Hi Leon,
In meinem Artikel weiter unten wurde unter Andeem gesagt, dass
Penicillin zu den Pilzen zu rechen ist. Aber welcher
Bestandteil der Pilze ist für die heilende Wirkung zuständig?
Kann man diesen Stoff konkret benennen?
Da hast Du was missverstanden. Es gibt eine Gruppe von Schimmelpilzen, die alle „Penicillium“ heißen. Die einzelnen Unterarten sind mit einem zweiten Namen bezeichnet z.B. „Penicillium notatum“ oder „Penicillium chrysogenum“ (genau wie zur Familie Rüterbories auch verschiedene Mitglieder gehören).
Als Fleming als erster erkannte, dass irgendein Stoff aus dem Schimmelpilz Bakterien abtötet, nannte er diesen Stoff einfach Penicillin. „Penicillium“ ist also der Name der Pilzfamilie und Penicillin der Name des Stoffes.
Allgemein wurden dann alle Stoffe, die aus verschiedenen Quellen stammten und dazu führten, dass Bakterien absterben als „Antibiotika“ bezeichnet.
Später fand man heraus, dass der Stoff einen bestimmten Prozess in den Bakterien hemmt, was dazu führt, dass diese sich nicht mehr Teilen können (nach diesem Prozess kann man den Stoff auch benennen und zwar beta-Lactam-Inhibitor). Wie Du in Wikipedia sehen kannst, kennt man inzwischen ganz genau den molekularen Aufbau dieser Stoffe, deshalb könnte man den Stoff auch nach seinem molekularen Aufbau benennen (R-C9H11N2O4S).
Insgesamt wird der Begriff Antibiotikum (Plural: Antibiotika) für alle Stoffe verwendet die Bakterien töten (müssen nicht alle aus Pilzen stammen). Der Name „Penicillin“ beschreibt den Stoff, der aus penicillium gewonnen wird (wobei es da auch inzwischen verschiedene Varianten gibt) und als „beta-Lactam-Inhibitor“ bzw. „beta-Lactam-Antibiotika“ werden alle Antibiotika bezeichnet, die auf einen bestimmten Prozess bei der Teilung von Bakterien einwirken (unter anderem auch Penicillin).
Schau mal hier nach…
http://de.wikipedia.org/wiki/Penicillin
Und wie kommt der Effekt von Hefepilzen genau zustande?
Welchen Effekt meinst Du?
Die alkoholische Gärung?
Hefen sind kleine Pilze, die aus nur einer Zelle bestehen. Wir selbst bestehen aus vielen, vielen Milliarden (ca. 100 Billionen).
Hefen müssen zum Leben auch „essen“. Dazu nehmen sie Zucker aus Lebensmitteln auf und verdauen diesen. Außerdem brauchen sie noch Sauerstoff. Am Ende entsteht dabei Kohlendioxid und Alkohol, was die Hefen wieder ausscheiden. Man könnte sagen die Hefen „pupsen“ Kohlendioxid und „pinkeln“ Alkohol.
Beim Wein z.B. führt das dazu, dass nach einiger Zeit aus dem süßen Traubensaft eben Wein mit Alkohol und Kohlendioxid entsteht. Beim Wein lässt man dann das Gas Kohlendioxid raus, bei Bier lässt man es drin, daher kann man beim Bier diese Bläschen sehen.
Beim Backen nutzt man die Hefen bzw. das produzierte Kohlendioxid dazu, dass der Kuchen oder das Brot schön luftig wird.
Die Hefen selbst haben davon, das sie wachsen und sich ernähren können, allerdings gehen sie bei zu viel Alkohol oder der Hitze beim Backen kaputt, so dass am Ende im Wein oder Brot keine lebendigen Hefen mehr drin sind.
Wie man das alles herausgefunden hat?
Da die Hefen schon lange genutzt werden (schon die Ägypter kannten Bier) weiß man nicht genau, wie man es herausgefunden hat.
Aber Hefen sitzen z.B. auch auf den Weintrauben (werden von der Luft dorthin getragen). So kommen sie bei der Pressung der Trauben in den Saft. Vielleicht hat mal jemand eine Flasche Saft stehen gelassen und festgestellt, dass nach einiger Zeit Alkohol drin war. Vielleicht hat ihm das gefallen und er hat mehr davon gemacht.
Ein großer Vorteil ist jedenfalls, dass durch den Alkohol, den die Hefen produzieren keine Bakterien mehr in dem Getränk wachsen können. Daher kann man Wein so viele Jahre aufheben, wohingegen andere Getränke, in denen keine Hefen Alkohol produzieren viel schneller verderben.
Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen ein wenig beantworten.
Viel Glück für Dein Referat.
Gruß,
Sax