Vielen lieben Dank für Eure Antworten!
Gestärkt von Eurem Zuspruch bin ich am Sonntag in eine Notaufnahme gefahren. Nach 6 Stunden Wartezeit (4 Stunden im Sitzen im Wartebereich und 2 Stunden im Liegen) und 1 Infusion mit Schmerzmitteln wurde ich wieder nach Hause geschickt, weil die keine Betten frei hatten. Das habe ich denen auch geglaubt, denn es wurden Patienten mit Sanitätern gebracht, die dann auf ihrer Liege auf dem Gang warten mussten, und es wurden immer mehr. Und die Leute wirkten teilweise kränker als ich… Die Ärztin, die mich übrigens gar nicht untersuchte sondern nur befragte (Nein, Unsinn, sie hat mein gestrecktes Bein angehoben, mein Gequietsche registriert und dann nur noch „was gegen die Schmerzen“ angekündigt), gab mir noch den Hinweis, dass ich sofort wiederzukommen habe, sobald Lähmungen auftreten, oder dass ich es in einer anderen Notaufnahme versuchen soll, falls ich es von den Schmerzen her bis Montag nicht aushalte und dringend stationär gehen möchte, grundsätzlich sei aber ohne Lähmungen ein stationärer Aufenthalt nicht gerechtfertigt. Die Schmerzen waren durch die Infusion aber zum Glück erträglich und ich war so fertig, dass ich nur noch in mein Bett wollte.
Mein Hausharzt, bei dem ich heute war, war fassungslos, weil ich letzte Woche arbeiten gegangen bin. Jetzt bin ich natürlich krankgeschrieben – für 2 Wochen vorerst, ich müsse aber mit Länger rechnen, sagte er mir. Da habe ich schon geschluckt.
Dann bin ich trotz Aua noch in die Arbeit zum Teamleiter gefahren, innerlich auf Konfrontationskurs gefasst und auf allerlei Vorwürfe. Doch da hatte ich mich geirrt. Das Gespräch war nicht so schlimm wie ich dachte. Er ist natürlich nicht begeistert (wäre schlimm, wenn er es wäre) und war eher besorgt darum, wie sich mein Ausfall jetzt ausgleichen lassen könnte. Irgendwelche lapidaren Bemerkungen oder Vorwürfe hat er mir erspart – er hat nur angemerkt, dass ihm nicht bewusst war, dass es mir so schlecht geht, weil ich ja nur zweimal was gesagt hatte. Naja, ich jammere nicht gerne. Ich wurde so erzogen, dass ich immer stark zu sein habe und meine Bedürfnisse hinten anzustellen habe – sowas holt einen schon mal ein. Trotzdem finde ich, dass man auch jemanden, der nicht ununterbrochen jammert, ernst nehmen sollte… Aber egal.
Vielen Dank nochmal für Euren Zuspruch! Ihr habt mir sehr geholfen!