Wie viel Ampere braucht ein normaler Haushalt?

Hi

Wir haben in Frankreich ein Häuschen gekauft. Wir nahmen das Angebot meines Onkels, Schiffsingenieur, dankbar an, unsere neue Stromverteilung durchzufürhen, da er in seinen eigenen Häusern den Strom auch selbst erfolgreich gelegt hat.

Das erste war: wir brauchen Starkstrom, sagt der Onkel. Der französische Stromlieferant EDF war sehr überrascht – kein Wunder: in F braucht kein Mensch Starkstrom…

So, inzwischen ist alles neu installiert – alles wunderbar, außer: ab und an knallt die Sicherung raus. Und das obwohl wir noch ein Minimalprogramm fahren: Lampen, Herd, kleiner Durchlauferhitzer in der Küche, ein 80L Boiler im Bad.

Mein Onkel meinte, ich solle den EDF anrufen und die Stromstärke auf 60 A erhöhen. Ich rief dort an, und die sagten: wir hätten bereits 60 A/12KW, d.h. 20 A pro Phase, da wir ja seltsamerweise Starkstrom hätten… Sie könnten max. auf 30 A pro Phase erhöhen – danach würden wir unter „Industriekunden“ fallen!!!

Die Frage: reicht für einen normalen modernen Haushalt mit den normalen Geräten (wie oben plus Waschmaschine, Heizung, Spülmaschine) die in Frankreich übliche Stärke von insg. 60-90 A bzw. für uns 20-30 A pro Phase? EDF meint, das Knallen der Sicherungen liegt evtl. daran, dass die Verteilung auf die Phasen schlecht ist oder an der alten Nachtspeicherheizung, die wir ab und an laufen ließen? Ich befinde mich zwischen EDF und Onkel und brauche Futter für diese Diskussion!

Ich bin für jede Hilfe super dankbar!!

Hallo,
welche Sicherung knallt denn da raus? Wenn es der FI-Schutz ist, liegt es nicht an der erlaubten Stromstärke, sondern an der Verdrahtung oder an einem defekten Gerät. Und das sollte dann ein Fachmann vor Ort untersuchen.
Btw., der Sicherung ist es komplett egal, wieviel Strom der Anbieter erlaubt.
Gruß
loderunner

Das erste war: wir brauchen Starkstrom, sagt der Onkel.

Na, besser ist es schon (Elektroherd oder Durchlauferhitzer oder Maschinen, die Drehstrom brauchen).

Der
französische Stromlieferant EDF war sehr überrascht – kein
Wunder: in F braucht kein Mensch Starkstrom…

Landestypisch.

So, inzwischen ist alles neu installiert – alles wunderbar,
außer: ab und an knallt die Sicherung raus. Und das obwohl wir
noch ein Minimalprogramm fahren: Lampen, Herd, kleiner
Durchlauferhitzer in der Küche, ein 80L Boiler im Bad.

Mein Onkel meinte, ich solle den EDF anrufen und die
Stromstärke auf 60 A erhöhen. Ich rief dort an, und die
sagten: wir hätten bereits 60 A/12KW, d.h. 20 A pro Phase,

Ein absolut blödsinige Rechnung.

da
wir ja seltsamerweise Starkstrom hätten… Sie könnten max.
auf 30 A pro Phase erhöhen – danach würden wir unter
„Industriekunden“ fallen!!!

Andere Länder, andere Sitten.
Hierzulande ist ein Drehstromanschluss mit 3x63A absolut normal für ein Einfamilienhaus.

Die Frage: reicht für einen normalen modernen Haushalt mit den
normalen Geräten (wie oben plus Waschmaschine, Heizung,
Spülmaschine) die in Frankreich übliche Stärke von insg. 60-90
A bzw. für uns 20-30 A pro Phase?

Man braucht das, was man installiert hat. Auch in D gibts viel Wohnungen mit einem Wechselstromzähler.
Aber rechnen wir mal:
Durchlauferhitzer mit 21kW: rund 30A, und zwar auf jedem Außenleiter!
Nachtspeicherheizung: Ein 4kW Speicher zieht knapp 6A je Außenleiter.
Elektroherd: Bei Vollbetrieb (alle Platten heizen, Backofen auch) rund 10-11kW, ca. 16A pro Außenleiter.
Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner: 10A, aber nur auf einem Außenleiter.

Da niemals alles gleichzeitig läuft, wird man - ohne Durchlauferhitzer oder Nachtspeicher - in der Regel mit nem Anschluss von 3 x 20A auskommen.
Wenn man aber in einem Land rückständige Technik vorfindet, darf man seine Geräte nicht nach deutscher Gewohnheit betreiben.
Evtl. können Lastabwurfschaltungen helfen, die beim Betrieb best. Verbraucher andere abschalten. Ist z.B. für Nachtspeicher versus Durchlauferhitzer auch in D üblich.