Wie wird man Schulleiter?

Hallo,
Ich würde gerne wissen worauf man im Lehramt-Studium achten sollte
wenn man später gute Chancen haben möchte mal Schulleiter zu werden.
Ich studiere zur Zeit Lehramt Gymnasium Kunst und Spanisch. Hilft es
3 Fächer zu studieren anstatt der üblichen 2? Hatte überlegt noch
Chinesisch als Erweiterungsfach dazu zunehmen. Oder ist es eher
hilfreich nach dem Staatsexamen noch zu promovieren?
Gruß,
Johanna

Hallo Johanna,

wie wird man Abteilungsleiter oder Amtleiter oder Chef eines großen Unternehmens; Vorstandvorsitzender oder sonstewas leitendes?

Du siehst, so einfach ist die Sache nicht.
Formal mußt Du sicher die Voraussetzungen haben, also Lehramt studieren und als Lehrer arbeiten.
Dann bewirbst Du Dich auf eine Stelle als Schulleiter, intern oder extern, wirst gewogen und für richtig oder zu leicht befunden - so ist das.

Ist jetzt vielleicht etwas sehr einfach geschrieben, aber im Prinzip ist es so.

Gandalf

Auch hallo an das neue Mitglied.

Ich würde gerne wissen worauf man im Lehramt-Studium achten
sollte
wenn man später gute Chancen haben möchte mal Schulleiter zu
werden.
Ich studiere zur Zeit Lehramt Gymnasium Kunst und Spanisch.
Hilft es
3 Fächer zu studieren anstatt der üblichen 2? Hatte überlegt
noch
Chinesisch als Erweiterungsfach dazu zunehmen. Oder ist es
eher
hilfreich nach dem Staatsexamen noch zu promovieren?

Wenn man sich die Seiten http://de.wikipedia.org/wiki/Schulleiter & http://www.schulleitung.de/public1/schule/home.nsf/s… so betrachtet ist weniger die Quantität der Fächer DAS Kriterium. Eher handelt es sich dabei um eine (Zusatz)Ausbildung. Man beachte, dass die Position eines Schulleiters vielerlei Qualifikationen verlangt :wink:

HTH
mfg M.L.

Hallo Johanna!

Obwohl es mehr Gehalt gibt, ich kenne keine (Gymnasial)Lehrer, die sich um das Amt des Schulleiters reißen.
Im Gegenteil.

Es ist ein Managementposten, auf den kein Studium vorbereitet.

Auf der einen Seite muss er (wohl oder übel) die Strategie der Bezirksregierung bzw. Vorgesetzten „verkaufen“, sich auf der anderen Seite mit unzufriedenen Eltern und/oder Kollegen auseinandersetzen.

Achja, Unterricht muss er auch noch erteilen…falls er rechtzeitig dazu kommt.
Falls er mal wieder verspätet eintrifft, wird er von den Eltern langgemacht.

Und - ganz ehrlich - mich macht Deine Frage ein wenig stutzig.
Du bist noch im Studium, hast also bisher vermutlich eher wenig längerfristige Einblicke in den Aufgabenbereich eines Schulleiters gehabt.

Was erscheint Dir daran so attraktiv, dass Du dieses Ziel hast?
Wobei ich es grundsätzlich klasse finde, wenn man schon frühzeitig ein Ziel im Blick hat.

Ich, als Mutter eines Gymnasiasten, würde mir offen gestanden wünschen, dass Lehramtsstudenten als oberste Priorität die verständliche Vermittlung des Lernstoffes in einer guten und vertrauensvollen Atmosphäre haben und dieses Vorhaben mit in ihr oft schwieriges Arbeitsleben hineinnehmen.
Das glückt erfreulicherweise häufig bei den Junglehrern und einigen alten Hasen.

Wenn Du dann fest im Sattel sitzt UND engagiert bist UND belastbar, keine großen Ansprüche an Deine Freizeit stellst, dann steht einer Bewerbung nichts mehr im Weg.

Angelika

P.S. Um jetzt der Diskussion vorzubeugen „Lehrer haben monatelang Ferien und viel Freizeit“, das mag z.T. zutreffen, aber sicher nicht auf z.B. den Leiter eines Gymnasiums.

Hi,

dein berufsziel klingt irgendwie nach dem plan durch bloßes studium der theologie eine papststelle sicher in aussicht zu haben…

Die vorredner haben schon viel erläutert; zu meiner schulzeit habe ich aber auch immer wieder erfahren müssen, dass eins der wichtigsten kriterien das „richtige“ PARTEIBUCH ist…

LG Alex:smile:

Hallo,
mal abgesehen davon, dass ich es sehr befremdlich finde, dass jemand schon im Studium daran feilt, mal Schulleiter zu werden: Ich fürchte, dass allein deine Fächerkombination Kunst/Spanisch ein Hindernis ist. In meiner Schullaufbahn waren Schulleiter immer Vertreter der klassischen Hauptfächer Mathe, Deutsch, Englisch, allenfalls noch Religion oder Geschichte. Da Spanisch ja nun kein Regelfach ist und Kunst auch meist nur recht stiefmütterlich vertreten ist, dürfte allein deine diesbezügliche Qualifikation ein Problem darstellen.
Aber: das ist nur eine Spekulation.
Gruß
André

Geheimtipp
Hallo Johanna,

geh in eine Schule und nimm eine Leiter zum Beispiel aus einem Baumarkt mit. Stelle diese Leiter gut sichtbar IN [!] der Schule auf [am besten bei der Schulleitung] und nach einer Stunde erfolgt automatisch auf Grundlage der Vorordnung zum Eigentumsübergang von Schulleitern der Eigentumsübergang der Leiter an die Schule. Das Eigentumszertifikat erhälst Du dann nach einer Woche beim zuständigen Kultusminister [ausser Länder Saarland und Berlin - hier beim Innenminister].

Damit hast Du dann eine Schulleiter.

Christian

Hallo,

alle Führungspositionen (egal ob Behörde oder freie Wirtschaft) bekommt man genau auf zwei Wegen: Vetternwirtschaft (auch Vitamin B genannt) und/oder Arschkriechen. Fachliche Kompetenz ist eher hinderlich.

Gruß

Fritze

Hallo, Andre und Johanna!

Das kann man auch anders sehen.

Kollegen mit Regenbogenfächern - oder etwa mit Sport, was man wegen der Hallenfußböden nur bis zum 50. Lebensjahr unterrichten kann - werden gerne als Schulleiter oder in Verwaltungsposten eingesetzt, da sich dann das Deputat leichter erfüllen lässt.

Natürlich sollten schon auch die Kriterien zutreffen, die in vorausgehenden Postings - teilweise in boshafter Absicht - dargelegt wurden.

(Anmerkung: Dieser Beitrag enthielt ein wenig Ironie und genügend Wahrheit.)

Herzlichen Gruß, Wolfgang Zimmermann

Hallo, Johanna!
Man sollte nicht versuchen, auf Schulleiter zu studieren. Wenn jemand Lehramt studiert, aber Schulleiter und nicht Lehrer werden will, halte ich von so einem Projekt nicht gerade viel.
Es gibt auch keine privilegierten Fächer, die dazu prädestinieren. Entscheidend sind dann die Bewährung in der Schule und die Beurteilungen durch die Dienstvorgesetzten.

Hilfreich und z. T. unverzichtbar ist, dass Du

  1. Fachkompetenz hast
  2. persönliche Autorität (was nicht „autoritärsein“ bedeutet) bei Kollegen (neben der selbstverständlichen Kollegialität), Schülern und Eltern hast
  3. Organisationsgeschick und Fortbildungsbestreben beweist
  4. an Deiner Schule sinnvolle Innovationen anregst und durchsetzt
  5. in die Schulleitung eingebunden bist (Stellvertreter, ständiger Mitarbeiter des Direktors, Seminarleiter o. ä.)

Dass es Schulen gibt, für die man als Direktoren händeringend passende Bewerber sucht oder für die offensichtlich keine qualifizierten Bewerber antraten, beweist vor allem eines: Die meisten - und meist die besten - Lehrer wollen lehren und nicht verwalten und managen.
Für Bewerber oder frischernannte Direktoren finden Schulungen statt, das findet sich bei Bedarf.
Studiere erst mal, engagiere Dich in Deinem Beruf und dann sieh weiter,
rät bestens grüßend
H.

Dass es Schulen gibt, für die man als Direktoren händeringend
passende Bewerber sucht oder für die offensichtlich keine
qualifizierten Bewerber antraten, beweist vor allem eines: Die
meisten - und meist die besten - Lehrer wollen lehren und
nicht verwalten und managen.

Hallo, Hannes,
ist zu dieser Aussage auch der Umkehrschluss (nicht verallgemeinernd, aber doch in vielen Fällen) erlaubt?

Grüße
Eckard

Dass es Schulen gibt, für die man als Direktoren händeringend
passende Bewerber sucht oder für die offensichtlich keine
qualifizierten Bewerber antraten, beweist vor allem eines: Die
meisten - und meist die besten - Lehrer wollen lehren und
nicht verwalten und managen.

Hallo, Hannes,
ist zu dieser Aussage auch der Umkehrschluss (nicht
verallgemeinernd, aber doch in vielen Fällen) erlaubt?

Hallo, Eckard!
Würde ich nicht behaupten. Es gibt Beispiele dafür; aber zumindest diejenigen Schulleiter, mit denen alle Beteiligten in Maßen zufrieden sind, sind jene, die etwas besser machen wollen (so wie es Lehrer gibt, die sich als Schüler vorgenommen haben, bessere Lehrer als ihre eigenen zu werden) oder die eine konkrete Vorstellung haben, wie sich eine Schule entwickeln kann, oder die gemerkt haben, dass ihre Leidenschaft nicht dem Korrigieren von Deutschaufsätzen gilt sondern der Menschenführung. Die also hier ihre Stärke und ihr Entwicklungspotenzial sehen.
Was ich oben mit gute oder beste Lehrer gemeint habe, sind jene, die sich bewusst sind, dass sie sich seinerzeit für einen Lehrberuf entschieden haben, und bei allem alltäglichen Ärger und Frust Jahr um Jahr mit der - alles entscheidenden - grundsätzlichen Freude wieder in ihre Klassen gehen.
Gruß!
H.

Hallo johanna,
Hallo Fritze,

alle Führungspositionen (egal ob Behörde oder freie
Wirtschaft) bekommt man genau auf zwei Wegen:
Vetternwirtschaft (auch Vitamin B genannt) und/oder
Arschkriechen. Fachliche Kompetenz ist eher hinderlich.

stimmt.
Kleine Ergänzung: Wenn Du Kindern etwas geben möchtest ist das völlig in Ordnung mit dem Lehramt. Wenn Du Karriere machen möchtest, denk darüber nach was ein Vorgesetzter im eigentlichen Sinn ist.
Mit Deiner Grundeinstellung solltest Du versuchen möglichst schnell Schulleiter zu werden. Die Zeit dazwischen ist sonst vertändelte Zeit, für Dich. Was diese Zeit für die Kinder bedeutet, wirst Du an der Uni oder FH nicht lernen oder es nicht bemerken. Also ab in die Führungsposition. Da hast Du mit Deiner Einstellung wirklich gute Chancen.
Übrigens in der Industrie halte ich es so: Als Vorgesetzter gebe ich keine Anweisung die ich nicht selbst durchführen kann oder will. Da ich nicht (mehr, aus gesundheitlichen Gründen*) Vorgesetzter bin, erwarte ich dies von anderen Vorgesetzten. Können diese meine Arbeit nicht und geben sinnlose Anweisungen, betrachte ich sie als Pfeiffen und Arschkriecher. Da hilft dann auch kein Titel. Wenn eine dieser Herren oder Damen dann mir gegenüber die Klappe aufreißt, dann sag ich das auch. Das darf dann ein Dr. Ing. sein oder der Herr Prof. Dr.
Es ist wie in der Familie, Respekt muß man sich erarbeiten, jeden Tag.

Ich wünsche Dir und den betroffenen Kindern, daß Du sofort nach dem Studium Schulleiter wirst und keinen Untergebenen hast wie mich. Ich schreibe solche Leute nämlich auch mit Schul-„Leider“ an.

Gruß Norbert.