Ja, Kreszenz. Die englische Sprache gibt mir keine Ruhe. Manchmal tauchen die Wörter und Ausdrücke auf, ohne mich im geringsten danach zu fragen. Unbewusst und eigenständig und ohne mein Tun tauchen sie auf. Der Mensch ist hilflos an die Wörter und Ausdrücke ausgeliefert, als ob Menschen das Produkt von Wörtern und Ausdrücken wären. Hast du eine Idee, was ich machen kann, um mich vom Regime der Wörter und Ausdrücke befreien zu können? Grüße
Du könntest aber z. B. eine Liste anlegen: Wenn Du auf einen Ausdrucks- oder Vokabelfehler hingewiesen wirst, schreib (möglichst farbig oder fett) die berichtigte Form auf, ggf. mit Erläuterung; dahinter (Normalschrift) in Klammern den von Dir falsch gebrauchten Begriff und streich diesen durch, z. B.:
Ich frage mich, ob … = bin mir nicht sicher — ------ (wundere)
Obst jeder Art -------------------------------------- (Obste)
Wenn Du diese Liste dann regelmäßig durchgehst, dürften bald zumindest die „Alarmglocken“ läuten, sobald Du wieder auf so eine „Falle“ zusteuerst.
(Und im Zweifelsfall natürlich immer zuerst in Duden und DWDS nachsehen, ob ein Begriff in der von Dir vermuteten Bedeutung überhaupt existiert …)
Dazu muss ich ganz unbedingt mein Leben in unterschiedlichen Sprachen loswerden. Ich schreibe mi einiger Sicherheit akkurates Deutsch. Mein gesprochenes Deutsch ist auch nach Hören korrekt, aber in Satzbau, Betonung und speziellen einzelnen Ausdrücken nicht gerade „reinrassig“ (was auch immer das sein mag).
Ich mische also, halte mich aber im Wesentlichen an das, was ich als „richtiges Deutsch“ gelernt hbe. Die Anreicherung mit zusätzlichen Sprachelementen empfinde ich nicht als „falsch“. Das ist meine Sprache.
Die kann ich gar nicht in Listen ö. Ä. sortieren, weil ich dann ein unüberschaubares Kuddelmuddel von Personen, gemeinsamen Erfahrugen, Code-Wörtern, Betonung etc. und verwendeter „reiner“ Sprache hätte.
Mit einer Liste wäre ich sprachlos.
LG
Amokoma1
Nein, nicht unbedingt. „Wundern“ in der Bedeutung „sich fragen / etwas wissen wollen“ ist in der deutschen Sprache durchaus belegt.
Die Grimms schreiben dazu …
wundern: (3) unter dem eindruck von etwas noch unbekanntem, unerklärlichem stehend ‚neugierig sein, (gern) wissen wollen‘; vgl. dazu wunder, n. I 1 b und 2 b, sowie engl. to wonder (Murray 10, 2, 254ᶜ). mundartlich nur im ober- und mitteldt. nachgewiesen: wundern ‚wissen mögen‘ Stalder schweiz. id. 2, 458; 's wundert ne gar nid ‚er hat gar kein interesse daran‘ Follmann Lothr. 549ᵇ; es wundert mich, ob ‚ich bin neugierig, möchte wissen, ob‘ Müller-Fraureuth obersächs. 2, 681ᵇ. literarisch durchweg mit indirekten fragesätzen.
… und zitieren die Shakespeare Übersetzung von 1795:
mich wunderts, ob Titania erwachte,
und welch geschöpf ihr gleich ins auge fiel
Man wird’s allerdings im deutschen heute als eher altmodisch wahrnehmen - oder, wenn man ein Hyperkorrektorista ala Sick ist, als pöhsen Anglizismus. Ist aber, durch die gemeinsamen Wurzeln des Englischen und des Deutschen, in beiden Sprachen originär.