Wie wirds mit der rente weitergehen ?

Der träumt es jetzt schon das Rentenalter auf 67 zu erhöhen.

Es wird immer schlimmer. Viele erleben das Alter nicht mal.

Die durschnittliche Lebenserwartung spricht hier klar eine andere Sprache. Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen.

Gruß Ivo

Hallo Heinrich,

Du hast vergessen, dass wir ja wohl auch in Zukunft Geldentwertung haben werden. Insofern liegen wir beide nicht so weit auseinander.

Gruß,
Andreas

Keine unqualifizierte Panikmache!
Wenn man schon falsch rechnet, sollte man dies zumindest mit den richtigen Zahlen tun.

  1. Die Demografen haben für die gegenwärtige Situation ein Verhältnis von knapp vier Erwerbsfähigen auf einen Rentner errechnet und prognostizieren, dass das Verhältnis in 30 Jahren etwa 3:1 sein wird.
    Außerdem wird der Rentenbeitrag nur zu 50 % vom Arbeitnehmer aufgebracht, zu den anderen 50% vom Arbeitgeber. Die angenommenen 1300 EUR müssten also von drei AN und drei AG aufgebracht werden, nach derzeitigem Prozentsatz entspricht das im einzelnen etwa einem Bruttogehalt von 4000 EUR.

  2. Die Demografen können nur hochrechnen, aber nicht hellsehen. Die künftige demografische Entwicklung kann auch günstiger verlaufen, wenn dies politisch gewollt und flankiert wird, etwa durch verbesserte Möglichkeiten von Frauen, Berufsarbeit und Kinder miteinander zu vereinbaren oder durch verbesserte Zuwanderungsmöglichkeiten von kinderreichen Ausländern.

  3. Bei der angeblichen Nicht-Finanzierbarkeit der künftigen Renten wird gemeinhin fälschlich von einer statisch gleich bleibenden Produktivität ausgegangen. Tatsächlich ist die Arbeitsproduktivität in den letzten Jahren so exponentiell angestiegen, dass immer weniger Arbeitskräfte gebraucht werden, um einen immensen Reichtum zu produzieren, so dass in dreißig Jahren tatsächlich ein produktiv Werte-schaffender Arbeiter zwei Rentner mit ernähren könnten. Im Grunde geschieht so etwas jetzt schon: Die in Dienstleistungs- und Verwaltungssektoren Beschäftigten, und das sind mittlerweile weit über 50%, müssen von den geschaffenen Werten aus der unmittelbaren Produktion ebenso mit unterhalten werden wie der nicht erwerbstätige Teil der Bevölkerung, u.a. Kinder und alte Leute, wovon denn sonst?

  4. Aus dem Dargelegten lässt sich ersehen, dass die Rede vom Problem der Alterspyramide und vom Generationenkonflikt mit rationaler Ökonomie wenig, mit politischer Propaganda hingegen viel zu tun hat. Das Argumentationsmuster hat in den letzten Jahren, wie andere „Reformen“ auch, dazu gedient, eine Umverteilung von unten nach oben vorzunehmen, bzw. zu begründen, indem die jetzigen (die Mallorca-Generation!) und künftigen Rentner auf ein niedrigeres Rentenniveau eingestellt werden und eine politisch gewollte (Teil-)Privatisierung des Rentensystems propagandistisch untermauert wird. Das hat für die Unternehmer-Seite zwei Vorzüge: a) werden die Lasten einseitig den Arbeitnehmern aufgebürdet, indem Leuten, die in ihrem Erwerbsleben bereits zigtausend Euro eingezahlt haben, nunmehr plötzlich ein „Eigenbeitrag“ zugemutet wird, und b) eröffnen sich durch die Rürup-, Riester- und andere private Rentenmodelle neue Märkte für das Finanzkapital. Dabei wird tunlichst verschwiegen, dass nach einschlägigen Untersuchungen die privaten Modelle ungünstiger sind als die gesetzliche Rentenversicherung, denn sie sind nicht nur mit höheren Verwaltungskosten verbunden, sondern müssen auch noch Provisionen für Versicherungsvertreter und Kapital-Rendite für Aktionäre abwerfen, was natürlich von den Beiträgen der Versicherten und deren Verzinsungen abgeht und insofern den Versicherten nicht zugute kommt.

  5. Tatsächlich ist auf Dauer aber nicht einzusehen, dass, wenn der Anteil der abhängig und damit versicherungspflichtig Beschäftigten immer geringer wird, in der Tendenz weiterhin nur diese für die Renten aufkommen sollen. Jedoch wäre eine Reform des Rentensystems, die auf der Grundlage der bestehenden gesetzlichen Rentenversicherung diese ausweitet auf weitere, z.T. einkommensstarke Schichten, wie z.B. Selbständige und Freiberufler, im Zusammenhang mit der Einführung flexiblerer Altersgrenzen sowie der Einrichtung eines Kapitalstocks zur Absicherung der Renten-Zahlungsfähigkeit gegen Konjunktur-Schwankungen, gewiss ökonomisch effektiver und sozial angemessener als die Arbeitnehmer anzutreiben, für private Altersvorsorge anzusparen, um ihnen sogleich vorzuhalten, sie beschädigten die Wirtschaft durch Konsumverzicht und ihnen endlich, im Hartz IV - Fall, die angesparte Alterssicherung wieder abzunehmen.

Ebenfalls Grüße von
Heinrich (Oranier)

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Hallo Heinrich (Oranier),
hübscher Text. Der entspricht meiner Einschätzung, nur so bekomme ich den nicht in die Tastatur. :wink: … (Ich sehe gerade Deine ViKa, kein Wunder. :wink:) Hast Du etwas dagegen, wenn ich den verwende, gelegentlich einen Link darauf setze?
Bereite Dich schon mal darauf vor, daß Du nach Belegen für Deine Zahlen gefragt wirst.
Ich freue mich schon darauf, Deine Diskussionen mit einigen Leuten hier zu lesen. Ich wünsche mir viel Durchhaltevermögen.

Gruß, Rainer

Hallo Heinrich (Oranier),
hübscher Text. Der entspricht meiner Einschätzung

schön zu hören!

nur so

bekomme ich den nicht in die Tastatur. :wink: … (Ich sehe
gerade Deine ViKa, kein Wunder. :wink:)

das verstehe ich leider nicht.

Hast Du etwas dagegen,

wenn ich den verwende, gelegentlich einen Link darauf setze?

natürlich nicht! Ich freue mich über alle kritischen leute, die nicht im mainstream schwmmen!

Bereite Dich schon mal darauf vor, daß Du nach Belegen für
Deine Zahlen gefragt wirst.

Die zahlen zur demografie habe ich aus einer dokumentation von ver.di 2003, die ich dir als pdf-datei maile. Den effizienz-vergleich zwischen gesetzlicher RV und privaten modellen gab es vor zwei oder drei jahren einmal in „blätter für deutsche und internationale politik“. Genaueres habe ich leider nicht mehr, das ließe sich aber vielleicht herausbekommen.

Ich freue mich schon darauf, Deine Diskussionen mit einigen
Leuten hier zu lesen. Ich wünsche mir viel Durchhaltevermögen.

Das hält sich ja bislang in grenzen, und eigentlich ist das auch nicht mein hauptthema, aber wir begegnen uns sicher noch bei anderen themen.
(z.B. ölpreis!)

grüße
heinrich

Hallo Heinrich,

so
bekomme ich den nicht in die Tastatur. :wink: … (Ich sehe
gerade Deine ViKa, kein Wunder. :wink:)

das verstehe ich leider nicht.

lehrer für deutsch, politik,

Ich denke, damit bist Du im Vorteil :wink:

Die zahlen zur demografie habe ich aus einer dokumentation von
ver.di 2003, die ich dir als pdf-datei maile.

Danke, ich habe schon ein paar Seiten gelesen, sehr interessant.

…wir begegnen uns sicher noch
bei anderen themen.
(z.B. ölpreis!)

Das denke ich schon.

Danke noch mal für das PDF-Dokument.

Gruß, Rainer

ich weiss wirklich nicht was das soll mit der erhöhung des renteneintrittsalters. ich habe noch nie einen bauarbeiter gesehen der mit 60 noch auf der baustelle das mauerwerk hochzieht. die menschen sind körperlich am ende. solche sachen entscheiden leider immer leute die von den menschen selber und von der praxis und umsetzung keine ahnung haben. im büro ist ein alter von 67 eher möglich da die menschen länger geistig fit bleiben und sich körperlich bei weitem nicht so anstrengen müssen. aber mit dem alter kommen eher die körperlichen beschwerden hinzu und da ist ein job mit solch einem hohen alter, wie z.b. auf dem bau, reine utopie.

Hi Markus,

Ja, das wissen diese Herren auch. Wer das nicht mehr schafft, geht dann halt mit heftigen Abschlägen vorzeitig in Rente. Das ist auch ein Weg, die Rentenkasse zu schonen. So kann man sogar noch behaupten, die Leute verzichten freiwillig auf das Geld, also werden sie es ja nicht brauchen. Mehr steckt dahinter nicht.

Gruß, Rainer

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hallo rainer.
ja das ist eine plausible erklärung. man muss sich sowas menschenverachtendes vor augen halten. ich kenne einige rentner die deutschland aufgebaut haben und muss zusehen wie sie mehr oder weniger dahinleben.
heute bekam ich meinen bescheid zur rente die ich in 37 jahren (da bin ich 65) erhalten soll. stolze 1300€. klar brutto. im maximalfall sogar 3400€ bei sage und schreibe 2,5% anpassungssatz. gehts noch? wenn es jetzt schon nullrunden gibt die eigentlich, gemessen mit der teuerungsrate bzw. inflation eigentlich abschläge sind, wie kommen die auf solche zahlen vom BfA??

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