Wie Wandoberfläche bearbeiten?

Hallo,
ich ziehe in den nächsten Wochen in einen neue Wohnung und bin recht unschlüssig, wie ich mit den Wänden dort verfahren soll. Möchte nicht tapezieren, sondern die Wände streichen. Es sollte eine glatte matte Optik, wie gestrichener feiner Putz ohne irgendwelche Effekte werden.

Ist-Zustand siehe http://www.bilder-hochladen.net/files/big/et4x-c-c20…
(Die gefräste Spur wird noch vom Handwerker verspachtelt.)

Wie kann ich die Oberfläche am besten bearbeiten? Ich schwanke noch zwischen Produkten wie Molto Einfach Glatt, Rollputz oder dem Auftrag von Vlies (etwa Variovlies von Erfurt) und dann Überstreichen.

Einige Wände haben etwas größere Risse. Mit welcher Variante komme ich da zu den besten Ergebnissen.

Größere Löcher (da gibts einige) würde ich vorher verspachteln.

Hat jemand Erfahrungen und kann mir weiterhelfen?

Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Anja

PS: Leider gibt es auch einige Bereiche, in denen Latex auf Putz gestrichen wurde. Ich habe gelesen, dass es sog. Kontaktbinder gibt, die es ermöglichen, auf ein abwaschen, anschleifen o.ä. zu verzichten und darauf weiter zu arbeiten. Funktioniert so etwas?

Hallo!
Ja der Gefräste Schlitz sollte normalerweise vom Elektriker
verspachtelt werden, meistens wird das aber von denen grob gemacht so das man selber noch etwas nacharbeiten muss.
Es gibt auch Ausnahmen die spachteln das gründlich kommt ja auch drauf an was Abgesprochen ist.
Was sonnst noch an Beschädigungen vorhanden ist würde ich auch mit Wandfüller ausbessern, ansonsten ist das mit dem Vlies keine schlechte Idee.
Das mit dem Streichputz würde ich nicht machen ist später ein größere Aufwand um das mit Spachtelarbeiten Rückgängig zu machen.

Sepp.

Hallo Anja,
netter Gedankengang…
Aus Erfahrung würde ich eine Rauhfaser, ca. Korn 52, kleben.
„Flach-platt“ gestrichene Wände bedürfen eine gewisse penible Vorarbeit und wenn man anschließend nur mal eben vorbeistreift, sieht man es sofort.
Vorarbeit wäre, den alten Kleister von der Wand waschen, kleinste Beschädigungen beispachteln (mithilfe von einem Strahler)
Erwähnungswert wäre noch:
Unter Glattvlies sieht man jedes Sandkorn…

Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung

Fritzmann2

Hallo Sepp,
vielen Dank für Deine Antwort:smile:
Was meinst Du mit „ist später ein größere Aufwand um das mit Spachtelarbeiten Rückgängig zu machen“? Was rückgängig machen?

Viele Grüße
Anja

Den Streichputz bekommt man meistens nicht mehr von den Wänden, so das später, möchte man wieder glatte Wände haben alles gespachtelt werden muss.

Sepp.

Hallo Fritzmann2,
vielen Dank für Deine Antwort:smile: Vielleicht doch noch eine blöde Frage… Hast Du einen Tipp wie ich die Wände am Besten abwasche ohne allzusehr Schweinerei zu veranstalten.

Viele Grüße
Anja

Hallo Anja,

das Ergebnis deines Ansinnens sieht schick aus… ist aber nicht easy zu erreichen.

Also ich rate dir erst einmal von irgend einer spröden 0815 Spachtelmasse ab.

Ich würde Knauf Uniflott oder ähnlich zum Abziehen der Wand verwenden… diese Spachtelmassen sind elastisch Haarrisse entstehen später seltener und haben eine längere Verarbeitungszeit. Dann brauchst du einen breiten Malerspachtel so 20cm oder breiter (je nach dem was du dir so zutraust). Spachtelmasse so anrühren das in etwa eine kaugummiähnliche Konsistenz ensteht. Erst die Fugen und Risse abziehen dann den Rest der Wand komplett hauchdünn (wirklich fast nix, evtl. die Masse noch mal mit ein bischen Wasser schmieriger machen) überziehen. Ein warten bis kurz vor dem Aushärten… überschüssiges Material kann mit den Spachtel vorsichtig entfernt werden… trocknen lassen - Wand mit Schwingschleifer (ich nehme beim ersten Gang 60er Schleifpapier) und an unzugänglichen Stellen von Hand abschleifen. Diese Vorgang wird so lange wiederholt bis die Wand sich wie Seide anfühlt und deinen optischen Ansprüchen genügt.

Grundiere mit einer guten Farbe, meist weiss, vor, evtl wieder ein bischen schleifen (Nasen) - und dann kommt der Endanstrich oder z.B. Wisch oder Wickeltechnik.

Viel Erfolg
Gruss Keuper

Schwingschleifer + schleifen

LG Keuper

Hi,

mit rein mineralischen, dabei aber spielend leicht zu verarbeitenden Streichputzen (z. B. Easyputz von Knauf) wird die Wandbeschichtung zu einem Vergnügen. Der körnige Rollputz ist fertig angemischt im Gebinde und sofort verarbeitbar.
Von Haus aus ist der Putz strahlend weiß und hochdeckend. Wer Farbe bevorzugt, kann sich seinen Traumton mit Pigmenten, den vorportionierten Compact Colors, schnell selbst herstellen. Die leichte Dosierbarkeit macht es einfach, Farben nachzumischen, falls der angemischte Dekorputz nicht mehr ausreicht oder mal etwas zu reparieren ist.
Hier eine Anleitung zum Abtönen: http://www.selbst.de/bauen-renovieren-ar…
Du könntest dir deinen Wunschton anmischen und ihn mit einer Rolle aufbringen.

Wichtig: Vorarbeiten

Dekorputz benötigt einen glatten Untergrund. Strukturtapete und lose Tapetenreste müssen von der Wabd entfernt werden. Vor allem auf saugenden Untergründen die Stellen, die man verspachteln will, mit Tiefengrund behandeln oder leicht vornässen (an engen Stellen mit kleinem Pinsel arbeiten).
Zum Reparieren tiefer Unebenheiten oder alter Putze empfiehlt sich die Universalgrundierung in Verbindung mit einem Haftputzgips (z.B. Rotband). Diesen in sauberes Wasser einstreuen und mit Bohrmaschine und Rührquirl anrühren.
Für kleine Unebenheiten bis 2 mm verwendest du einen gebrauchsfertigen Füllspachtel (z. B. den Rotband Flächenglätter). Kleinere Risse und Unebenheiten kann man auch mit gebrauchsfertigem Kunstharzspachtel glätten, der beim Trocknen stärker schrumpft – daher dünn auftragen. Mit einer Glättkelle lässt sich die Masse gut abziehen.
Größere Löcher müssen ggf. nach Durchtrocknung nachgespachtelt werden. Überstände lassen sich leicht bündig abstoßen.
Damit der Putz gut haftet und keine Verfärbungen aus dem Untergrund durchschlagen, empfiehlt sich eine die Grundierung mit Sperrgrund (z.B. von Knauf). Die Trocknungszeit beträgt etwa 6 Stunden.

Auftragen

Zum Aufrühren empfiehlt sich ein Rührquirl. Die Konsistenz kann man bei Bedarf mit maximal 250 ml Wasserzugabe verändern. Die Auftragswalze eintunken und wie beim Streichen mit Farbe am Abstreifgitter kurz abrollen.Trage den Putz satt und kreuzweise auf den grundierten Untergrund auf, bis dieser überdeckt ist. Innerhalb der offenen Zeit von ca. 20 Min. rollst du mit der Finishwalze darüber. Sie sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Korns. Arbeitest du allein, gehe abschnittsweise vor. Der Putz darf nicht eintrocknen, bis du ihn mit der Strukturwalze bearbeitet hast!

Alternative: Vlies-Tapete?

Vliestapeten gibt es inzwischen in vielen Variationen und Farben. Sie verleihen deinem Raum ein mediterranes Flair - nur eben ohne Verputzen, Streichen und Wischen. Aufgrund ihrer Prägestruktur wirkt diese Tapetenart wie feine, handverarbeitete Spachteltechnik mit aufwendiger Wischoptik. In punkto Kosten pro Quadratmeter Wandfläche lässt sich Vliestapete mit günstigen Fertigputzen vergleichen.
Im Renovierungsfall oder bei Auszug kann man die Vliestapete einfach wieder trocken von der Wand abziehen. Ein weiterer Vorteil: Der Kleister wird direkt auf die Wand getragen und Weichzeiten entfallen komplett. Die Tapete wird auf Stoß geklebt. Wie beim Dekorputz müssen zuvor glatte Untergründe geschaffen werden!

Hier ein paar Beispiele zur Raumgestaltung mit Vliestapeten: http://www.selbst.de/bauen-renovieren-ar…

Viel Spaß beim Renovieren!

Das Team von http://www.selbst.de - Infos rund ums Heimwerken, Renovieren, Dekorieren, Haus & Garten!

Hallo Keuper,
herzlichen Dank :smile: Das klingt gut und auch soweit praktikabel, dass ich es mir zutrauen würde. Ich denke, dass ist die Lösung der Wahl.

Viele Grüße
Anja

Hallo Pinkhammer,
vielen Dank für Deine Hilfe :smile:

Ich denke, ich werde mich zwischen den Varianten elastischen Fertigputz fein aufspachteln und Fertigputz rollen entscheiden. Evt. auch je nach Raum und Wandzustand variieren.

Also Danke und viele Grüße
Anja