Wie war das Verhältnis der DNVP, der DVP und

… der NSDAP zur Weimarer Republik?

Hallo Liebe wer-weiss-was´er
Ich habe ein riesenproblem… Ich muss morgen meine Facharbeit abgeben und habe dort einen Punkt (siehe Frage) den ich nicht behandeln kann da in den Büchern die ich mir geholt habe keine brauchbaren infos sind… Desshalb zähle ich nun auf eure hilfe…
Also ich Brauche die Haltung der Oben genannten parteien zur weimarer republik… ob sie dafür oder dagegen waren und wenn sie dagegen waren warum… Vielen Lieben Dank schon mal…

Ach ja ausserdem falls jemand von euch weiss wie diese Parteien die Dolchstoßlegende benutzt haben wäre das sehr nett wenn ihr mir das auch kurz beschreiben könntet…

Danke schonmal
Eure verzweifelnde Jenny

Hei Jenny,

endlich mal ne interessante Frage, sonst wollen die Leute immer nur Hartz IV Sachen wissen.

Fangen wir mal mit der Dolchstoßlegende an. „Im Felde unbesiegt…“, hieß es von Seiten der NSDAP und DNVP. Während die Hitler-Partei etwas völlig Neues schaffen wollte, sehnten sich die anderen nach der Kaiserzeit zurück, als die Welt noch 'in Ordnung’war. Einig war man sich im Haß auf die Republik, was mit ein Grund für die spätere Koalition war. Bei Licht betrachtet, hat Adolf damit den NS verraten, denn das waren genau die Leute, die am 9. Nov. 1923 auf seine gestiefelten Marschierer geschossen hatten. Aber das ist ein anderes Thema.

Wie das Verhältnis der DVP zur Dolchstoßlegende war, ist mir nicht bekannt. Aber nach Lage der Dinge waren sie vermutlich dagegen, schon weil es ein Propagandamittel der NS-Partei war. In etwa wie heute, wenn die NPD mit ‚Ja‘ stimmt, votieren die übrigen Parteien aus Prinzip mit ‚Nein‘. Man ist halt gerne unter sich und möchte, daß alles so bleibt wie es ist. Das hat inzwischen auch die Linke eingesehen, die sich volksnah gibt, aber in Berlin Hartz IV mit durchgewunken hat. Ich weiß, mit den Vergleichen ist das immer sone Sache, :wink:)).

Wie deutlich geworden ist, waren die Deutschnationalen eine restaurative Partei. Bei den Nazis muß ich etwas weiter ausholen. Nun verhielt es sich so, daß keine der etablierten Parteien es verstand, die Jugend an sich zu binden, die besonders unter den immer schlimmer werdenden Verhältnissen zu leiden hatte. Der Aufstieg der NS-Partei war sozusagen ein Ansturm der Jungen auf die Privilegien der Alten. Die Situation sah damals folgendermaßen aus: Sozial- und Christdemokraten (Zentrum) im Bunde mit den Liberalen (DVP)erwiesen sich als unfähig, die wirtschaftlichen wie finanziellen Probleme der jungen Demokratie zu lösen. Millionen Deutsche gerieten in Existenznot – sie verloren ihre Arbeitsplätze, Ersparnisse und nicht zuletzt die Zukunftshoffnung. Unternehmen meldeten Insolvenz an, Banken krachten zusammen. Gleichzeitig bereicherte sich eine kleine Schicht von Spekulanten: Kriegsgewinnler, im trauten Verein mit Bankstern, Börsianern und sonstigen Finanzjongleuren, die schon damals die Freiräume genutzt haben, die ihnen von der Politik geboten wurden.

Daß das größtenteils Juden waren, paßte vortrefflich in die NS-Propagandamaschinerie. Im ersten Jahrzehnt der Republik von Weimar, also in den goldenen 1920er Jahren, hatte der jüdische Einfluß, sowohl auf das kulturelle wie auf das wirtschaftliche Leben, seinen Höhepunkt erreicht. Mit einiger Berechtigung wurde der neue Staat, der seine Verfassung dem jüdischen Politiker Hugo Preuß verdankte, vielerorts als ‚Judenrepublik‘ diskreditiert. Die Berliner Regierung hatte ihr Übriges dazu beigetragen und zahlreiche Juden zu Repräsentanten des neuen Establishments ernannt. Die Nationalsozialisten spotteten in diesem Zusammenhang von den Berliner Regierungsbeschnittenen.

Der Antisemitismus war natürlich nicht der ausschlaggebende Grund, AH zu wählen. Das wußte der Führer genau, weshalb die antijüd. Propaganda zurückgefahren wurde, als sich die Sektierer zur Massenpartei entwickelten. Die Nazis waren auch gegen die Republik, weil sie Deutschland von den Fesseln des Versailler Vertrags und der ‚Zinspeitsche der Judenbörse‘ befreien wollten. Despektierlich titulierten sie die Vertreter des Establishments als Erfüllungspolitiker, die am Volk vorbeiregierten und sich die Taschen vollpackten, während es dem kleinen Mann, dem besonders die Sozen goldene Berge versprochen hatte, immer dreckiger ging.

So, jetzt mache ich erstmal Schluß, damit du das noch einarbeiten kannst, wenn es denn in deine Arbeit paßt.

LG

Martin

Hallo Jenny,

deine Frage ist sehr allgemein, sie lässt sich durch einfache Google-Suche jeweils aber leicht beantworten.
Wenn du nicht einmal weißt, wie die NSDAP zur WR stand, dann hast du ein großes Problem…

Die (konservativ-monarchistische) DNVP ist gegen die Republik, macht aber z.T. aus taktischen Gründen in Parlament/Regierung mit.
Die DVP ist „rechts-liberal“; ihr starker Mann Gustav Stresemann ist Außenminister bzw. (1923) Reichskanzler.
Die DNVP trägt die Dolchstoßlegende mit; man findet haufenweise Seiten dazu im www …

Gruß Sho

DNVP und NSDAP waren rechtsextreme, nationalistische Parteien, die die Demokratie grundsätzlich ablehnten und die Dolchstoßlegende für ihre Propaganda nutzten. Die DVP war eine nationalliberale Partei und lehnte die Demokratie nicht grundsätzlich ab. Sie hatte aber ein zwiespältiges Verhältnis zur Demokratie. Anfangs wollte sie sogar die Monarchie wiederherstellen, erkannte dieses Ziel aber im Laufe Zeit als unrealistisch. Sie näherte sich in der Endphase der Weimarer Republik DNVP und NSDAP an. Welche Rolle die Dolchstoßlegende in der DVP spielte, weiß ich nicht.

Die DNVP war staatsfeindlich, sie lehnte den Parlamentarismus ab.
Die DVP stand der Neuentwicklung kritisch gegenüber und ihr Bekenntnis zur Monarchie rückte sie in die Nähe der DNVP, von der sie sich durch die Ablehnung des Antisemitismus unterschied.

… der NSDAP zur Weimarer Republik?

Die NSDAP sammelte alle Staatsgegner, die mit ihren elitär-rassistischen Auffassungen übereinstimmten.

Das kaiserliche Militär konnte die Niederlage des 1. Weltkriegs nicht abwenden, demokratisch gesinnte Politiker nahmen ihnen den Ruch der Niederlage ab, indem sie den Waffenstillstand und den Vertrag von Versailles unterzeichneten, daraufhin nannte man sie „Novemberverbrecher“, sie hätten das Heer von hinten erdolcht. Mit dieser Legende denunzierte die Rechte die Weimarer Republik.

Hallo Liebe wer-weiss-was´er

Ich habe ein riesenproblem… Ich muss morgen meine
Facharbeit abgeben und habe dort einen Punkt (siehe Frage) den
ich nicht behandeln kann da in den Büchern die ich mir geholt
habe keine brauchbaren infos sind… Desshalb zähle ich nun
auf eure hilfe…

Also ich Brauche die Haltung der Oben genannten parteien zur
weimarer republik… ob sie dafür oder dagegen waren und wenn
sie dagegen waren warum… Vielen Lieben Dank schon mal…

Ach ja ausserdem falls jemand von euch weiss wie diese
Parteien die Dolchstoßlegende benutzt haben wäre das sehr nett
wenn ihr mir das auch kurz beschreiben könntet…

Danke schonmal

Eure verzweifelnde Jenny

Hallo Jenny,
hoffentlich erreicht Dich mein Text noch rechtzeitig und erfüllt Deine Erwartungen.
MfG.
Dieter

… der NSDAP zur Weimarer Republik?

Das steht eigentlich in allen Büchern über die Weimarer Republik irgendwo drin, außerdem in den Wikipedia-Artikeln über diese Parteien und über die Weimarer Republik sowie bei www.dhm.de/lemo. Du musst dann schon mal ein bisschen länger suchen und mehr lesen als gewohnt. Anders kommt man in Geschichte nicht weiter.

Frohes Schaffen und viel Glück
tonikal