Wie viel Prozent der Kolleginnen und Kollegen

Guten Tag!

noch eine Frage:

Wie viel Prozent der Kolleginnen und Kollegen
oder
Wie viele Prozent der Kolleginnen und Kollegen
oder
wie viele Prozente der Kolleginnen und Kollegen

Welcher Satz könnte richtig sein? Gibt es eine grammatikalische Erklärung dafür?

Danke sehr

Hallo Nadja,

ja: Obwohl „Prozent“ eigentlich lateinisch ‚pro centum‘ = ‚von hundert‘ heißt, ist es im Deutschen ein Substantiv geworden (‚das Prozent‘ = ‚der hundertste Teil von etwas‘).

Dieses Substantiv gibt einen Anteil an, es gibt keinen konkreten Gegenstand „Prozent“, der zählbar wäre. Deswegen keine Pluralbildung, und entsprechend bleibt auch das Pronomen „wie viel“ ohne Anpassung an einen Plural.

Ergebnis: Die erste Version ist richtig.

Der Übergang vom zählbaren Begriff mit Plural zum nicht zählbaren ohne Plural ist allerdings nicht sehr systematisch (Was wäre denn im Deutschen überhaupt systematisch?). Wenn man statt ‚Prozent‘ das Wort ‚Hunderstel‘ verwenden möchte, kommt man zu einem Plural: „Wie viele Hunderstel …?“

Schöne Grüße

MM

Hallo MM

danke! eine tolle Erklärung.

Grüße

Naja, ein klein wenig Systematik gibt es schon.
Deshalb bleibt auch das t von Hundert auch in dem kleinen Teilchen vom Ganzen erhalten :wink:

Servus,

in der Ta - ich bin ob der Sysemaik auch beeindruck: Ich glaube, ich habe es nie vorher geschaff, einen Tippfehler so konsequen zu machen, dass mir keiner glaub, dass es einer is! Im Zeialer der mechanischen Schreibmaschinen häe man wenigsens noch glauben können, da sei ein Typenhebel kapu.

Schöne Grüße

MM

Ach so, du hast eine Tastatur mit getrennten Groß- und Kleinbuchstaben, und nur der kleine Buchstabe war kaputt. :wink:

Viele Grüße
Christa

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Das kam in der Ära der Typenhebelschreibmaschinen durchaus vor. Große und kleine Buchstaben saßen zwar auf einem gemeinsamen Typenhebel, aber wenn dessen Mechanik ausgeschlagen oder der Hebel selbst bei expressivem Schreiben oder dem Ausfüllen von Zollformularen mit vier Durchschlägen gelitten hatte und verbogen war, konnte es schon vorkommen, dass das E ganz brav stand, wo und wie es sollte, während das e irgendwo als e schwebte oder nur mit dem unteren Bogen oder gar überhaupt nicht auftauchte.

Dass allerdings beim Anschlag eines kaputten Typenhebels der Schlitten nicht trotzdem transportiert wurde, kam wohl eher nicht vor :slight_smile: . Mit dieser Technik hätte da also ‚Hunder s el‘ stehen müssen.

Zum guten Glück aber kann man bei gewöhnlichen Tippfehlern ganz believif sllrd brtkrhtz schreiben wie man lustig ist.

Schöne Grüße

MM

Huhu,

du wirst lachen, aber ich habe tatsächlich in den 80ern, voller Eifer, als meine Mutter noch Buchhalterin bei der Nationalbank Rumäniens, Kronstädter Filiale, war, Texte auf einer solchen Maschine getippt, ich glaube von Olivetti. :smiley: Allerdings kann ich mich nicht mehr wirklich daran erinnern , wie die „innerlich“ aussah, weiß aber, dass manchmal Buchstaben nach oben oder unten verrutscht waren (innerhalb der Zeile).

Viele Grüße
Christa