Wie wird lackiert geschrieben groß oder klein?

Deine Ansicht, das das DDR-Gym. schwieriger war, als das
westdeutsche, kann ich im übrigen nicht bestätigen.

Es gab keine DDR-Gymnasien. Und das Niveau der ehemaligen POS/EOS hat sich nach der Wende mehr oder weniger schnell an das West-Niveau angepasst. Nicht zuletzt durch einen stetigen Zustrom an westdeutschen Lehrern und natürlich aufgrund des berlinweit gültigen Lehrplans.

Aber der direkte Vergleich unmittelbar nach der Wende war verheerend.

Ich wollte dir keineswegs zu nahe treten. Ich wollte lediglich meine Verwunderung über die von dir verwendeten Fachworte ausdrücken. Die restliche Diskussion ist dann ein bisserl aus dem Ruder gelaufen.

Unterm Strich, bekommen wir Jahr für Jahr bestätigt, dass Deutschland eines der schlechtesten Schulsysteme der industrialisierten Welt hat. Und ich glaube das beginnt durchaus im Kleinen. Es beginnt mit ‚Tu-‘ oder ‚Wie-Wörtern‘, setzt sich fort mit ‚Malnehmen‘ und all den kleinen Vereinfachungen, die letztlich die Bildung verwässern.

Wo zu meiner Zeit spätestens nach einem halben Jahr alle Schüler einer Klasse lesen konnten, scheint dies inzwischen oft noch nichtmal nach einem Jahr der Fall zu sein. Zu meiner Zeit hatte man ab Klasse 5 Physik und Biologie und ab Klasse 6 dann Chemie. Heutzutage beginnt Chemie manchmal erst in Klasse 8. Mathematik ist an den Unis zu einem der stärksten Aussiebfächer geworden, weil das Niveau der Lehre dort stagniert, während das Niveau der Schüler stetig sinkt. Man kann sicherlich darüber streiten, ob das im Kern schon darauf zurückzuführen ist, in der Unterstufe mit Kinderbegriffen zu hantieren - ich meine ja.

Und ich will gar nicht davon anfangen, dass Finnland, welches nach eigener Aussage das DDR-Schulsystem übernommen hat, stetig einen der vordersten Plätze in den diversen Studien einnimmt. Da spielen sicherlich noch eine Reihe anderer Faktoren hinein.

Unterm Strich, bekommen wir Jahr für Jahr bestätigt, dass
Deutschland eines der schlechtesten Schulsysteme der
industrialisierten Welt hat. Und ich glaube das beginnt
durchaus im Kleinen. Es beginnt mit ‚Tu-‘ oder ‚Wie-Wörtern‘,
setzt sich fort mit ‚Malnehmen‘ und all den kleinen
Vereinfachungen, die letztlich die Bildung verwässern.

Mit Tu- und Wiewörtern sind meine deutschen Vorfahren aufgewachsen. Auch mit Teilen und Malnehmen.
Zu deiner Zeit war natürlich alles viel besser, um dann gleich danach wieder ganz furchtbar schlecht zu werdem.

Is klar. Sehen aber irgendwie alle so. Irgendwas daran kann also nicht stimmen.

Unterm Strich, bekommen wir Jahr für Jahr bestätigt, dass
Deutschland eines der schlechtesten Schulsysteme der
industrialisierten Welt hat. Und ich glaube das beginnt
durchaus im Kleinen. Es beginnt mit ‚Tu-‘ oder ‚Wie-Wörtern‘,
setzt sich fort mit ‚Malnehmen‘ und all den kleinen
Vereinfachungen, die letztlich die Bildung verwässern.

Ich bin gerade zutiefst beruhigt, dass sich die Schulkrise in der jahrzehntelangen erfolgreichen Benutzung von deutschen, sich selbst erklärenden und damit allgemeinverständlichen Vokabeln beschränkt.

Du kommst mir vor wie ein Ex-Freund, der meinte, auf seiner Privötschöle war ölles sö völ bössör und er ist intelektüll und bildungsniwautechnisch sö völ höher angesiedelt als der Pleps, der ihn umgibt. Um dann an der Uni mit Glanz und Gloria durch sämtliche Prüfungen zu rauschen und letztlich doch eine Lehre zu machen. Ich, kommend vom „Städtischen Gymnasium“ mit schlechtem Ruf im Ort habe immerhin ein Vollstudium beendet. Ganz ohne Latein und Altgriechisch, aber mit meinen Wie-Wörtern. Höhö.

Kritik am derzeitigen Schulsystem, welches nicht das ist, in dem ich (Wessi) noch gelernt habe, ist angebracht. Aber du argumentierst an den falschen Fronten. Mit Argumenten, die am Problem vorbeigehen.

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Kritik am derzeitigen Schulsystem, welches nicht das ist, in
dem ich (Wessi) noch gelernt habe, ist angebracht. Aber du
argumentierst an den falschen Fronten. Mit Argumenten, die am
Problem vorbeigehen.

Womöglich. Wahrscheinlich deute ich zuviel in diese Worte. Ich denke unterm Strich fühlt sich vermutlich jeder mit dem wohler, was er selber erlernt hat. Ich zumindest käme mir albern vor, wenn ich die vereinfachten Begriffe verwenden würde, aber, das haben die vielen Kommentare gezeigt, da deren Verwendung im Westen weit verbreitet ist, finden die meisten wohl nichts dabei und dann ist es wohl auch gut so.

… finden die meisten [im Westen] wohl nichts dabei und dann ist es wohl auch gut so.

Denn Hauptsache ist doch, wir alle wissen, was wir tun. :smile:

Deine Ansicht, das das DDR-Gym. schwieriger war, als das
westdeutsche, kann ich im übrigen nicht bestätigen.

Es gab keine DDR-Gymnasien. Und das Niveau der ehemaligen
POS/EOS hat sich nach der Wende mehr oder weniger schnell an
das West-Niveau angepasst. Nicht zuletzt durch einen stetigen
Zustrom an westdeutschen Lehrern und natürlich aufgrund des
berlinweit gültigen Lehrplans.

Es ist mir bekannt, das das Schulsystem im Osten nicht gleich mit dem Westen war. Deswegen musste ein vor der Wende „Rübergemachter“ massiv Nachhilfe nehmen um nicht sitzenzubleiben.

Aber der direkte Vergleich unmittelbar nach der Wende war
verheerend.

Jupp. Mein Mann hat so etwa 2/3 Jahre nach der Wende die OSLW in FFB besucht, da gabe es doch den einen oder anderen Unterschied zwischen Ost und West.

Und ich will gar nicht davon anfangen, dass Finnland, welches
nach eigener Aussage das DDR-Schulsystem übernommen hat,
stetig einen der vordersten Plätze in den diversen Studien
einnimmt. Da spielen sicherlich noch eine Reihe anderer
Faktoren hinein.

Als ich habe da so meine Zweifel. Mein Mann war eine zeitlang Ausbilder beim Bund. Er hatte dort viele junge Männer aus dem Osten unterrichtet, das war so um 1995.

Die Rechtschreibung der Ostschüler war grottenschlecht. Er hat mir mehrmals Sachen zum Lesen gegeben, da war kaum ein Wort richtig geschrieben.

Mathematisch sah das nicht viel besser aus.

Als ich damals die ersten Gymnasiasten aus München
kennenlernte, schrieben die in der Oberstufe im LK Englisch
Diktate.

Es kommt doch immer darauf an, welchen Lehrer man hat. Es gibt gute und schlechte. Ich hatte eine Geschichtslehrerin, bei der man unglaublich viel lernen konnte. Ein Jahr später einen Lehrer, der uns die Hälfte der Unterrichtszeit irgendwelche Horrorfilme anschauen ließ. Freitag der 13. habe ich, bis zum abwinken gesehen.

Soweit ich weiß hat mein Schwesterherz durchaus mehr als Diktate in ihrem Englisch LK gemacht, ich werde sie bei Gelegenheit mal fragen. Ich kann mich jedenfalls durchaus an umfangreiche Hausarbeiten und Referate erinnern, auch literarische Texinterpretationen gehörten dazu.

Immerhin studiert sie zur Zeit Komunikationswissenschaften und Anglistik in Jena und hat dort keine Probleme mitzukommen, im Gegenteil.

Und, nein, in den anderen Fächern waren sie nicht zum
Ausgleich auf höherem Niveau.

Das kann ich nicht bestätigen. Mein Mann hatte Mathe LK und was er dort in wenigen Wochen lernen mußte, wurde anderenorts in mehreren Monaten abgehandelt.

Ich habe seinerzeit schallend gelacht, als man mir erzählte,
die Bayern würden anderswo abgelegte Schulabschlüsse nicht
anerkennen.

Das wäre mir neu.

Gruß
Tina

Es ist mir bekannt, das das Schulsystem im Osten nicht gleich
mit dem Westen war. Deswegen musste ein vor der Wende
„Rübergemachter“ massiv Nachhilfe nehmen um nicht
sitzenzubleiben.

Das stimmt tatsächlich. Als ich an das Westgymnasium ging, musste ich plötzlich 2 Jahre Englisch und 2 Jahre Französisch nachholen. Das war nicht ganz einfach.

Dass ich den Schülern 3 Jahre Russisch, 2 Jahre Physik, 2 Jahre Biologie und 2 Jahre Chemie voraus hatte, brachte mir da erstmal wenig. Interessanterweise waren wir in der Mathematik ziemlich gleichauf.

Dass ich den Schülern 3 Jahre Russisch, 2 Jahre Physik, 2
Jahre Biologie und 2 Jahre Chemie voraus hatte, brachte mir da
erstmal wenig.

Das kann ich, zumindest bei diesem Schüler nicht bestätigen. Auch in diesen Fächern mußte er einiges nachholen.

Interessanterweise waren wir in der Mathematik

ziemlich gleichauf.

Das hingegen konnte ich mehrmals beobachten.

[MOD] Teilthread geschlossen
Moin Diskutanten,

bevor dieser off-topic-Teilthread das gesamte Deutschbrett übernimmt, habe ich mal abgeschlossen. Ihr könnt das Thema gerne im Schulbrett oder an anderer geeigneter Stelle weiterdiskutieren.

Schönes Wochenende

Kubi

[MOD] Und nochmal: off topic und zu (owT)
.