Hallo!
Heizöl kostet derzeit ca. 90 Cent pro Liter http://www.tecson.de/pheizoel.html Heizöl hat einen Heizwert von 10 kWh pro Liter. Damit hat man Kosten pro kWh von 9 Cent. Strom kostet je nach Anbieter und Region ca. 25 Cent pro kWh. Das ist beinahe der 3fache Preis von Öl (oder Gas).
Die Preise für Heizöl und Gas werden nach aller Voraussicht zukünftig weiter steigen. Der Strompreis wird aber ebenfalls steigen und schon aus physikalisch-technischen Gründen (Wirkungsgrad der Kraftwerke) wird es dabei bleiben, dass die kWh aus Strom etwa das Dreifache der kWh aus Öl oder Gas kostet.
Der Wirkungsgrad von Stromerzeugung einschließlich Verteilung beträgt etwa 30 %. Das bedeutet, man muss aus Kohle, Öl oder Gas 3,3 kWh verheizen, um 1 kWh Strom zu erzeugen. So ist zu erkennen, dass es nicht sehr schlau ist, nur zum Verheizen den teuren Umweg über Strom zu gehen. Es ist deshalb viel preisgünstiger, Öl oder Gas direkt vor Ort zur Wärmeerzeugung zu nutzen.
In Sonderfällen kann eine E-Heizung dennoch sinnvoll sein, wenn es etwa darum geht, ein nur im Sommer benutztes Wochenendhäuschen frostfrei zu halten. Aber für normalen Wohnraum ist eine E-Heizung die größte und teuerste Eselei, die man heizungstechnisch verzapfen kann.
Lass’ dich durch Werbung von E-Heizungsanbietern nicht ins Bockshorn jagen. Die Herrschaften sind sich nämlich nicht zu schade, unbedarften Leuten physikalischen Unfug und glatte Lügen zu präsentieren.
Als Vermieter könntest du dich auf den Standpunkt stellen, dass dir die Betriebskosten der Heizung egal sind, weil sie von den Mietern getragen werden. Hauptsache die von dir zu tragende Investition für die Heizung ist möglichst gering. Aber solche Milchmädchenrechnung wird nicht aufgehen, denn du musst bei Neuvermietung einen Energiepass vorlegen und falls der Mieter nicht danach fragt, wird er spätestens nach der ersten Heizperiode stutzig. Dann macht ihn die Stromrechnung arm und er wird schleunigst wieder ausziehen. So wirst du auch als Vermieter an einer E-Heizung keine Freude haben.
Zum Schluß noch dies: Vielen Leuten laufen die Heizkosten davon. In solcher Situation schafft man durch Wechsel des Energieträgers grundsätzlich keine Abhilfe. Statt dessen muss man den Energiebedarf des Gebäudes senken, also durch Dämmung. Es gibt zwar immer noch Zeitgenossen, die das nicht wahrhaben wollen und berichten, dass Dämmung bei ihnen außer Schimmel nichts brachte. Ja, das kann passieren, wenn Heim- und Handwerker ohne sachkundige Planung nach Gutdünken vor sich hin murksen. Wird aber sachkundig geplant, liegt zwischen z. B. dem Stand der 60er Jahre und sachkundig ausgeführter zeitgemäßer Dämmung beim Energiebedarf der Faktor 10! Und plötzlich interessieren die Heizkosten kaum noch.
Gruß
Wolfgang