Ich hab ein Buch übers Mittelalter gelesen. Nun bin ich sehr interessiert an dem Thema : Ärtze im Mittelalter . Da wirft sich mir die Farge auf " Wie weit war ein Mittelalterlicher Arzt in der Lage zu helfen ? Konnte er mehr als nur mit Kräutern und Pflanzen helfen ?
Hallo Apfelkuchen32,
Bei dieser Frage kann ich leider nicht weiterhelfen, über Ärzte im Mittelalter weiß ich leider nicht genug.
Viele Grüße
Kasi
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Hallo, ich kann dir leider bei deiner Frage nicht weiterhelfen.
Viele Grüße,
Clemens
Tut mir leid, kann ich nicht beantworten.
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Hallo, in der Hauptsache wurden nur Kräuter verwendet. der Arzt oder Bader konnte zwar noch Brüche schienen und Zähne ziehen aber das was es auch schon im Allgemeinen.
Der Grund liegt, wie so oft, bei der Kirche.
Die verbot es den „Heiligen Körper, der von Gott gegeben ist“ aufzuschneiden oder sonst wie zu „verstümmeln“.
Selbst Gallileo musste sich Leichen vom Friedhof klauen.
Ich glaue das die Ärzte bei den ganz alten Völkern mehr wissen hatten, leider ging es im Laufe der christlichen Jahrhunderte verloren.
(Die Ägypter z.B. führten Schädel- OP`s durch)
Ganz sichen waren die Mediziner im Orient wesendlich weiter als hier in Europa.
Ich empfehle mal das Buch: Der Medikus von Noah Gordon. Vieles findet mann auch in den historischen Romanen von Ellis Peters.
Ich hoffe damit geholfen zu haben.
Wenn was fehlt einfach nachhaken
Grüßle Gert
Hallo Apfelkuchen
Bereits in der Zeit der Pharaonen wurden Operationen gemacht, teilweise am offenen Schädel.
Wie gross die Überlebenszeit der Patienten war, konnte nicht eruiert werden. Auch aus dem Mittelalter sind Operationsbestecke erhalten, bei deren Betrachtung man eher an Foltergeräte denkt. Amputationen wurden sicher gemacht und einfache chirurgische Eingriffe ebenfalls.
Aber - eben, wie lange lebten die Patieten danach?
Sauberkeit, Narkose, Sterilisation und Antibiotika waren unbekannt. Aber dank diesen „Pionieren“ der Medizin haben wie bedeutende Fortschritte geamcht.
Gruss Pierre Roggenmoser
Ja konnte er. Die Ärzte hatten zb Geräte mit denen sie dir einen ausgerenkten Bruch wieder einrenken konnten. Es war aber auch immer ein bisschen (Aber-)Glaube dabei. Wobei man sagen muss das speziell die Römer viel wußten und auch die MEdiziner im Orient waren schon sehr weit.
Helfen konnten sie einem also sicher, die Frage war immer eher nur die, ob man sie bezahlen konnte.
Wenn dich das Thema weiter interessiert dann würde ich auf Amazon schauen. Da gibt es viele Bücher zu dem Thema (bin in Sachen Medizin nicht ganz so bewandert ^^). lg Vera
Hallo,
ich kann Dir bei der Frage leider nicht helfen. Ich glaube, du weißt mehr über die Medizin im Mittelalter nachdem du das Buch gelesen hast, als ich.
Viele Grüße
Hallo, erstmal Entschuldigung, dass es mit der Antwort so lange gedauert hat. Ich war eine zeitlang außer Haus.
Hmmm Ärtzte im Mittelalter… Das ist ein sehr umfangreiches Thema für sich, da das Mittelalter immerhin einige Jahrhunderte umfasste und keine einheitliche Ärtzte-Ausbildung existierte.
Es galt: Was in einem Dorf den sicheren Tod bedeutete, konnte wenige Kilometer weiter durchaus heilbar sein. Wund-Desinfektion ist hier ein gutes Beispiel. Mal wurden Wein und Kräuter recht erfolgreich verwendet, anderswo gab es nur das Ausbrennen. Das funktionierte zwar prinzipiell auch, konnte jedoch – unsachgemäß angewandt – einen Schock herbeiführen und eher nachteilig wirken. Amputationen waren da eine Steigerung. Ein frisch abgesägtes Bein auszubrennen war oft tödlich. Abbinden der Adern usw. nur einigen erfahrenen Wundärzten bekannt. Die Verwendung von Maden zum abfressen toten Gewebes an der Wunde war auch nicht überall bekannt.
Prinzipiell muss man die mangelnden Kommunikations-mögliichkeiten als „Entschuldigung“ dafür heranziehen, dass Wissen nicht flächendeckend verbreitet war. Vielfach scheiterten die an sich guten Ansätze auch an der mangelnden Hygiene (s. unten), speziell in Heerlagern bei langen Belagerungen, wo sich schnell fatal verlaufende Erkrankungen wie die Ruhr ausbreiten konnten.
Es gab – teils umherziehende – Bader, Wundärzte, usw. von denen viele Quacksalber waren und die Gesundheit der Menschen eher gefährdeten. Gute Chancen hatte man in einigen Klöstern, die sich auf Heilkunde verstanden und deren Kräutergärten wahre Schatzkammern waren und sind. Ein wohl bekanntes Beispiel sind hier die Schriften der Hildegard v. Bingen, die damals schon eine „ganzheitliche Medizin“ gelehrt hat. Und auch die Häuser der Hospitaliter (Johanniter) waren Orte, an denen man echte Chancen hatte, da dort Kranke nach Krankheiten getrennt waren, eine auch heute noch als vorbildlich geltende Krankenhauskost vorlag und Hygiene groß geschrieben wurde (stets frische Bettwäsche, etc). Auch die Behandlungsmethoden waren erstaunlich modern. Der Kontakt mit den Arabern hatte hier Spuren hinterlassen und diese Ordensritter waren neuem Wissen gegenübersehr aufgeschlossen.
Im christlichen Abendland haperte es nämlich an ein paar Stellen erheblich. Besonders bei der Anatomie / inneren Medizin: Hier gab es große Schwächen, denn es war lange verboten, eine Leiche durch Obduktion zu schänden. Und die zugelassenen Schriften über den menschlichen Körper waren teils fehlerhaft. Weit besser war es da bei den „Arabern“ (ein Begriff der damals die gesamte nahöstlich-muslimische Welt umfasst, auch die in Spanien). Einerseits war man dort weniger zimperlich und andererseits waren viele medizinische Schriften aus ägyptischer, griechischer und römischer Zeit bekannt und geschätzt. So hatte man dort Kenntnisse, die bei uns verloren gegangen waren. Denn in Mitteleuropa waren diese Schriften teilweise vernichtet worden. Zunächst durch die germanischen, gotischen usw. Stämme, die das römische Imperium besiegt und verwüstet hatten. Und damit auch die Bibliotheken, die ihnen wenig bedeuteten. Später wurden auch durch die Kirche die noch erhaltenen Schriften geächtet, da sie von Heiden stammten. Die Muslime waren da pragmatischer. Erstaunlicherweise waren es später dann auch wieder die Ordensritter und Klöster, die das Wissen zurückholten.
Hygiene: Bakterien und Keime waren allgemein so nicht bekannt und die Übertragung der Krankheiten durch Ungeziefer damit auch nicht. Seuchen waren damit schwerer zu bekämpfen. Und nach einer Schlacht waren es teilweise weniger die eigentlichen Wunden, die die Kämpfer töteten, denn die Verschmutzungen und damit einsetzenden Fieber, Wundbrand und Vergiftungen. Als Beispiel können hier die englischen Langbogenschützen herhalten. Die haben um schneller schiessen zu können, die Pfeile oft vor sich in die Erde gesteckt. Die Spitze war dementsprechend schmutzig, sodass manche Gegner glaubten, die Engländer würden vergiftete Pfeile benutzen.
Lungenentzündungen u.Ä. waren lebensgefährlich. Geisteskrankheiten wurden oft als Besessenheit angesehen. Hier mischten sich alter Aberglaube und christlicher Dämonen-Glaube, sodass man wahlweis irgendwelche Bösen Geister oder den Teufel als Ursache ansah. Eine korrekte Behandlung war demnach selten zu erwarten.
Soviel mal als vager Einblick. Wie gesagt, die medizinische Lage war je nach Ort und Zeit sehr unterschiedlich. Ich empfehle bei Interesse mal was über die Jonanniter-Orden zu lesen. Die Zeitschrift Karfunkel bietet immer wieder interessante und auchg gut lesbare Artikel zu diesem Thema. Ich kann ja bei Bedarf mal ein paar verfügbare Ausgaben nach entsprechenden Artikeln durchsuchen und die entsprechenden Nummern durchgeben. Die Zeitschrift lohnt prinzipiell. Wenn es unterhaltend sein soll, dann schildert David Ball in „Asha, Sohn von Malta“ die Johanniter sehr gut. Und Gordon Browns „Medicus“ sowie „die Hebamme“ von Sabine Ebert sind soweit ich gehört habe auch recht gut recherchiert. Das sind teils recht schwülstige Unterhaltungsromane, aber man erfährt nebenbei so einiges an Fachwissen aus der Zeit.
Ich hoffe, das hat ein wenig geholfen.
Viele Grüße
Jens