Wie viel kostet eine neue Wärmepumpe?

Hallo! Ich kenne mich bei dem Thema leider nicht sonderlich gut aus, hoffe deswegen dass ich hier ein paar Tipps bekomme. Mein Bruder und seine Frau wollen schon seit einiger Zeit endlich mit dem Hausbau beginnen und stecken gerade mitten in der Planungsphase. Da kam eben neulich erst die Frage auf, wie sie denn heizen wollen und sie meinten, sie würden es eigentlich gerne mit einer Wärmepumpe machen, da hat man viele Vorteile und es ist kostentechnisch auf Dauer auch gut. Die ganze Familie meinte dann, dass wir da nicht so viel drüber wissen aber ich dachte mal, ich informiere mich und versuche, ein paar gute Fakten für ihn zu sammeln. Wie sind denn so die Anschaffungskosten für eine neue Wärmepumpe? Und zahlt sich das dann auf Dauer aus? Worauf sollte man denn achten, wenn man sich dazu entschließt, so zu heizen? Vielleicht gibt es ja jemanden, der sich beim Hausbau auch für diese Variante entschieden hat und mir weiterhelfen kann.

Hallo das kann man pauschal nicht sagen denn da hängen etliche Faktoren dran.
Erdwärme oder Grundwasser ? Dämmung der Hauswände ? Türen und Fenster ?
Man sollte sich bei verschiedenen Firmen beraten lassen.
viele Grüße noro

Bitte


Luft-Luft Pumpen sind günstig in der Anschaffung, aber nicht sehr Effizient. Den Besten Wirkungsgrand hat Wasser-Wasser und Erd-Wasser, sind aber am teuersten.

Ich selbst würde mir auf jeden Fall eine der letzt beiden genannten nehmen.

Moin,

Als Eigentümer einer Luftwasserwärmepumpe möchte ich dir raten, kümmert euch zunächst um die Dämmung des Hauses und speziell um die Vorlauftemperaturen, ebenso sollten die eigenen Lebensgewohnheiten berücksichtigt werden.
Zweiter Tipp: eine Überdimensionierung einer WP ist ein absolutes nogo. Sie taktet und verschließt deutlich schneller, zudem arbeitet sie dabei ineffizient. Unsere arbeitet mit eine Jahreszahl von 4, wobei sie ein grob etwas über 90 qm großes eingeschossigen Holzhaus heizt, wir sind 2 Personen. Pro Jahr benötigen wir für Heizung und Warmwasser ca. 2200 kWh Strom.
Wobei die Hydraulik sehr simpel aufgebaut ist, die WP arbeitet direkt in die Fußbodenheizung und wir kommen mit 29 Grad Vorlauftemperatur aus, wenn es weiterhin so warm bleibt, dann reduziere ich das evtl. noch auf 28 Grad.
Ach ja, eine Einzelraumregelung haben wir auch nicht, wir haben uns davon befreien lassen. Die ist für ein KFW40 Haus in unserer Größe völlig sinnlos und würde der WP auf Dauer auch Kopfschmerzen bereiten.

Erwirb dir eigenes Wissen um dein Haus. Ein beliebter Fehler ist es, einen Pufferspeicher (nicht mit dem für Warmwasser verwechseln) zu integrieren und noch andere Dinge, die typisch bei einer Gasbrennwertheizung verwendet werden. In einer WP brennt kein Feuer, die reagiert anders.

Was es so alles gibt, eine ganz kurze Übersicht:

Du fragtest nach den Kosten. Wir haben eine Panasonic WH-MDC05F3E5 / 5 kW-Monoblock Luft-Wasser-Wärmepumpe im Einsatz, sie kostet grob über 3000 Euro und kann sogar von einem handwerklich begabteren Laien eingebaut werden. Es ist ein Monoblock, man benötigt keinen Spezialisten für das Kältemittel. Die Leistung beträgt 5 kW und ist völlig ausreichend, wenn man die Gegebenheiten einer solchen WP kennt.
Sie steht direkt vor einem Fenster und ist definitiv leise, das Rauschen des Lüfters kannst du bei Vollast hören (im Sinne von wahrnehmen).

Wir haben einen befreundeten Installateur, der hat sie uns eingebaut, wobei er alle Installationen gemacht hat. Er hat klar gesagt, er hat keine Ahnung, wie man so eine System aufbaut, aber vom Rest. Wir haben ihm bezüglich der WP gesagt, was er zu tun hat, den Rest hat er beigesteuert.

-Luno

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ja, das sind die Leute, die hier geschrien haben, als VW das 1-Liter-Auto vorgestellt hat.

Nach meinen Informationen kann man grob für ein EFH folgendes annehem:
Luft-Wasser WP: 15.000
Erd-Wasser WP: 25.000
Wasser-Wasser WP: 30.000

Im Falle des Falles und eine Leckage tritt auf …
Luft-Wasser: kann nicht passieren
Erd-Wasser: ganzen Garten umgraben schätze mal 5 - 10 Tausend
Wasser-Wasser: neue Sonden und Zuleitungen: … jedenfalls weit mehr als 5 Tausend

Außerdem isnd Wasser-Wasser WP genehmigungspflichtig und oft wird das noch nicht durchgewunken (Langzeitstudien sind noch nicht komplett durch - gesetzliche Regelung bei Gemeinden [zumindest bis vor 4 Jahren])

Bei meinen Elern werde ich jedenfalls mal Werbung für Luft-Wasser stark machen…
Gerade bei Photovoltaik sind dann Kosten für Strom eher zu vernachlässigen, selbst bei rein elektrischer Zuheizung (bei unter -15 Grad)

LG
Ce

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Darum heize ich über Gas :sweat_smile:,
a: Weil schon da
B: Solar nicht Möglich
C: es Gibt langzeiterfahrungen

Moin,
ergänzend noch dazu:

Fairerweise muss man dabei auch Äpfel mit Äpfeln vergleichen, die 15k bekamen wir auch als Angebot, allerdings war der Übergabepunkt der Heizkreisverteiler. Die von mir oben genannte Summe betraf nur meinen Kaufpreis, die Installation war eine andere Baustelle.
Da du auch Genehmigung angesprochen hast: auch Erdsonden bedürfen einer Genehmigung und in einem Wasserschutzgebiet werden die Tiefen stark begrenzt oder der Einsatz komplett verboten.
-Luno

Moin,

Darum heizen wir nicht mit Gas, in Summe wäre das bei uns neutral. Was die CO2 Bilanz angeht, liegt eine LWWP selbst mit einer JAZ von unter 3 sehr gut im Rennen. Da kann Gas kaum mithalten.

-Luno

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Auf Gefahr , dass es nun off Topic wird, unser Haus hat leider Damals auch keine Fußbodenheizung bekommen (gebraucht gekauft), sprich mit niedrigen Vorlauftemperaturen ist da auch nichts zu machen. In unserer Gegend wird der Strom in der Regel Per Müll und Kohle gewonnen, da ist keine Co2 wirklich eCo2 Einsparung möglich.

Ist bei der Berechnung der Effizienz eigentlich noch üblich, dass Bonus und Malus System zu verwenden?

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Moin,

Einen religiösen Krieg wollen wir doch beide nicht, oder? :wink:
Im Ernst, das Thema sollte man nüchtern betrachten. Einen Neubau muss man anders betrachten als ein Bestandsgebäude, besonders dann, wenn man dessen vorhandene Infrastruktur noch gut nutzen kann. Einen Königsweg gibt es da aus meiner Sicht nicht.
Eine WP hat einen begrenzten Einsatzbereich. Kennt man den, kann man mit ihr viel anfangen, wenn auch die anderen Rahmenbedingungen passen. Eine WP lässt sich übrigens auch an Radiatoren betreiben.

Ich rechne mit dem Strommix, den wir in D haben.

Das verstehe ich nicht. Wir machen das über einen Wärmemengenzähler und einen eigenen Stromzähler, an dem die gesamte WP hängt, nebst Pumpe und einem Magnetventil. Dann teile ich die ins Haus gelieferte Wärmemenge durch den verbrauchten Strom und fertig. Was für die meisten Gasbrennwehrthermen so nicht gemacht wird, denn das verbrauchte Gas ist nicht der einzige Kostenfaktor, die Therme selber gönnt sich auch einen guten Schluck Strom nebst der Pumpe und anderer denkbarer Nebenaggregate. Da kommen auch um die 200 bis 400 kWh pro Jahr zusammen.

-Luno

Bei der Effizinesberechnung gab es zumindest mal ein Belohnungssystem, da wrude der erwartete verbrauch bei Wärmepumpen mit 0, schlagmichtot runter gerechnet während bei Ölheizung mal 1,x (denke das war1,4) hochgerechnet wurden.

Moin,

Das ist die Berechnung für den Primärenergiebedarf: https://de.wikipedia.org/wiki/Primärenergiebedarf

Der Primärenergiebedarf (nach EnEV kurz: QP ) eines Systems umfasst zusätzlich zum eigentlichen Energiebedarf an einem Energieträger die Energiemenge, die durch vorgelagerte Prozessketten außerhalb der Systemgrenze bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung des Energieträgers benötigt wird (Primärenergie) . Zur Ermittlung der Energiebilanz wird der entsprechende Energiebedarf unter Berücksichtigung der beteiligten Energieträger mit einem Primärenergiefaktor ( PEF , fP genannt) – in der deutschsprachigen Schweiz ist auch der Endenergiefaktor in Gebrauch – multipliziert.

-Luno

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Danke

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Hallo, ich bin mit einer Tiefenbohrung mit 60 m ausgekommen. 6 kw reichen für 127 qm Fläche vollkommen aus. Mittlerweile gibt es viele Anbieter, meine ist von Waterkotte. Die Firma arbeitet mit einem guten Bohrunternehmen und es gab keine Probleme. Die Anlage läuft seit. 16 Jahren und ich verbrauche 2500 kw / Jahr. 1800kw im HT(Hochtarif und 700 kw im NT( Nachttarif)
Unten, Parterre, Fussbodenheizung und oben in den Schlafzimmern Lehmplatten in den Schrägen angebracht, die Lehmplatten nehmen die starke Verdunstung mit auf und geben sie später am Tag wieder ab. Das ist sehr vorteilhaft für den Schlaf. Wp - Tarif von Rwe oder anderen Anbieten geben lassen! Z. Zt. 18,9 cent / kwst. + 88 € Stromzähler / Jahr. Komme mit ca. 60 € / Monat aus. Jahresarbeitszahl ist 3,4. Ich würde nichts anderes mehr im Neubau nehmen! Grüsse

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Moin,

Bei unserem Neubau hätten 60 Meter nicht gereicht. Der Boden hätte eine Entzugsleistung von 40 Watt/Meter gehabt, bei grob 4 kW Heizlast wären wir auf 100 Meter gekommen. Aus zeitlichen Gründen haben wir uns gegen eine Erdsonde entschieden, mit Förderung der BAFA wäre das sogar ein Nullsummenspiel geworden.

Wo gibt es noch solche Tarife?

-Luno

Hallo,

Wärmepumpen kamen in Mode, als der Strom noch deutlich günstiger war. Heute bekommst Du den Energieträger quasi immer noch für lau, aber der Strom für die Umwälzpumpe ist wesentlich teurer geworden. Da zudem die Energieerzeugung deutlich länger dauert als bei Gas oder Öl, kommt man schnell mal in die teure Verlegenheit, daß der Tauchsieder im Kessel anspringt, wenn man mal mehr Warmwasser braucht. Alternativ kann man natürlich einen größeren Kessel anschaffen, aber das Wasser muß ja auch warmgehalten werden.

Der langen Rede kurzer Sinn: der Betrieb der Anlagen ist teuer, auch wenn man nichts für den Energieträger zahlen muß. Wenn überhaupt lohnt sich die Sache nur mit einem Niedrigenergie-/Passivhaus und selbst da… Wir zahlen monatlich ungefähr einen Euro je Quadratmeter im Monat im KfW 55-Haus und haben nur zwei regelmäßige Duscher im Haus.

Gruß
C.

Die Kosten abzuschätzen, dürfte mit so vagen Angaben nicht möglich sein, weil es, wie schon geschrieben, je nach Energiequelle und Hersteller auch preisliche Unterschiede gibt. Für die Luftwärmepumpe möchte ich aber eine Lanze brechen, mein Vater und seine Lebensgefährtin haben erst kürzlich neu gebaut und heizen mit einer Luft-WP von Vaillant. Das Grundstück ist für einen Flächenkollektor viel zu klein und eine Tiefenbohrung wäre nicht möglich gewesen. Das Außengerät ist auch jetzt, wo die Heizung auf Hochtouren läuft, sehr leise. Und im Sommer ist es möglich eine Kühlfunktion nutzen zu können. Die Heizkosten, die die beiden für ihr Einfamilienhaus haben, liegen deutlich unter denen, die ich für meine schlecht isolierte 2-Zimmer-Altbauwohnung habe.

Witzig: Es war ein Fehler des Installatuers, eben diesen Puffer beim letzten Projekt nicht zu installieren. Auf dem Dach gibt es eine Photovoltaikanlage. Das Haus fährt tagsüber in die Absenkung, geheizt wird hauptsächlich am Morgen und ab dem Spätnachmittag. Da scheint dann leider keine Sonne, da gibt es keinen kostenlosen Strom.
Die WP könnte tagsüber Wärme auf Vorrat produzieren, das wäre weitaus billiger gewesen als die Nachrüstung eines Solarakkus, über die man jetzt nachdenkt.

Es kommt also auf den Einzelfall an, ob etwas überflüssig wie ein Kropf oder sinnvoll ist.
(Der Puffer wird gerne empfohlen, weil er dem Planer zusätzliche Einnahmen bringt und eine hoffnungslos überdimensionierte Wärmepumpe kaschieren kann. Dem Kunden bringt er zusätzliche Verluste.)

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Hallo, die Stromversorger müssen explizit nach WP - stromtarifen angefragt werden, sonst erfährt man leider nicht viel. Die meiste Prospekte oder Homepages geben nichts dazu her. LG Organist

Wir reden hier von zwei oder drei Cent je KGh. Das macht den Kohl nicht fett. Natürlich sollte man den WP-Tarif buchen, aber am Ende entscheidet der nicht darüber, ob sich eine Wärmepumpe rechnet.