Hallo,
mit der Vorlaufzeit an der Therme komme ich überhaupt nicht
klar.
Ich auch nicht. Du meinst nämlich die Vorlauftemperatur. Und das ist die Temperatur, die das Wasser hat, das in Richtung Heizkörper gepumpt wird.
In Deiner Heizung gibt es mehrere Regler, die nur indirekt miteinander zu tun haben. Zum einen die Vorlauftemperatur (s.o.). Dazu kommt evt. die Brauchwassertemperatur, wenn die Therme das ebenfalls mit erhitzt. Wenn eine der beiden Solltemperaturen unterschritten wird, beginnt die Therme zu heizen.
Dazu kommt das Raumthermostat, das in aller Regel an der Wand im meistgenutzten Raum hängt. So, wie ich Deine Anlage nach Deinen Postings einschätze, ist das ein Temperaturschalter, der nur die Umwälzpumpe ein- bzw. ausschaltet, wenn die hier eingestellte Temperatur unter- bzw. überschritten wird. Wenn Du das Ding verstllst, hörst Du meist ein kleines Klicken, das ist der Schalter. Du wirst auch feststellen, dass das Ding bei einer niedrigeren Temperatur klickt, wenn Du es von einer hohen auf eine niedrigere Temperatur stellst als umgekehrt: die beiden Schaltpunkte liegen etwas auseinander, damit das Ding bei genau der eingestellten Temperatur nicht anfängt, wild hin und her zu schalten.
Und schließlich hast Du noch an den Heizkörpern Thermostatventile, die die einzelnen Heizkörper je nach Temperatur im entsprechenden Raum auf- und zudrehen.
Sowohl die Thermostatventile als auch das Raumthermostat haben bei Deiner Anlage nichts direkt mit der Therme zu tun!
Man sagte mir, je schneller es warm wird, umso schneller wird
meine gewünschte Temperatur auch erreicht, umso weniger Gas
würde ich verbrauchen.
Das ist Quatsch! Die Therme stellt nur fest, ob das Wasser die gewünschte Temperatur hat, die Raumtemperatur ist ihr egal. Wenn das Wasser zu kalt ist, heizt Sie genau so lange, bis die eingestellte Vorlauftemperatur wieder erreicht ist (eigentlich: ein wenig darüber, wegen des hin und her schaltens wie beim Raumthermostat). Und zum Erwärmen einer bestimmten Menge Wasser wird eine bestimmte Menge Gas benötigt. Wenn Du das Zimmer schneller aufheizt, wird das Wasser im Heizungskreislauf schneller abgekühlt und die Therme muss öfter nachheizen. Wenn Du nur langsam aufheizen lässt, wird das Wasser auch langsamer abgekühlt und die Therme muss seltener nachheizen. Die Gasmenge ist immer die gleiche.
Wie hoch man übrigens die Vorlauftemperatur einstellen muss, hängt von der Witterung und der Auslegung der Anlage ab. Das kann man aus der Ferne nicht konkret sagen. Wenn die Zimmertemperatur bei der Einstellung ‚3‘ an den Thermostatventilen angenehm ist, passt die Vorlauftemperatur. Du wirst sie aber anders einstellen müssen, wenn es draußen kälter (dann muss die Vorlauftemperatur höher sein) oder wärmer (dann muss sie niedriger sein) ist.
Noch was zum Raumthermostat: wenn das Raumthermostat abschaltet, weil die Temperatur im Zimmer erreicht ist, wird die gesamte Wohnung nicht mehr weiter geheizt. Egal, was an den Thermostatventilen eingestellt ist. Die Umwälzpumpe wird dann ja abgeschaltet und es kommt kein warmes Wasser mehr zu den Heizkörpern. Umgekehrt wird es im Zimmer auch nicht wärmer, wenn Du am Raumthermostat 30° einstellst, aber die Thermostatventile zu niedrig einstellst. Die schalten dann ganz einfach die Heizkörper ab. Das ist aber der günstigere Fall - nur die Umwälzpumpe läuft ggf. vergeblich, wenn grad alle Zimmer warm genug sind und deshalb alle Heizkörper von den jeweiligen Thermostatventilen ausgeschaltet wurden.
Und deshalb mein Tip: stell das Raumthermostat tagsüber, wenn Du es warm haben möchtest, auf Maximaltemperatur und regle mit den Thermostatventilen die jeweilige Raumtemperatur. Völlig unabhängig voneinander. Und wenn Du abends ins Bett gehst, stellst Du das Ding auf 17…18°, um über Nacht die Temperatur etwas absinken zu lassen - das spart Kosten.
Gruß
loderunner