Hallo !
Wir sammeln schon seit geraumer Zeit Silberchloridabfälle.
Inzwischen sind einige Kilo zusammengekommen. Nur : Was nun ?
Wer zahlt dafür oder wie können wir daraus einen hübschen kleinen Barren herstellen ?
Geht das nur über Verhüttung oder auch chemisch ?
Abscheiden auf Zink o.Ä. ?
Jochen
Hallo Jochen,
das lohnt auch erst ab einigen kg.
Das Silber wird entweder elektrolytisch abgeschieden oder reduktiv gefällt. Dafür gibt es zig Rezepte; das beste mit Hydrazin gibts nicht mehr, weil Hydrazin krebserzeugend ist.
Mit Ascorbinsäure hatte ich auch mal ein Rezept, müßte ich raussuchen.
Das (Roh)silber wurde früher zur Degussa geschickt. Die machten eine Schiedsanalyse und entsprechend dem Gehalt an Silber kriegte man die Knete, abzüglich Analysenkosten.
Aber reich wurden wir dadurch leider nicht.
Wir haben damals Fixierbäder aufgearbeitet und das Silber elektrolytisch abgeschieden.
Den Strom hat die Hochschule gespendet 
Gandalf
Grauer Schlamm
Hallo !
Es sind etwa 3 kg, z.Zt. noch etwas feuchter, grauer Schlamm.
In Fixierbädern ist das Silber ja als Komplex gelöst, so daß man es abscheiden kann, aber was macht man mit festem AgCl ?
Der Fotometerhersteller Dr. Lange machte kürzlich ein Preisausschreiben. Man konnte kleine Silberbarren gewinnen, die aus dem Recycling von CSB - Teströhrchen stammen. Die enthalten Silbersulfat, es muss also irgendwie gehen.
Lässt sich Silber vielleicht mit viel EDTA und Ammoniak in der Hitze lösen wie Ba(SO4) ?
Oder brauchen wir Salpetersäure ?`
Oder gar Cyanid ?
Jochen
Hallo Jochen,
Silberchlorid läßt sich in Ammoniak lösen, da reicht sogar 2 molarer.
Wenn aber Bromid oder gar Iodid vorliegt, braucht man Thiosulfat. Das ist das Zeug, daß in Fixierbädern drin ist.
Wenn ein Teil des Silbers schon reduziert vorliegt, wird es aber nicht mehr gelöst.
Mit Salpetersäure kriegst Du Silberhalogenide nicht in Lösung.
Die sauberste Lösung wäre wohl, alles mit Thiosulfat zu lösen und zu elektrolysieren.
Reduktionsverfahren wären m.E. nur zweite Wahl.
Gandalf