Wie viele Charaktere braucht ein guter Roman?

Ich möchte gerne einen Roman schreiben, bin mir aber nicht sicher ob es auch wichtig ist eine bestimmte Menge an Charaktere einzubauen oder ob es eher auf die Story selbst ankommt. Danke schon mal im Vorraus für eure Antworten

… darauf kommt es nicht wirklich an. Aber Du machst es Dir als Anfänger leicht, wenn Du einige, aber nicht zu viele Charaktere hast! Am besten Du schaust in einem Roman, den Du kennst und liebst, wer sich da so tummelt…

Viel Glück

Moritz

Hallo Tanja,
da stellst Du uns eine interessante Frage, die im ersten Moment ein bißchen komisch wirkt, bei genauerem Hinsehen aber gar nicht so leicht zu beantworten ist.

Aber erst einmal: Es gibt keine Faustregel, wie viele Protagonisten erforderlich sind. Ein Dialog zwischen lediglich zwei Figuren, ja , sogar ein reiner Monolog können ungeheuer spannend und fesselnd sein, wenn das, was gesagt wird, nur genügend gehaltvoll und mitreißend ist. Ist das aber nicht der Fall, so sind sie nur einschläfernd oder nervtötend. Um so etwas gut zu machen, denke ich, müßte man aber schon ein sehr guter und erfahrener Autor sein, und ein sehr genauer Menschenbeobachter.
Auf jeden Fall würde ich sagen: Vor allem anderen ist zunächst eine gute Story unablässig, denn ohne die macht selbst eine ganze Horde guter Charaktere keinen Sinn! Wie viele es sein müssen, hängt nicht nur von der Geschichte selbst ab, die Du erzählen willst, sondern nicht zuletzt auch davon, wie viele Menschen Du selbst Dir zutraust, glaubhaft und plastisch (im übertragenen Sinn) zu gestalten. Will sagen: Lieber drei oder vier Hauptpersonen sehr detailliert, sorgfältig und liebevoll erschaffen als halbherzig eine ganze Truppe unausgegorener Gestalten.

Beispielsweise habe ich für das, was ich zur Zeit schreibe – und es ist mein Erstling, und es ist noch sehr viel daran zu tun, ich bin also keineswegs wirklicher Experte – lange Zeit vorher verschiedene Situationen, Dialoge und natürlich auch Persönlichkeiten mit ihren typischen Reaktionen, aber auch in Situationen, in denen sie plötzlich über sich hinauswachsen (um dann in manchen Fällen doch wieder in die alten Muster zurückzufallen…), zigmal in unterschiedlichsten Variationen in meinem Kopf durchgespielt, bevor ich mich dann für eine der Varianten entschied. Ich halte das für eine gute Möglichkeit, Figuren zu entwickeln und immer genauer kennenzulernen, bevor man mit dem eigentlichen Schreiben beginnt. Das geht, wenn man wenig Erfahrung damit hat, nur mit einer sehr begrenzten Anzahl von Gestalten. Und selbst, wenn man meint, daß sie mit all ihren charakterlichen Facetten feststehen, muß man gegebenenfalls fähig sein, beim Schreiben eventuell nochmals von der Vorstellung einer Figur abzurücken, wenn einem (woher auch immer, manchmal scheinen es die Charaktere selbst zu sein, die einen anderen Weg gehen wollen, als man ihn für sie geplant hatte) dabei plötzlich etwas ganz Neues in den Sinn kommt, das einem fähig zu sein scheint, die geschilderte Person und/oder die Geschichte noch lebendiger zu machen. Allerdings muß man dabei genau bedenken, wohin einen die neue Idee führen könnte, ob sie nicht das ganze bisherige Konzept über den Haufen wirft, und falls ja, ob sie das wert ist, und ob sie zu etwas Besserem, Lebendigerem führen kann.

Ich wünsche Dir viel Geduld und Erfolg bei Deinem Projekt,
Erdhex/Sabine

Ich möchte gerne einen Roman schreiben, bin mir aber nicht
sicher ob es auch wichtig ist eine bestimmte Menge an
Charaktere einzubauen oder ob es eher auf die Story selbst
ankommt. Danke schon mal im Vorraus für eure Antworten

Ich möchte gerne einen Roman schreiben, bin mir aber nicht
sicher ob es auch wichtig ist eine bestimmte Menge an
Charaktere einzubauen oder ob es eher auf die Story selbst
ankommt. Danke schon mal im Vorraus für eure Antworten

Hallo Tanja!
Für einen Roman brauchst Du zumindstens 2 Charaktere: Einen Protagonisten (die Hauptfigur) und einen Antagonisten (seinen Gegenspieler). Es empfiehlt sich auch der Hauptfigur mindestens ein Gegenüber zu spendieren, um ihn seine Charakterveränderungen und seine Spannungen, Reflexionen besser darstellen zu können. Lies Deine Lieblingsgeschichten unter diesen Aspekt.

Viel Erfolg beim Schreiben,
MartinS