Wie stehen die Chancen auf eine nachträgliche Baugenehmigung?

Hallo zusammen,

wir sind gerade dabei eine Doppelhaushälfte zu kaufen. Diese wurde in den 30er Jahren gebaut mit entsprechender
Genehmigung von damals für „ein Doppelhaus mit Anbau“.
Es geht um diesen Anbau, dieser wurde in den 90er Jahren zu Wohnzwecken umgebaut, früher waren es
wohl mal Ställe.
Es wurde jetzt aufgrund der fehlenden Genehmigung seitens des Verkäufers eine Summe von 4.000,- EUR vom Kaufpreis nachgelassen um die Kosten für eine etwaige nachträgliche Genehmigung decken zu können.
Klingt erst mal fair, ich frage mich aber natürlich, wie die Chancen auf eine Genehmigung stehen? Wenn ich mir die Nachbarhäuser (auch die andere direkt angrenzende Doppelhaushälfte) so anschaue haben die alle diese Anbauten umgebaut, was ja aber erst mal nichts heißen muss. Das Gebiet ist als „Siedlung“ ausgewiesen und liegt in der Stadt Bremen. Hat ggf. jemand schon Erfahrungen damit gemacht?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Die 4000€ bieten keinerlei Anhaltspunkt.

Es geht (hoffe ich) darum, dass Eure (genehmigte, zu kaufende) Doppelhaushälfte einen Anbau hat. Für eine Berechnung einer Fehlenden Genehmigung wäre es also wichtig, zu wissen

  • wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer nachträglichen Genehmigung ist (kann hier keine Beurteilen, können die Nachbarn aber relativ eng eingrenzen)
  • wie hoch der (Nutz-)Wert des Anbaus ist (oder ob im schlechtesten Fall auch einfach abgerissen werden kann)
  • wie hoch der Wert des Hauses ist (der Wert vieler Häuser entspricht in etwa dem reinen Grundstückswert)

Mir würde eine fehlende Genehmigung eines Anbaus keine schlaflose Nacht bereiten.

Nichts tun, bevor nicht die nachträgliche Baugenehmigung vorliegt !

Gerade Bremen ist da sehr kompliziert.

Globus

Also bei uns ist es üblich, dass ungenehmigte Bauten nachträglich eine Baugenehmigung bekommen, wenn der Bau grundsätzlich genehmigungsfähig ist. Dies ist aber natürlich eine individuelle Sachlage.

Beatrix

Vielen Dank erst einmal für Eure Antworten!
@globus1: inwieweit ist Bremen da sehr kompliziert?
@schraat: Genau, das Haus mit Anbau an sich ist genehmigt. Es geht darum, dass der Anbau
nicht für Wohnzwecke gedacht war. Vielleicht sprechen wir dann auch von einer Nutzungsänderung?

Verzichte auf die 4T€ und lass die Baugenehmigung vom Verkäufer erbringen. die Sicherheit bei so einen Kauf sollte es dir wert sein. Nur weil die anderen Häuser auch so Ähnlich sind, heißt dies nicht, dass diese eine Genehmigung erhalten hatte.

Dies ist nicht der Einzgste Fall in Deutschland, wo eine Siedlung zurückgebaut werden Musste klick

Es gab da in den letzten Jahren mal Probleme mit der "Wilhelm Kaisen Siedlung. Da sollte eine ganze Siedlung abgerissen werden. Mehr weiß ich im Moment auch nicht.

Wir haben letztes Jahr unser Haus verkauft und haben das Carport nachgenehmigen lassen, damit die käufer keine Probleme bekommen. (Niedersachsen).
Da das nur über einen Architekten geht, hat uns das 15OO Euro gekostet.

Ja, die Siedlung sagt mir etwas, das ist aber noch ein wenig anders gelagert, das
es sich hier um die sogenannten „Kaisenhäuser“ handelt, die in Kleingartengebieten stehen
und immer noch für ganzjährige Wohnzwecke genutzt wurden.
Bei uns ist ja die Siedlung an sich auch als solche ausgewiesen und das Haus mit Anbau genehmigt.

Ich überlege ob ich das auch so machen sollte.

Frag doch beim Bauamt an, wie das läuft!

Ein Architekt als ersten Auskunftgebenden wird sicher teurer.

Den Gedanken hatte ich auch schon aber da habe ich Bedenken, dass man damit schlafende Hunde weckt :wink:

Das Gebäude ist also schon in allen Karten. Du solltest vielleicht schauen, ob Bauvorschriften eingehalten wurden, oder halt Nachbarn fragen. Das größte Problem dürfte sein, dass sich ein Käufer daran festbeißt, am Ende 6 statt 4t€ raushandelt und dabei ganz andere, echte Mängel übersieht.

Könnte natürlich so kommen. Aber besser jetzt, als zu spät.