Hallo !
Nein,ein Fundamenterder in der Betonsohle/Streifenfundamenten eines Gebäudes ist und bleibt der BESTE Erder,sowohl für die Elektro-Erdung,also auch für den Blitzschutz.
Wenn man die Anschlussfahnen für den geplanten Blitzschutz aus dem Fundamenterder nach außen herausführt(Edelstahl,Kabel),dann hat man einen gemeinsamen Erder für alles,der sehr wirksam und dauerhaft ist.
Nur gibt es heutzutage moderne Bauformen,bei der so ein Fundamenterder unwirksam werden könnte. Das ist bei den sog.
Perimeterdämmungen/Dichtbahnen der erdberührten Betonbauteile der Fall.
Die sollen den Wärmeschutz und Feuchteschutz verbessern,leider isolieren sie sehr gut und trennen den im Beton liegenden Erder vom Erdreich ab. Das heisst Funktionsverlust als Erder !
Auch die sog. „weissen Wannen“,eine Spezialkonstruktion aus wasserdichtem Beton (z.B. in Gegenden mit hohem Grundwasserstand) isolieren den Erder vom umgebenen Erdreich.
Hier muss man Sonderkonstruktionen mit dem Fundamenterder wählen,z.B. unterhalb der isolierten Sohle in der "Sauberkeitsschicht aus Magerbeton. Die Anschlussfahne führt man dann wasserdicht in den Keller ein.
Oder tatsächlich auch beim Neubau außerhalb des Gebäudes als Ringerder(also so,wie man es nachträglich machen muss),Anschlussfahne auch hier in spezieller wasserdichter Version in den Keller hinein.
Der Blitzschutz ist eine Wissenschaft für sich,die auf Erfahrungswerten und bestimmten Modellen des „Blitzverhaltens“ basiert. Es ist nicht exakt vorhersehbar,wo und ob ein Blitz einschlägt.
Schlägt er ein,dann kann man das Haus schon vor Brand usw. schützen,wenn man ihm Einschlagspunkte „anbietet“. Die ziehen Blitze zwar nicht an,wählt der Blitz aber dieses Haus/Hausteil aus,dann gibts da einen gut leitenden Erdkontakt über den der Blitzstrom abfließen kann und so keine schädigende Wirkung hat.
Du tust ja gerade so,also entstünde erst durch eine Blitzschutzanlage die Brandgefahr. NEIN,umgekehrt,das ungeschützte Haus ist brandgefährdet,denn schlägt es ein,besteht diese Gefahr immer.
Sachschäden gibts immer,Brand muss nicht sein,aber häufig.
Zum Schutz der E-Installationen und Geräte:
Das ist ebenso wichtig,denn hier besteht Gefahr der Beschädigung(auch mit Brand im Verteiler z.B) selbst bei Blitzeinschlag in 2 km Entfernung oder auch bei Ereignissen ohne Gewitter.
Schalthandlungen in Umspannwerken können Überspannungen auslösen,die sich in weitem Umkreis auswirken.
Beim Gewitter und gar Direkteinschlag auf dem eigenen Haus(mit/ohne Blitzschutzanlage)kommt es fast immer zur Zerstörung der Elektrik und besonders der empfindlicheren Elektronik in Unterhaltungselektronik,PC und Steuerungen der Haustechnik.
Hier schützen Überspannungs-Schutzgeräte,die im Blitzeinschlagsfall und Überspannungsfall die Stromleitungen „kurzschließen“ und Überspannung zur Erde ableiten.
Diese Ableiter sind normalerweise extrem hochohmig und nichtleitend,erst im Fall der Fälle leiten sie schlagartig und können so einen Verbund zwischen Blitzschutz,Elektrik,Erder und sonstigen Metallteilen im Hause(Rohrnetz,Heizung usw.) herstellen.
So liegt alles auf einem Potenzial,es kann keine Spanungsunterschiede geben,also keine Schädigung für Mensch und Sachen.
Diese Schutzgeräte werden vom Hauptverteiler ausgehend gestaffelt eingebaut,Grobschutz dort,dann an den Unterverteilern Mittelschutz und bei Bedarf an den Endgeräten(Steckdosen z.B.) Feinschutz.
Jede Schutzstufe reduziert die Überspannung immer weiter,Grobschutz das meiste,dann Mittelschutz noch weiter runter bis zum Feinschutz,der nochmals reduziert. Danach muss das Gerät mit seinem werksseits vorh. Schutz auskommen(tut es dann in 99% der Fälle auch).
Da der Überspannungsschutz seine Vorzüge auch unabhängig von Gewittern und Nah/Direkteinschlägen hat,kann man ihn auch alleine einbauen lassen.
Zum äußeren Blitzschutz gehört er aber dazu.
MfG
duck313