Wie werde ich Synchronsprecherin?

Ich bin 14 Jahre alt und mache mir langsam gedanken über meinen späteren Job. Ich habe mir gedacht das der Beruf des Synchronsprechers bestimmt interesant ist. Doch leider habe ich keine ahnung wo man sich bewerben muss, wieviel man da verdient, ob oder was man studieren muss, usw. Hoffe ihr könnt mir helfen.
Vielen Dank für die Antworten schonmal im vorraus :smile:

ps.: vllt. hilft es ja das meine ein abgebrochenes Logopädiestudium hatt.

Hallo,

Schön,dass du dir schon gedanken um deine zukunft machst!

Hast du schon eine vorstellung vom synchronsprechen? Was daran reizt dich?
Mir scheint nicht als ob du dich über diesen berufszweig reichlich informiert hast.
Für was möchtest du synchronsprechen?

Was meinst du mit logopädenausbildung? Ich verstehe deinen satz nicht. Du bist doch 14 und damit noch schulpflichtig.

Lg

Hallo,

Synchronsprecher ist kein Ausbildungsberuf. Die Sprecher kommen überwiegend aus dem Schauspielberuf, wo man ihre Stimme entdeckt. Es gibt aber auch Bedarf an jugendlichen Stimmen für Film und Hörfunk. Man muss einfach mal zu den öffentlich rechtlichen Sendern gehen und nachfragen, respektive Sprachproben einreichen. Bei ersten eventuellen Absagen ruhig weiter an der Sprachgestaltung arbeiten. Übungen, wie lautes, betontes Lesen eines Buches z.B. .
Ansonsten eine schauspielerische Ausbildung ins Visier nehmen. Hier ist die Sprach- und Stimmschulung beinhaltet.
Viel Glück und nicht frustieren lassen.

Viele Grüße
frank

Hallo iPodGirl!
Da Du 14 bist, bekommst Du möglicherweise eine Chance, auf Grund deiner jungen Stimme, einen Job zu kriegen, ohne eine Ausbildung haben zu müssen. Dazu musst Du Dich aber bei den Synchronstudios, die es gibt, bewerben.
Die Studios sind hauptsächlich in München, Köln. Hamburg und Berlin zu finden (googeln oder Branchentelefonbuch)
Ich sage es Dir aber gleich: Auch im Kinderbereich ist die Konkurrenz schon heftig; viele Schauspieler bringen ihre Kinder da rein und können die zu Hause schon entsprechend vorbereiten.
Bei Deiner Bewerbung musst Du eine Stimmprobe mitschicken. Bis vor ein paar Jahren waren das Cassetten, aber inzwischen läuft das oft schon online und so musst Du auch eine entsprechende Datei aus Deiner Aufnahme machen, um Dich zu bewerben.
Was auf so einer Stimmprobe drauf sein muß? - Ich schicke Dir als Beispiel für das, was meistens eingeschickt werden soll, den Anforderungskatalog des ORF:
Um Ihre Sprecherqualitäten beurteilen zu können, möchte ich Sie herzlich bitten, mir eine Kassette oder CD zu schicken, auf welcher folgende Ausschnitte zu hören sind:
1 Monolog aus einem Theaterstück
1 Ausschnitt aus einer Erzählung oder einem Roman
1 Sachtext
und 1 oder 2 Gedichte (ev. eines in Mundart).
Bitte insgesamt nicht länger als 10 Minuten. Bitte einen Ausschnitt davon in Ihrem Heimatdialekt.
Bitte sprechen Sie auf die Kassette/CD auch Ihren Namen und Ihre Telefonnummer.
Die technische Qualität kann schlecht sein!
Bitte einen Lebenslauf mitsenden.

Wenn es um Synchronsprechen als Beruf geht, möchte ich vorausschicken, dass das nur für einige ganz wenige der Hauptberuf ist. In der Regel haben alle Leute, die das irgendwann anfangen, zuvor den Beruf des Schauspielers erlernt und auch Erfahrungen darin gesammelt. In eine Schauspielausbildung steigt man normalerweise frühestens mit 17 oder 18 ein. Wenn Du dazu weitere Fragen hast (Aufnahmeprüfung, Vorsprechprogramm, Berufschancen u.s.w.) hilft Dir möglicherweise die Seite der Reduta Berlin (www.reduta-berlin.de) und der Abschnitt „Häufige Fragen“ weiter. Ich bin selbst Lehrer an der Reduta (habe aber davor auch 10 Jahre an Staatlichen Schulen gearbeitet) und der Autor dieser Seite und habe darauf die gesammelten Antworten auf die häufigsten der vielen wer-weiss-was – Anfragen, die ich im Lauf der Zeit schon bekommen habe, zusammengefasst.

Verdienstmöglichkeiten: Für zwei Sätze und einen Aufwand von drei Stunden, mit Hinfahren, Sprechen und wieder Heimfahren kannst Du als No-Name Dich freuen, wenn Du 50 Euronen siehst. Wenn Du Mathe-Nachhilfe drei Stunden gibst, kriegst Du mehr. Wenn Du Brad Pitts deutschsprachiges Ego bist und in 8 Stunden 100 Takes schaffst, kann es leicht sein, dass Dir die Produktion den Flug von zu Hause ins Studio zahlt, das schnieke Hotel und noch 2.000 pro Arbeitstag. An beiden Enden der Skala ist die Luft dünn. In der Mitte gehst Du mit 300 oder 500 EUR btto nach Hause und hast alle paar Wochen einmal so einen Job. Ein Zubrot, mehr nicht.

Toi! Toi! Toi! Und viele Grüße
Michael Balaun

Hallo,
ich habe ein bisschen recherchiert und es scheint, dass es keine Synchronsprecherausbildung als solche gibt. Es wird wohl allgemein empfohlen erst eine Ausbildung als Schauspieler zu machen.
Ich hoffe das hilft. Viele Gruesse und guten Erfolg!
Petra

der letzte satz soll heißen das meine mutter ein abgebrochenrs logopädiestudium hat

vielen dank für deine hilfe

Hallo!
Die meisten Sprecher, die ich kenne, sind ausgebildete
Schauspieler…und verdienen sehr unterschiedlich
(gefragte Stimme = hohes Einkommen). Da ‚ins Geschäft‘
zu kommen ist aber auch für Schauspieler nicht grad
einfach!
LG

Hallo,

ich wollte früher selbst Synchronsprecher werden. Das ist leider nicht ganz so einfach.

Da Deutschland recht hohe Qualitätsstandards bezüglich der Synchro hat (ich weiß, da werden mir einige widersprechen :wink: ), sind die meisten Synchronsprecher, die du aus dem Fernsehen, von Hörspielen usw. kennst ausgebildete Schauspieler. Das ist zum Teil auch notwendig, da man im Schauspiel eben eine gute Sprecherziehung bekommt und als Sprecher später auch nachvollziehen kann, wie sich der ausländische Kollege in Situation XY fühlt und was er mit seiner Stimme macht - um es diesem eben so gut wie möglich nachzusprechen.

Innerhalb der Synchronsprecher-Community gibt es daher nur wenige Ausnahmen (also die, die keine Synchronsprecher sind). U. a. fällt mir da David Nathan ein, welcher u. a. Stammsprecher für z. B. Christian Bale oder (nun wieder) Johnny Depp ist. Aber auch dessen Vater war Schauspieler.

Um selbst dort hinzugelangen wird es wohl ein langer Weg, voll harter Arbeit sein, auf dem nur mit viel, viel Glück etwas Geld verdienen kannst. Außer, du wohnst in einer großen Stadt, in der es Studios oder entsprechende Produktionsbüros gibt (Berlin bietet sich da an oder auch Hamburg usw.)Die suchen auch immer mal Kinder oder Jugendliche. Wenn man da einmal den Fuß in der Tür hat, eröffnen sich einem bestimmt auch noch andere Türen zu weiteren Angeboten.

Ansonsten gilt es, das Internet zu bemühen. Auf Youtube gibt es massig Fanprojekte die (v. a. japanische) Serien „dubben“ und dort immer engagierte Sprecher suchen. Aber auch so findet man über Google immer wieder die Suche nach (Hobby)Sprechern. Das verspricht zwar in vielen Fällen nicht den großen Erfolg aber es übt ungemein (auch hier gilt die goldene Regel: Übung, Übung, Übung) und manchmal wird man doch für kleinere Rollen in professionellen Produktionen entdeckt und gebucht.

Doch wie für den Schauspielerberuf gilt hier: der Markt ist zeitweise stark übersättigt. Zeitweise schleppt man sich da von Angebot zu Angebot, ohne viel Geld verdienen zu können und wartet darauf, dass endlich mal wieder jemand anfragt. Schauspieler haben es da sogar noch ein klein wenig einfacher, weil es immer mal Rollen an Theatern in Filmen etc. gibt aber bei der Synchronisation ist es ja so, das einzelne Sprecher über 50 Charaktere, Schauspieler aus dem Ausland etc. sprechen und so nicht viel nach unten hin für den Nachwuchs abfällt.

Ich (schauspiel-, musik- und synchroerfahren) würde dir raten, dich für einen anderen, handfesteren Beruf zu entscheiden und die Synchronisation nebenher kontinuierlich fortzuführen. Vielleicht gelingt dir ja so sogar der Durchbruch. Umsatteln kannst du dann allemal noch. Mit 14 hast du noch viel, viel, viel Zeit und ausreichend Ressourcen (in ca. 15 Jahren wirst du verstehen was ich damit meine) dich auf beides zu konzentrieren. Ich wünsche dir dabei auf jeden Fall viel Glück und … vielleicht hört man sich mal ;o)

Ps.: Wer hat ein Logopädiestudium - du doch nicht, oder?!

keine Erfahrung.

mfg

Hallo!

Es gibt keine eigene Ausbildung für Synchronsprechen, aber es werden viele Kurse angeboten, die nicht alle empfehlenswert sind.
Normaler Weise sollten man ausgebildete Schauspielerin sein, da zur Ausbildung eines Schauspielers auch immer Sprecherziehung gehört, aber natürlich gibt es auch Quereinsteiger.

Das Synchronsprechen ist für die meisten Sprecher ein Zweit- oder Drittjob. Selbst gut beschäftigte Sprecher können zur Zeit nicht immer ausschließlich vom Synchronsprechen leben, daher ist „Synchronsprechen“ als Berufswunsch nicht erstrebenswert.

Aber es werden auch immer junge Stimmen gebraucht… am besten einfach mal ein paar Synchronstudios (Studio Hamburg Synchron, Hamburger Synchron) anrufen und fragen, ob man dort zuschauen darf? Vielleicht ist es auch möglich, ein Praktikum in einem Tonstudio zu machen, um sich mal ein wenig mit der Materie vertraut zu machen.

Viel Glück!