Hallo Hans,
Das Mittelalter war erst einmal langweilig. Für so gut wie alle Menschen (Knechte, Gesellen, Bauern, Handwerker) läuft der Tagesablauf immer gleich ab. Aufstehen, Arbeiten, Schlafengehen. Jeden Tag gibt es die gleichen Mahlzeiten (meistens Getreidebrei). An Feiertagen ging es zur Abwechslung in die Kirche, danach vielleicht ins Wirtshaus (natürlich nur diejenigen, die es sich leisten konnten und selbstverständlich nicht die Frauen). Die Kinder würden genau das gleiche wie die Eltern machen und die Enkel ebenso. Eine Hochzeitsfeier wäre das Highlight im Dorf oder im Stadtviertel, über das man noch nach Monaten redete.
Wenn es mal interessant würde, dann ist es etwas Unangenehmes: Eine Epidemie oder eine Brandschatzung oder, viel häufiger, eine Missernte mit folgender Hungersnot.
Natürlich gab es Außenseiter, deren Leben interessanter verlief. Spielleute vielleicht, Adelige oder Fernhändler. Deren Leben kann man dann verfilmen, ohne dass ein öder Film herauskommt. Aber ein realistisches Bild vom Mittelalter erhält man dadurch nicht.
Gruß
Hardey
PS. Aber das gilt natürlich nicht nur für das Mittelalter. Auch wer James Bond ansieht wird keine Ahnung haben, wie die Geheimdienste arbeiten.