Wie unrealistisch?

Hallo!

Ich hoffe, das gehört hier her.

Ich sehe im Fernsehen leidenschaftlich gerne Krimis, am liebsten Colombo. Ich denke dann immer: Wunderschön gemacht, aber total unrealistisch. Und jetzt habe ich mal gelesen, dass im wirklichen Leben tatsächlich alles ganz anders ist. Da gehen Mörder keinesfalls planvoll vor, sondern oft geradezu stümperhaft.

Nun habe ich ein Problem mit einem Kapitel aus meinem Kinderbuch. Da soll ein Junge einem Mädchen das Leben retten, und dazu soll er von einer Brücke springen. Und das ganze soll unter Wasser stattfinden.

Um diese Situation herbeizuführen, habe ich nun einfach geschrieben, dass jemand ein Kind mit einem Stein an den Hals gebunden von einer Brücke schmeißt, um es zu ertränken. Es ist heller Tag, aber der Mörder sieht nicht, dass zufällig ein Junge hinter einem Brückenpfeiler sitzt.

Jemand meinte, das wäre hanebüchen unglaubwürdig, und ich fürchte, da ist was dran.

Jetzt frage ich mal die Experten: Ist es unglaubwürdig, oder nicht?

Mein Problem ist: Wie kann man es besser schreiben?

Grüße

Andreas

Mord im Kinderbuch?
Hallo Andreas,

lass das. Bitte lass Dir was ganz anderes einfallen.
Vielleicht ist das kleine Mädchen einfach nur von der Brücke in den Bach gestürzt (wollte mit dem Fahrrad drüberfahren, stürzte mit dem Rad und fiel ins Wasser)…

Aber einen Mordversuch in einem Kinderbuch - mit Strick um den Hals…

Also wirklich, Andreas

Mach eine andere Geschichte. Vielleicht auch eine kindergeignete.
Oder lass das Schreiben ganz und erfinde was. Vielleicht auch was sinnvolles.

Gruss
Ray

Hallo Ray

Aber einen Mordversuch in einem Kinderbuch - mit Strick um den
Hals…
Also wirklich, Andreas

Mord kommt bei Hänsel und Gretel oder Harry Potter auch vor, und noch viel schlimmere Sachen, und das sind Bestseller, und darüber möchte ich auch nicht unbedingt diskutieren, sondern über die Frage, WIE.

Grüße

Andreas

Hallo Ray

Aber einen Mordversuch in einem Kinderbuch - mit Strick um den
Hals…
Also wirklich, Andreas

Mord kommt bei Hänsel und Gretel oder Harry Potter auch vor,
und noch viel schlimmere Sachen, und das sind Bestseller, und
darüber möchte ich auch nicht unbedingt diskutieren, sondern
über die Frage, WIE.

Schreib doch lieber, dass ein größrerer Junge das Mädchen in den Bach geworfen hat, weil es ihn geärgert hat, quasi als „Lektion fürs Leben“. Und da das Mädchen noch eine Sporttasche umhängen hat, zieht diese das Mädchen wie ein Stein nach unten.
Daraufhin kommt der andere Junge und springt in den Bach.

Grüße

Andreas

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Hallo!

Schreib doch lieber, dass ein größrerer Junge das Mädchen in
den Bach geworfen hat, weil es ihn geärgert hat, quasi als
„Lektion fürs Leben“. Und da das Mädchen noch eine Sporttasche
umhängen hat, zieht diese das Mädchen wie ein Stein nach
unten.
Daraufhin kommt der andere Junge und springt in den Bach.

Ja, das ist sehr gut! Das ist supergut! Ich weiß auch, wer der ältere Junge sein könnte, der Bruder nämlich. Der ist immer so fies.

Geht aber leider nicht. Es MUSS ein Mordversuch sein, denke ich. Was ich bisher nicht erwähnt habe: Es steht außerdem in der Story, daß das Mädchen nie wieder zu ihrem Stiefvater zurück will, weil der versucht hat, sie zu ermorden, und weil der denkt, sie sei tot, sucht er auch nicht nach ihr.

Grüße

Andreas

Hallo!

Geht aber leider nicht. Es MUSS ein Mordversuch sein, denke
ich. Was ich bisher nicht erwähnt habe: Es steht außerdem in
der Story, daß das Mädchen nie wieder zu ihrem Stiefvater
zurück will, weil der versucht hat, sie zu ermorden, und weil
der denkt, sie sei tot, sucht er auch nicht nach ihr.

Grüße

Andreas

Hast du schonmal vom Begriff Mary-Sue gehört? ^^°

lg
Kate

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Hallo Kate!

Hast du schonmal vom Begriff Mary-Sue gehört? ^^°

Ja, habe ich. Darf ich fragen, wie du jetzt darauf kommst?

Hi Andreas,

Ich hoffe, das gehört hier her.

eigentlich nciht, das es um Stilmittel geht, aber was solls :wink:

Nun habe ich ein Problem mit einem Kapitel aus meinem
Kinderbuch. Da soll ein Junge einem Mädchen das Leben retten,
und dazu soll er von einer Brücke springen. Und das ganze soll
unter Wasser stattfinden.

abgesehen davon, dass ich auch nicht Meinung bin, dass so etwas in ein _Kinder_buch gehört (Harry Potter ist eher auf die _Jugend_ ausgerichtet) folgende Gedanken dazu:

Um diese Situation herbeizuführen, habe ich nun einfach
geschrieben, dass jemand ein Kind mit einem Stein an den Hals
gebunden von einer Brücke schmeißt, um es zu ertränken. Es ist
heller Tag, aber der Mörder sieht nicht, dass zufällig ein
Junge hinter einem Brückenpfeiler sitzt.

Jemand meinte, das wäre hanebüchen unglaubwürdig, und ich
fürchte, da ist was dran.

Unabhängig, wer der jemand ist: Warum soll er den Stein eine Person um den Hals binden, die bei vollen Bewusstsein ist, anstatt sie damit schlicht zu erschlagen? Wäre doch viel einfacher. Selbst jemanden erst zu betäuben um ihm dann einen Stein um den Hals zu binden u.s.w. macht keinen Sinn. Wenn es wie Selbszmord aussehen soll kann er sich sicherer an dem Strick aufhängen. Also sieht es ohnehin wie Mord aus und dann geht es auch einfacher. Hast du mal versucht, einen Stein (ohne Loch) an einem Strick zu befestigen? Keine leichte Aufgabe. Also muss es schon ein geplanter Mord sein und du schreibst selbst, dass die meisten Mörder im Affekt handeln …

Mein Problem ist: Wie kann man es besser schreiben?

Sie wird von der Brücke geworfen, der Bach ist recht flach und sie stößt sich den Kopf an einem Stein und ist bewusstlos. Blut im Wasser, der Junge hinter dem Pfeiler erkennt, dass das Mädchen selbst in dem flachen Bach ertrinken wird, weil sein Gesicht unter Wasser liegt, er stützt hin und rettet sie.

Grüße,
JPL

Hi!

Unabhängig, wer der jemand ist: Warum soll er den Stein eine
Person um den Hals binden, die bei vollen Bewusstsein ist,
anstatt sie damit schlicht zu erschlagen?

Weiß ich nicht, aber ich glaube, das ist nicht das Problem.

Hast du mal versucht, einen Stein
(ohne Loch) an einem Strick zu befestigen? Keine leichte
Aufgabe.

Stimmt. Dann schreibe ich eben: „Schwerer Gegenstand“

Also muss es schon ein geplanter Mord sein und du
schreibst selbst, dass die meisten Mörder im Affekt handeln

Ja. Denke ich mir so.

Sie wird von der Brücke geworfen, der Bach ist recht flach und
sie stößt sich den Kopf an einem Stein und ist bewusstlos.

Ja, das ist sehr gut, aber ich hatte noch nicht erwähnt, daß die Brücke 15 Meter hoch ist, deshalb geht es nicht.

Das Wasser ist tief. Deshalb muß es ja auch bei Tageslicht sein, weil man bei Nacht im tiefen Wasser unmöglich jemand sehen kann, oder?

Also, zur Übersicht:

  1. Die Brücke ist 15 m hoch
  2. Es ist heller Tag
  3. Der Mörder ist der Stiefvater
  4. Er schmeißt das Kind von der Brücke, weil er auf die Weise schnell mit dem Auto anfahren und ebenso schnell flüchten kann. Ob mit oder ohne Kennzeichen, schreibe ich nicht dazu.
  5. Das Kind hat einen schweren Gegenstand um den Hals gebunden.
  6. Das Kind samt Gegenstand ist im Kofferraum eingesperrt. Der Mörder fährt auf die Brücke, holt es raus, schmeißt es runter, fährt weg, der Junge springt.
  7. Der Junge hat ein Taschenmesser dabei.
  8. Der Junge ist ein hervorragender Schwimmer und Taucher, hat aber extreme Höhenangst. Die überwindet er spontan.

Grüße

Andreas

Hallo!

Also, zur Übersicht:
2. Es ist heller Tag
4. Er schmeißt das Kind von der Brücke, weil er auf die Weise
schnell mit dem Auto anfahren und ebenso schnell flüchten
kann.

Das ist so ein bisschen das Problem. Eine Brücke ist ideal, um an tiefes Wasser zu kommen. Aber alleine das Anhalten und Aussteigen mitten auf einer Brücke ist bereits ein so verdächtiges Verhalten, dass selbst Leute in großer Entfernung neugierig gucken werden. Das riskiert keiner.

just my 2 cents
M.

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Hallo!

Aber alleine das Anhalten und
Aussteigen mitten auf einer Brücke ist bereits ein so
verdächtiges Verhalten, dass selbst Leute in großer Entfernung
neugierig gucken werden. Das riskiert keiner.

Ja, klingt logisch. Und was nun?

Grüße

Andreas

Hallo!

Ja, klingt logisch. Und was nun?

Das ist ja eine recht häufig anzutreffender Plot in Büchern und Filmen: Vermeindliches Mordopfer überlebt, taucht unter um dann beim vermeindlichen Mörder irgendwann für großes Staunen zu sorgen. Das ist schon alleine so wenig realistisch, da machen vielleicht unrealistische Details nicht so viel aus. Wenn ich bedenke, was Henning Mankell da seinen Lesern an hanebüchenen Handlungsweisen seiner Figuren zumutet - und der hat trotzdem Erfolg!

Gruß
M.

Hallo!

Danke! Das ist sehr ermutigend.

Grüße

Andreas

Vielleicht Hände auf den Rücken binden und schwere Sachen in die Taschen stopfen? Oder in einen Sack mit schweren Sachen drin stecken und dann schmeißen.
Aber ich finde auch, dass es glaubwürdigkeitstechnisch schwieriger zu erklären ist, wieso keiner am hellerlichten Tag mitgekriegt, dass jemand etwas von einer Brücke schmeißt. Oder warum jemand überhaupt diese Art jemanden loszuwerden wählen würde. Warum nicht zuerst umbringen, dann werfen? Vielleicht solltest Du das ganze ein paar Jährchen vorverlegen und der Stiefvater macht halt den Hexentest mit dem Mädel?

Hallo!

Bin erst jetzt wieder zurück.

Danke für deinen Beitrag, der durchaus Sinn macht.

Grüße

Andreas