Ich muß gestehen, dass ich das Herstellungsverfahren speziell der MG3 Rohre nicht kenne. Es gibt mehrere Möglichkeiten sowas zu bewerkstelligen, und jeder Hersteller hat da u.U. andere Verfahren, sogar für die selbe Waffe.
Die in diesem Fall wahrscheinlichste Möglichkeit ist m.E. die, dass ein „Dorn“ durch ein heisses Rohr getrieben wird, und gleichzeitig von aussen drauf gehämmert wird. Der weiche Stahl „schmiegt“ sich dann an die Kontur des Dorns an, und wenn dieser bei diesem Vorgang gedreht wird, ergibt das dann das Laufinnenprofil. Danach Lager schneiden und auf Rohraußenmaß abdrehen.
Andere Möglichkeiten sind grundsätzlich dass das Ganze im kalten Zustand geschieht „Kaltgehämmert“ (für Präzissionsläufe) oder dass eine Art „Schaber“ in tausenden von Durchgängen, jeden Zug einzeln, tiefer und tiefer schneidet (wird von Hand z.B. in Afgh./Pakistan noch so gemacht). Letzteres wäre aber eine veraltete Technik, die sicherlich industriell hier nicht zum Einsatz kommt.
Auch kann das Ganze ohne „Hämmern“ geschehen, nur durch Pressen mit hohem Druck.
Schaben scheidet auch aus wenn es sich um Polygonprofile handelt, also um abgrundete „Ecken“ die anstatt von Zügen & Feldern das Projektil in Drehung versetzen. Beim Prinzip mit dem Dorn mach das keinen Unterschied. Und MG3 Rohre erhalten heutzutage mehr und mehr besagten Polygonprofil. Das erhöht die Lebensdauer des Rohres von ursprünglich ca. 3.000 Schuß massiv.
Zum Herstellungsverfahren für Geschützrohre kann ich leider gar nichts beitragen, ausser dass mit zunehmendem Kaliber überwiegen glatte Rohre eingesetzt werden.