Hallo,
Na ja, einfach so habe ich das ja nicht behauptet. Was ich
meine, ist, dass es auch möglich ist die gleiche Menge an
Energie zuzuführen (durch qualitativ hochwertige Nahrung wie
komplexe KH und Proteinen) und durch Bewegung / Sport /
körperliche Arbeit… die Energie zum Aufbau von Muskulatur zu
nutzen.
Da gibt’s eine einfache Wahrheit.
Wer sich viel bewegt (bzw. schwer arbeitet) muß dementsprechend
essen. Wer sich wenig bewegt muß entsprechehd wenig essen.
Fazit: Wer sich wenig bewegt (und das ist in der heutigen Zeit)
eher die Norm), darf eben nicht essen, als ob er Leistnugssport
betreibt.
Dann ist es genauso unnötig, sich mit hochwertigen Proteinen
vollzustopfen!
In Deiner Argumentation ist immer wieder der Zusammenhang
von „Viel Energie mit viel Bewegung“. Das scheint mir selten
ein Problem. Leute, die sich viel bewegen/schwer arbeiten
haben eher selten ein ernstes Gewichtsproblem.
Das Problem stellt sich IMHO immer wieder als Kombination von
wenig Bewegung und viel Essen heraus.
Falsche Zusammensetzung in Kombination mit zu viel Nahrung und
zu wenig Bewegung. Aber ich halte die Zusammensetzung und die
Qualität der Nahrung für einen sehr wichtigen und
gleichwertigen Punkt. Er wird häufig vernachlässigt.
Ja insofern, als daß die Zusammensetzung primär in Verbindung
mit der Menge (rein volumenmäßig) steht.
Die Menge an Essen wird IMHO stark durch unsere Physiologie
bestimmt. Wir fühlen uns erst richtig wohl, wenn der Bauch
halbwegs voll ist (Das kann man schon bei Säuglingen und
Kleinkindern beaobachten).
Wenn ein größerer Teil Ballastststofe sind, so wie es
evolutionsbedingt vorgegeben ist, dann bleibt alles noch im
Rahmen. Wenn aber wegen der heutigen Möglichkeiten der Nahrungs-
beschaffung ausschließlich hochenergtische und sehr gut
verwertbare Nahrung konsumiert wird, dann macht der Körper das,
was er auch evolutionär gelernt hat - nämlich speichern.
Völlige Übereinstimung mit Dir! Muskelwachstum passiert nur
bei ständig wachsender Beanspruchung derselben.
Wer aber sagt, daß wir überhaupt so viele Muskeln brauchen?
Ich denke, die Menschen können mit rel. wenig Muskeln sehr
gut leben, solange das Gesamtgewicht dazu passt.
Der Aufbau von sinnloser Muskelmasse (z.B. Trainig im
Fitnesstudio an Kraftmaschinen) in Verbindung mit einem extremen
Körperkult ist in meinen Augen fast eben so Sinnlos wie
angefressenen Fettleibigkeit.
Auch dadurch werden Essgewohnheiten antrainiert, die später
schnell umschlagen können.
Nun, man muss nicht unbedingt seinen Acker selbst bestellen um
sich mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen.
Manchmal genügt es schon, dafür zu sorgen, dass Obst und
Gemüse frei ist von Rückständen der Ungezieferbekämpfung und
der Düngung, dass es natürlich reift und nicht unreif geerntet
wird…
Das ist schön gesagt, aber in Praxis einfach realitätsfremd.
Außerdem werden Äpfel und Birnen verglichen.
z.B. Düngung Insektizide/Herbizide
Industriefraß ist energiereiche Nahrung mit wenig
„Lebensmittel“ und vielen Zusatzstoffen.
Der durchschnittliche
Supermarkteinkäufer in Deutschland nimmt pro Jahr gut 20Kg
Nahrungszusätze (Geschmacksverstärker, künstlich Aromen,
künstliche Farbstoffe…) zu sich, die in Lebensmitteln nichts
zu suchen haben.
Das wären also über 50g pro Tag im Mittel? Was rechnest Du denn
da alles zu? Scheint mir übertrieben, da müßten ja einige Menschen
fast nur noch Zusatzstoffe zu sich nehmen???
Oder Du meist gesunde Ernahrung wäre gleichzusetzen mit der
ernährung der Urmenschen ?
Kauf Dir mal im Supermarkt z.B. „frische“
Feigen. Vergleiche sie mit einer Feige direkt vom Strauch. Iss
eine Tüten-Tomatensuppe (oder besser nicht) und mach Dir dann
eine selbst – vielleicht sogar mit Tomaten aus dem eigenen
Garten (kann aber auch der Gemüseladen um die Ecke sein).
Wie viele Beispiele willst Du noch für Industriefraß?
Das ist einfach unsachliche Propaganda!
Was haben bei uns Feigen frisch vom Strauch zu suchen???
Was hat Tütensuppe mit selbstgemachter Suppe von richtigen
Tomaten zu tun. Machst Du die Suppe nur von Tomaten oder
kommen da auch noch Gewürze und Dickungmittel rein???
Warum machst Du überhaupt Tomatensuppe und ist die nicht gleich
vom Strauch? Wo steht denn der Tomatenstrauch und wie kommen
die Tomaten zu Dir hin???
Dann denke mal wieder daran, wie lange in Mitteleuropa die Saison
für Tomaten ist (max. ca. 2 Monate, ohne die Errungenschaften der
modernen Züchtungen).
Also lassen wir mal die Kirche im Dorf.
Welche Produkte z.B. von Aldi ,findest Du, gehören in eine
ausgewogene und gesunde Ernährung? Ich behaupte jetzt nicht,
dass Aldi nur ungesundes Zeug verkauft, aber ich wüsste gerne,
wie Du das siehst.
Ich finde, die Diskussion geht nach dem Motto: „Wasch mich, aber
mach micht nicht nass.“
Wirklich frische Nahrungsmittel kann es nur in der jeweiligen
Saison geben. Nun leben wir aber in Mitteleuropa und nicht in
den Tropen. Was also soll die Diskussion um Feigen und immer
frische Nahrungsmittel, wenn diese auch noch superfrisch und
erntereif sein sollen?
Im Normalfall ist es sogar so, daß z.B. Feinfrostgemüse frischer
ist als angeblich frisches gemüse vom Feld.
Du willst die netten Errungenschaften der modernen Gesellschaft
mit den Herstellungsbedingungen des Mittelalters verkoppeln!
Dann guten Appetit!
Du bist doch selber in einem Alter, wo Du evtl. noch die
Art und Weise der Nahrungsbeschaffung und Ernährung vor
40…50 Jahren (unsere Eltern/Großeltern) und früher
einschätzen kannst.
Ich bin in der DDR aufgewachsen, dann hielten diese Zustände
noch etwas länger an.
Ich rede von Zeiten, wo Gemüse zwischen Oktober bis Mai nur
sehr eingeschränkt aus Konserven (das ist aber auch nur
Industriefraß) oder aus der Miete verfügbar waren.
Mit Obst sah es noch viel schlechter aus, wegen der sehr begrenzten
Haltbarkeit. Das gab’s also faktisch nur ca. 3 Monate
(Spätsommer-Herbst). Das Angebot war in jedem Fall sehr klein.
Im winter gab es faktisch nur Weiskohl und Rotkohl sowie Kartoffeln
im halbwegs natürlichen Zustand zu kaufen.
Wie die Kartoffeln im Frühjahr aussahen und rochen, das willst
du heute sicher nicht mehr wissen. Das war selbst als Schweinefutter
nur zu gebrauhen, nachdem man 1/3 von hand aussortiert hat.
Da ist auch viel Wahres dran. Dazu kommt, dass die Verbraucher
mit bewusst falschen Informationen aus der Werbung in die Irre
geführt werden. Ich denke da z.B. an die Milchschnitte mit dem
„gesunden“ aus der Milch, oder Nimm 2 „gesunde“ Vitamine
naschen, oder… das könnte ich 1000fach fortsetzen.
Das ist Wahr, aber der mündige Bürger sollte doch im Normalfall
den Unterschied zw. Werbung und Realität kennen, oder?
Die Verbraucher wissen nicht, was gesund und ausgewogen ist – also
nehmen sie das, was am besten beworben wird und was den
allgemeinen Geschmack am besten trifft.
Vor allem weil’s schmeckt?
Und wer eben doch das Problem hat, der braucht das Wissen über
alle Komponente: Zusammensetzung und Qualität der Nahrung,
Menge der Nahrung und die Möglichkeiten, die geeignete
Bewegung / Sport bieten.
Im Prinzip meinen wir das gleiche.
Ich kann mich nur nicht mit diesen idealistischen Verklitterungen
identifizieren. Wenn die Argumentation einfach an der
Praxis vorbeigeht, dann ist das auch nicht übermäßig hilfreich.
Gruß Uwi