Wie stellt man die Läufe von Maschinengewehren her

Ich war 4 Jahre lang Zeitsoldat beim Bund. Beim Aufräumen und Instantsetzen von Foto aus der Zeit hat sie Frage ergeben, wie man die Läufe von MG s ( z.B. MG 3) und Flak-kannon herstellt.
Ich habe folgende IdeeN. Giessen ? Schmieden ?
Mit einem langen Spiralbohrer ausbohren ?
Ich viele von den Dingern geputzt und geölt

Ich weiss es nicht.

Ich muß gestehen, dass ich das Herstellungsverfahren speziell der MG3 Rohre nicht kenne. Es gibt mehrere Möglichkeiten sowas zu bewerkstelligen, und jeder Hersteller hat da u.U. andere Verfahren, sogar für die selbe Waffe.

Die in diesem Fall wahrscheinlichste Möglichkeit ist m.E. die, dass ein „Dorn“ durch ein heisses Rohr getrieben wird, und gleichzeitig von aussen drauf gehämmert wird. Der weiche Stahl „schmiegt“ sich dann an die Kontur des Dorns an, und wenn dieser bei diesem Vorgang gedreht wird, ergibt das dann das Laufinnenprofil. Danach Lager schneiden und auf Rohraußenmaß abdrehen.

Andere Möglichkeiten sind grundsätzlich dass das Ganze im kalten Zustand geschieht „Kaltgehämmert“ (für Präzissionsläufe) oder dass eine Art „Schaber“ in tausenden von Durchgängen, jeden Zug einzeln, tiefer und tiefer schneidet (wird von Hand z.B. in Afgh./Pakistan noch so gemacht). Letzteres wäre aber eine veraltete Technik, die sicherlich industriell hier nicht zum Einsatz kommt.

Auch kann das Ganze ohne „Hämmern“ geschehen, nur durch Pressen mit hohem Druck.

Schaben scheidet auch aus wenn es sich um Polygonprofile handelt, also um abgrundete „Ecken“ die anstatt von Zügen & Feldern das Projektil in Drehung versetzen. Beim Prinzip mit dem Dorn mach das keinen Unterschied. Und MG3 Rohre erhalten heutzutage mehr und mehr besagten Polygonprofil. Das erhöht die Lebensdauer des Rohres von ursprünglich ca. 3.000 Schuß massiv.

Zum Herstellungsverfahren für Geschützrohre kann ich leider gar nichts beitragen, ausser dass mit zunehmendem Kaliber überwiegen glatte Rohre eingesetzt werden.

Mit einem Spiralbohrer könnte man lediglich glatte Rohre ohne Züge herstellen. Heute werden Rohre (Läufe) gehämmert. Das heißt, etwa im Kaliber gebohrt, dann wird in warmem Zustand eine „Stahlstange“ mit dem negativen Zug/Feld oder Poligonalprofil hineingetrieben. Anschließend wird das Rohr in eingespanntem Zustand warm von außen solange gehämmert, bis sich das Laufprofil ergeben hat. Das war ein grober Schnelldurchgang.

Hallo,

zuerst einmal folgende Information:
Die Herstellungsweise von Läufen - egal ob von einem MG oder einem SSG ist prinzipiell gleich.

Zuerst benötigt man einen guten Laufstahl (Vergütungsstahl der 42CrMo4-Familie oder AISI416R oder AISI17-4PH).
Die Herstellung des Laufrohlings kann mit einem Tieflochbohrer geschehen. Allerdings gibt es hierbei im Allgemeinen eine schlechte Oberflächengüte. Deswegen wird im zweiten Arbeitsgang die Bohrung mit einer Reibahle auf Fertigmaß gebracht. Dannach werden die Züge eingebracht.
Hier gibt es 4 unterschiedliche Verfahren wie man die Züge herstellt:
• Einzelzugschneiden (das älteste bekannte Verfahren für gezogene Läufe - um das Jahr 1500 in Nürnberg vom Büchsenmacher August Kutter entwickelt)
• Räumen
• Knopfziehen (am weitesten verbreitete Technik)
• Hämmern
Das verwendete Verfahren ist abhängig vom verwendeten Stahl und von der zu erreichenden Präzission (und von der Vorliebe des Büchesnmachers).

Vor dem weiterbearbeiten des Laufrohlings werden verschiedene Tests durchgeführt. Hier wird dann die Spreu vom Weizen getrennt und einige Läufe werden wieder eingeschmolzen. Bei den anderen Läufe wird die Außenkontur gedreht.

Kurze Erklärung: der Laufrohling ist in der Regel zylindrich und wird später meist in eine konische Form gedreht (je nach Anwendung - Jagdlauf, Benchrestlauf, SSG-Lauf, MG-Lauf …). Der Grund liegt im Pressen der Züge bei dem Spannungen und Verformungen auftreten. Hier wird auch ein Spannungsarmglühen (mehrstündiges erwärmen auf 550° C und anschließendes sehr langsames abkühlen - das macht man zweimal) vorm Außenkonturdrehen gemacht.

Manche Läufe werden auch noch kanneliert (gerade oder spiralförmige Nuten im Außenbereich gefräst). Das dient zum einen der Gewichtsersparnis und zum anderen zur Oberflächenvergrößerung und somit besseren Wärmeabfuhr.

Das ist die grobe Beschreibung zur Herstellung von Läufen. Detaillierter kann man dies in Fachliteratur nachlesen.

Gruß - Michel

Meine Antwort bezieht sich auf Läufe mit Zug und Feld Profil. Polygonläufe werden anders hergestellt (gehämmert).

ca bei Min 1:25 wird erklärt wie der Lauf kalt gehämmert wird. Das macht man auch mit MG´s so.

http://www.youtube.com/watch?v=FcsY0zaL3j4

sicherlich gießen und dann Spezial- bohren. ganz genau weiss ichs auch nicht.
was hast Du denn 4 Jahre beim Bund gemacht ? war es Interesse / Spass oder waren es finanzielle Gründe ?

also heut zu tage werden die laufe als rohling gefertigt. das ist ein rohr das recht kurz und im durchmesser recht dick ist. die bohrung ist größer als der durchmesser der als der der patrone die da rein soll. das wird das ganze mit einem „ringhammer“ (ich nenne die hämmermaschiene mal so) auf einem hartmetalldorn auf die richtige form gehämmert. also kaltverformung. aber es gibt auch andere metoden läufe herzustellen aber die sind wesendlich aufwendiger.

wenn sie mögen kann ich das auch aufschreiben.