Hallo DJ Breandu,
zunächst einmal zur Frage, ob es sich lohnt, neue Fenster einzubauen: Warum baut man denn überhaupt neue Fenster ein? Das kann verschiedene Gründe haben. Verbesserung Wärmeschutz
Erhöhung Schallschutz (ich sage nur BBI)
Verbessrung Einbruchsschutz
Verbesserung Bedienbarkeit
Verringerung der Wartung - bei Kunststoff oder Alu entfällt Streichen der Fenster, wenn man vorher Holzfenster hatte.
Es ist zwar schön, daß Du mir Deine Heizwerte genannt hast, aber das würde ja nur funktionieren, wenn Deine ganzen Außenwände Fenster wären. Welcher Anteil der Heizenergie entfällt denn auf Deine Fenster? Die Wände oder insbesondere bei alten Häusern das Dach lässt ja auch Heizwärme nach außen entweichen.
OK - nehmen wir einmal an, Du willst die Fenster erneuern, um Heizenergie zu sparen. Wie stellst Du denn überhaupt Wärme bei Dir her? Da Du mir den Energieverbrauch angegeben hast (7.000 KWh/Jahr), nehme ich mal an, daß Du eine Gasheizung hast. (Sorry - hab gerade noch einmal Deine Frage gelesen: Du schreibst ja etwas von Strom! Egal - ist ja auch Energie) Du könntest ja auch regenerierbare Energien nutzen. Da hast Du zwar Anschaffungskosten, aber brauchst nichts mehr für Gas etc. bezahlen. Z.Bsp. Solarthermie, Erdwärmepumpen, Photovoltaik, Windenergie,… Für die Sonne oder Wind brauchst Du ja nichts zu bezahlen.
Kommen wir wieder auf’s Fenster zurück.
Bei 100m² Wohnfläche und einer Raumhöhe von 2,5m hast Du 250m² Außenwand. Wieviel davon sind denn Fenster? Manchmal ist es ja besser, die Dämmung der Wände zu verbessern, als neue Fenster einzubauen. Muß man kostenmäßig einfach mal vergleichen, denn Wärmedämmverbundsystem ist im Vergleich zu Fenstern preiswert.
Ein wichtiger Wert bei Fenstern ist der Uw-Wert. Der setzt sich aus dem Ug-Wert vom Glas und dem Uf-Wert vom Rahmen zusammen. Der Uw-Wert gibt an, wieviel Wärmeenergie je m² Fläche und Kelvin Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen verloren geht. Beispiel: Ist es draußen -20°C und drinnen +20°C, haben wir also einen Temperaturunterschied von 40 Kelvin. Bei modernen Fenstern erreicht man etwa 1,0 W/(m²*K) (das sind aber schon gute Fenster it dreifach- Isolierglas und Holz oder Kunststoffrahmen)
Das Fenster nehme ich mit 1m² Fläche an.
Der Wärmeverlust berechnet sich dann also wie folgt:
1 W/(1m²*1K) * 1m² *40K = 40 W (die Einheiten 1m² und K kürzen sich gegenseitig weg, so daß nur noch W übrig bleibt) Vorher hattest Du ja auch Fenster drin. Die werden vielleicht einen Uw-Wert von 2,5 W/(m²K) gehabt haben. Somit ist ja nur der Unterschied als Einsparung zu betrachten. Beim betrachteten Fenster sind es also 60W, die durch ein neues Fenster eingespart werden. Nun kommt diese Einsparung ja nur im Herbst, Winter und Frühjahr zum Tragen - eben wenn es so kalt ist. Wenn es wärmer ist, wird die Einsparung ja auch kleiner, weil ja dann auch keine 40 Kelvin Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen sind.
Eine Quelle für solche Betrachtungen ist die Energieeinsparverordnung, wo Du sicher auch einige Anregungen bekommen kannst.
Ich hoffe, meine Ausführungen sind ausführlich genug, erschlagen Dich aber nicht mit Informationen! Mich hat übrigens als Kind immer angestunken, die Fenster zu streichen. Wir hatten in einer Mietwohung mit alten Holzfenstern gewohnt. Außerdem musste ich immer Kohlen schleppen, weil wir Ofenheizung hatten. Dafür weiß ich aber, wie man ein Feuer machen kann im Gegensatz zu manchen Neubaukindern, die immer nur die Heizung aufgedreht hatten, um Wärme zu bekommen.
So viel Spaß beim Durchlesen meiner Antwort und noch einen schönen Tag!