Hallo zusammen,
meine Frau ist seit 10 Jahren freischaffende Malerin. Doch hat sie immer noch Schwierigkeiten, eine Mappe für eine Jury zusammenzustellen, beispielsweise um an einem Wettbewerb teilzunehemen oder um in einen Verband aufgenommen zu werden. Erhält sie eine absage, ist diese nie begründet, so dass man daraus nicht viel lernen kann.
Daher meine Fragen: Worauf sollte man da achten? (jemand hat geschrieben, „nicht signieren“, warum?) Wie lässt sich überhaupt die Qualität moderner Kunst beurteilen? Vielleicht kann jemand einen Rat geben oder mal die Bilder von ihr ansehen und kritisch beurteilen. http://www.moendel.de Die Bilder sind unter „Bilder“ und vor allem im „Archiv“ zu finden. Da kann man wunderbar ihre Vielseitigkeit sehen. Sie beherrscht alle Techniken perfekt und hat früher perfekt gegenständlich gemalt. Das Handwerk behersscht sie also. Bin gespannt auf eure Ratschläge. Danke schon mal
gruß
jürgen
Hallo Jürgen,
hab mir die Bilder angesehen, sie sind eigenständig und richtig
gut. Einen „Geheimipp“ habe ich leider nicht zu bieten.
Ordentliche Präsentation ist klar, ebenso daß die Mappe der
„ausschreibung“ entsprechen sollte, also thematisch etc.
Vermutlich kann ihr ein Galerist dazu mehr sagen. Penetrantes …
immerwiederneuversuchen… ist sicher ein guter weg.
Ach ja, da gleich eine frage: Ist die in einer „Künstlergruppe“
so zum kreativen Austausch? Das würde ich gerne mal machen, habe
aber in meiner gegend noch nichts gefunden … hierzu einen
Tipp?
Viele Grüße
eva
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Hallo Eva,
habe schom per Mail geantwortet, aber das klappt wohl nicht so, daher hier nochmal:
> hab mir die Bilder angesehen, sie sind eigenständig und richtig
> gut.
Danke. Langsam fangen wir nämlich zu zweifeln an …
> Einen „Geheimipp“ habe ich leider nicht zu bieten.
> Ordentliche Präsentation ist klar, ebenso daß die Mappe der
> „ausschreibung“ entsprechen sollte, also thematisch etc.
> Vermutlich kann ihr ein Galerist dazu mehr sagen. Penetrantes …
> immerwiederneuversuchen… ist sicher ein guter weg.
Sag ich Sibylle auch immer, aber dazu ist sie nicht der typ. Sie
findet auch, das macht man nicht, gehört sich nicht etc. …
> Ach ja, da gleich eine frage: Ist die in einer „Künstlergruppe“
> so zum kreativen Austausch? Das würde ich gerne mal machen, habe
> aber in meiner gegend noch nichts gefunden … hierzu einen
> Tipp?
Ich sage Sibylle auch imemr, das ein kreativer Austausch wichtig ist.
Und mit auch deshalb versuchte sie ja in bestehende Künstlergruppen
und Verbände aufgenommen zu werden (Verband deutscher Künstler etc.),
aber bei drei Versuchen kamen nur drei Absagen. Das war schon
frustrierend. Dass man bei Wettbewerben immer absagen kriegt, daran
hat man sich ja schon gewöhnt, aber bei „seinesgleichen“…
Zu Künstlergruppen in
deiner Nähe kann ich nichts sagen, ich weiß ja nicht wo du wohnst 
Oder müsste ich ?
gruß
Jürgen
Hallo Eva, Hallo Jürgen,
meine Erfahrungen sind zugegeben ein wenig begrenzt.
Trotzdem: mir scheint, es gibt mehr oder weniger zwei „Sparten“ von Ausschreibungen/Galeristen/Kunstvereinen/Künstlergruppen.
Brutal ausgedrückt sind das die Profies und die Amateure
- unabhängig davon, welcher Stilrichtung der oder die Jeweilige angehört.
„Profies“ reagieren nach meinen Erfahrungen erkennbar ablehnend, wenn aus der eingereichten Mappe/den Arbeiten nicht klar ersichtlich hervorgeht: an welcher Akademie studiert, wo bereits an renomierten Ausstellungen teilgenommen, wem wieviele Kunstwerke verkauft - möglichst an Kunden aus Industrie und/oder dem gehobenen Bürgertum. Ich weiß, das hört sich jetzt polemisch an - aber so ist die Welt nun einmal. Bist du Beuys-SchülerIn, kannst Du Galoppierende Pferde auf die Wände von Neureichen pinseln und gewinnst trotzdem Renomee. Bist Du einfach nur gut, weil Du Dein Talent ohne fremde Hilfe aus Dir selbst entwickelt hast - kannst Du Dich unter Profies (und vor allem denen, die sich dafür halten)vergessen.
Solchen „Kunstsachverständigen“ gilt übrigens nach meiner Erfahrung auch ein Studium Graphik Design wenig: das halten die schlicht für Handwerk.
Bleibt Gruppe Zwei: Amateure. Meiner Erfahrung nach oft wirklich gute Leute, die jedoch fast alle einen Brotberuf ausüben, weil sie von der Kunst nicht leben können.
Oder - um mich hier gleich mit zu outen - nie geglaubt haben, dass sich das trägt.
Nicht zu vergessen für beide Kategorien, die ich hier aufstelle - und das gilt auch für alle Amateur-Gruppierungen, in denen ich selbst war, oder die ich am Rand miterlebt habe: wehe dem, der auch nur bescheidenen Erfolg hat. Sofort sind alle lieben KollegInnen neidisch.
Und: ich kenne keine private Künstlervereinigung, die länger als ein Jahrzehnt bestanden hätte. Einige Freundschaften bleiben natürlich, ich habe mit meiner Ex-Gruppe heute noch Kontakt, man sieht sich ja auch bei Ausstellungen, aber man entwickelt sich einfach auseinander.
„offizielle“ Künstlervereinigungen leben - auch das polemisch gesagt - von den Mitgliederbeiträgen. Kann wohl sein, dass
Jungkünstler gefördert werden, die aus Akademien hervorgehen, aber ich befürchte, sonst finanziert man mit der Mitgliedschaft eher den Vorstand.
Zu Bewerbungen, egal ob für eine Ausstellung oder eine Mitgliedschaft: man darf natürlich nicht vergessen, dass es ganz vom persönlichen Geschmack der jeweiligen Jury abhängt, wen sie
welche Kunstobjekte ausstellen läßt.
Also trotzdem bitte den Kopf nicht hängen lassen. Kunst geht nach Brot, aber man muß ja auch nicht immer gleich Torte essen, wenn mir dieser Vergleich erlaubt ist.
viele Grüße und viel Erfolg
wünscht Angelika
hallo jürgen,
das mit dem nicht signieren war ich…bezog sich allerdings nur auf die mappenbilder für ne bewerbung an schulen.
ich schau mir jetzt noch die bilder von deiner frau an und freu mich drauf.
gruss corinne