann ein kind in dem Alter nicht einschätzen!
unsinnig!Strafen als Solche sind unsinnvoll…
Man kann nicht aus der Ferne mal eben sagen,wie es am besten bei diesem und jenem Kind wäre…
Es gibt viele Punkte zu beachten…
Ist es ein Einzelkind?
Kommt das kind mit anderen Kindern in Kontakt,wie ist das da?Gibt es auch trotzige Phasen,Reibunspunkte?
Ist die Trotzphase zu Hause Oder eher im Supermarkt?
In welchen Situationen?
Wenn man dies im kopf oder zu Papier bringt,wird einem klar,worum es dem kind geht.
Kinder nehmen sich recht schnell wahr und auch sein gegenüber…Wir sind die Spiegel unserer kinder…
lg Deke

Thomas Gordon beschreibt in seinem Buch „Die neue Familienkonferenz - Kinder erziehen ohne zustrafen“ die schädlichen Auswirkungen von Bestrafungen in der Erziehung. Schon in den 70ern hat er mit seinem Bestseller „Familienkonferenz - die Lösung von Konflikten zwischen Eltern und Kind“ Praktiken in der Erziehung von Kindern aufgezeigt, die eben, genau wie Du es ansprichst, das Verhältnis zwischen Eltern und Kind nicht so belasten wie es Bestrafungen tun, und die tun das im Zweifel durchaus nachhaltig!
Eine Anleitung „wie erzieht man ein Kind, das nicht macht, was es soll“, kann ich hier nicht leisten, das wäre ein Abende füllendes Thema, über das diverse studierte Psychologen dicke Wälzer geschrieben haben. Einige habe ich gelesen, ich kann Empfehlungen geben, z.B. eben den Gordon, aber auch die Thesen von Jan-Uwe Rogge und Rudolf Dreikurs fand ich gut. Im Grunde geht es i.d.R. darum, dem Kind Wertschätzung entgegenzubringen, Vorbild zu sein, richtig zu kommunizieren, konsequent zu sein. Wenn Du die „neue Familienkonferenz“ liest, wirst Du eine ausführliche Erklärung erhalten.
Ich habe allerdings festgestellt, dass ich diese aus Überzeugung verinnerlichte Haltung trotzdem in der Praxis oft nicht richtig umsetzen konnte. Die Umsetzung ist auch von Kind zu Kind, d.h. selbst unter Geschwistern, unterschiedlich anstrengend, denn das eine ist leichter zu „handlen“ als das andere. Kinder kennen uns sehr gut und können ganz normale, ruhige und besonnene Eltern, wenn sie es geschickt anstellen, auch schon einmal zur Weißglut treiben. Daher empfehle ich Dir auch, Dich nicht zu sehr in die Erziehung einzumischen, Deine Freundin hat es sicherlich auch ohne Kritik oftmals schon schwer genug in der Erziehung.
Ich hoffe ich konnte soweit helfen oder zumindest Gedanken anregen.

Hallo,
zuerst möchte ich sagen, dass ich mir selbst abgewöhnt habe, die Erziehungsmethoden anderer, zu kritisieren oder ändern zu wollen. Mit nichts anderem kann man so schnell eine Freundschaft beenden. Wenn ich gefragt werde, sage ich „meiner Meinung nach könnte man das so machen“ oder „meiner Meinung nach ist das richtig… oder falsch…“ Weil, ist es denn so richtig, was du über die Strafen denkst? Und die eigene Meinung kann dir deine Freundin ja nicht verbieten. Überlege, wieviel dir an deiner Freundin liegt. Die Kinder werden groß, aber die Freundschaft sollte doch bleiben. Die Tochter testet wohl gerade die Grenzen aus. Ich habe es bei meinen Kindern meist so versucht, dass ich ihnen etwas in Aussicht gestellt habe z. B. „Wenn du die Spielsachen aufräumst, machen wir später dein Lieblingspuzzle“ oder „zuhause räumen wir die Kaugummis in den Schrank, dann essen wir beide einen“. Die Kinder fühlen sich dann ernst genommen, versuchen die Aufgabe zu meistern. Als Eltern muss man dann aber auch seien Teil erfüllen. Wenn das so einige Male durchgezogen wird, sind denke ich die Strukturen etwas festgelegt und das ist es, was Kinder brauchen. Klare Strukturen und Ansagen. Ist zwar schwer und man schafft es nicht immer konsequent zu sein, ist aber meiner Meinung nach besser als Strafen, die die Kinder ja doch irgendwann nur absitzen. Ganz ohne Strafen wird es nicht funktionieren und Spielzeugentzug oder Zimmerarrest ist meiner Meinung nach besser als Liebesentzug oder anschreien.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen und viele Grüße

Diese Frage ist nicht ganz einfach. Es gibt sehr dicke Bücher darüber. Vom Grundsatz her sollte immer erörteret werden warum sich ein Kind gerade so verhält. Mit 5 Jahren kann es seine Probleme noch nicht so äußern wie ein Erwachsener. Am wichtigsten ist es, zu zeigen, dass das Kind wichtig ist und geliebt wird.

Hallo aus NRW
Es gibt ein Elternprogramm das heißt:
Starke Elter starke Kinder / Kinder stark machen

In diesem Programm gibt es den „stillen Stuhl“.
Es ist eine Möglichkeit Kindern nach dem Streit/Ärger
eine Möglichkeit des Nachdenkens, auch für die Eltern,
zu ermöglichen.
Diese Auszeit ist je nach Alter des Kindes begrenzt.
In dieser Zeit ist auch kein Spielzeug vorgesehen.
Dieser „stille Stuhl“ muß allerdings erst im Elternkurs
erprobt und besprochen werden.
Er kann, falsch angewendet, für bestimmte Kinder, z.B stille Kinder oder später mit ADHS belastete Kinder, gefährlich sein.

Was absolut nicht geht ist Spielzeugentzug als Strafmaßnahme.

Jetzt schreiben Sie von einem 5 jährigen Mädchen.
Die Frage die ich mir stelle ist:
Wie weit ist es noch zur Schule?
Es gibt einen Entwicklungssprung, ich sage mal einfach, Freiheitsdrang/Trotzphase, mit Erreichen des Schulalters. Es ist möglich, dass das Kind schon in dieser Phase drin ist.

Selbstverständlich gibt es andere Gründe wie:
Alleinerziehend weil Vater nicht da
Streit mit dem Partner oder anderen Personen, die das Kind liebt
Trauerbewältigung

Zu letzt:
In manchen Ratgebern kommt die Festhaltemetode vor.
Sie ist in erster Linie keine Bestrafungsmethode.
Das festhalten, hier gemeint, die Mutter setzt sich mit dem Kind auf dem Schoß, in eine ruhige Ecke.
Dies bitte kurz nach dem Streit, oder, für Mutige,während des Streits.
Kinder halten diese Art des festhaltens, insbesondere wenn sie wütend sind, nicht lange aus.
Sie kratzen, beißen, spucken und fällt Ihnen noch andere Dinge ein.
Um sich aus der Umklammerung zu lösen.
Manche machen sogar in die Hose.
Wichtig bei dieser Methode:

Dem Kind wird gesagt, daß man es sehr lieb hat, auch jetzt, wo es streitet und wütet.
und
Keiner darf dazwischen funken.

Ich weiß das diese Tipps hart klingen.
Insbesodere der letzte zehrt an den Nerven.
aber hat mann sich erstmal durchgerungen sind sie erfolgreich.

und bitte:
Nach all dem Ärger kein Kind mit Wut und Ärger zu Bett bringen.
Diese Zeit ist absolute Friedenszeit.
Alle Sanktionen müssen dann rückgängig gemacht sein.

MFG
S aus NRW

Ich denke bei einem 5 jährigen kind ist das ganze eine trotzphase.
Die Freundinn sollte versuchen mit dem Kind zu reden und herauszufinden wieso sie so frech ist oder ob sie etwas bedrückt.
Anstatt sie nur zu bestrafen sollte sie bei einer gemeinsamen aktivität versuchen mit dem Kind zu sprechen.
Die Phase geht vorbei :wink: