Wie würdet ihr das Leseverständnis von diesem Kind bewerten?

Es ist ein Zitat von meinen Jahreszeugnis aus der 1. Klasse:

„Max zeigt großes Interesse an Buchstaben und Zahlen. So erliest er neue Wörter und kurze Sätze und kann Fragen zum Inhalt meist beantworten. In Büchern, auf Zeitschriften oder Nahrungsmitteln sucht er beharrlich neue Buchstaben und bemüht sich, die Wörter oder Zutaten zu erlesen.“

Für einen Erstklässler nicht schlecht, würde ich als Nichtfachmann sagen.

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Du hast ein hochbegabtes Kind.

So, nun hast du es schriftlich.

(Hat die Lehrerin keine Ohren und Mund, dass man sie zur Beurteilung gezielt befragen könnte?)

Nach meinem Verständnis ziemlich gut. Man muss sich überhaupt keine Sorgen machen, hat aber keinen Überflieger vor sich.
Alles, was man zum lesen lernen können muss scheint dieses Kind zu können. Ist doch prima.

Warum schreibst du „aus meinem“ Zeugnis?

Die Gegenfrage „Warum fragst du nicht die Lehrkraft“ finde ich nicht sinnvoll. Denn keine Lehrkraft hat Zeit, täglich Detailfragen von 20 Eltern zu beantworten. Natürlich kann man die Lehrkraft zu passender Zeit ansprechen. Vorher aber hier nachzufragen ist doch ok.

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Vielleicht geht es ja tatsächlich um das Erstklasszeugnis von @Mildeburg?

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Weil es vielleicht sein Zeugnis aus der 1. Klasse war? :slightly_smiling_face:

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Das habe ich mir auch schon überlegt. Nur: das wirft weitere Fragen auf. Zum Beispiel

  1. wer zur Hölle liest sein Zeugnis aus der ersten Klasse?
  2. wiesu tut er su?
  3. wieso macht man sich eine gewisse (möglicherweise erhebliche) Zeit später Gedanken um das eigene Leseverständnis von „damals“?
  4. wieso tut man das, wenn man doch inzwischen offensichtlich gut genug lesen und schreiben kann um eine solche Frage hier zu stellen?
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Moin,

nicht ganz: Er ist ein hochbegabtes Kind. Jedenfalls nach meinem Verständnis seines Textes.

Abgesehen davon bezweifle ich, dass sich daraus irgend etwas schließen lässt (er tut es ja nicht einmal). Mir als Nachkriegskind stand übrigens außer Margarineeinwickelpapier nicht viel Lesbares zur Verfügung, Tageszeitung hatten wir nicht, Lesezirkel kam erst 1951.

Gruß
Ralf

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„So erliest er neue Wörter und kurze Sätze und kann Fragen zum Inhalt meist beantworten.“

Darin siehst du ein hochbegabtes Kind?
Die Adjektive „kurz“ und das Adverb „meist“ zeigen in der Regel nicht an, dass eine ganz besondere Leistung vorliegt, da würde ich eher „erliest sicher Wörter und Sätze“ und „Fragen zum Inhalt immer richtig beantworten“ erwarten.

Ende der ersten Klasse liegen die Leistungen ja weit auseinander und man muss keinesfalls schon perfekt lesen können. Sehr gute Schüler lesen dir da aber Texte bereits flüssig vor.

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Ist das allen Ernstes so undenkbar, daß sich jemand für Details seiner Biographie bzw. seiner Entwicklungsgeschichte interessiert?

Gruß
Metapher

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Es ist von meinen Zeugnis und mich hat es tatsächlich interessiert, wie gut ich in der 1. Klasse lesen konnte.

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In Rumänien gab’s „carnet de note“, das waren so kleine Heftchen, in denen die Noten eingetragen wurden, die man im Laufe des Schuljahres bekommen hat. Unterschrieben vom Lehrer, und die Eltern mussten auch die Kenntnisnahme bestätigen. Allerdings wurde das nicht immer kontrolliert, ob man eingetragen hat oder nicht, und so habe ich fast keine schlechten Noten gehabt. :joy: Aber ob du es glaubst, oder nicht, ich wurde Ende der 70er eingeschult, und Ende der 80er, als wir nach Deutschland kamen, habe ich all diese Notenhefte mitgenommen, also von der Grundschule bis zur 11. Klasse, und die habe ich jetzt immer noch. Und ab und zu schaue ich sie mir auch noch an. :smiley: Z. B. meine einzige 8 (beste Note war 10) in der 2. Klasse, die ich wegen des nicht richtig gelernten Einmaleins bekommen habe, die tut mir jetzt noch weh. :rofl:

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Jemand, der (z. B. vor einem Umzug / beim Umräumen / auf der Suche nach einem anderen Dokument / …) dabei ist, seine Schränke auszumisten?

… sind inwiefern von Bedeutung, um die Ausgangsfrage beantworten zu können?

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Ganz und gar nicht, es plagt mich allein die miese Neugier. Wobei man durch den Hinweis „ich fand zufällig mein Zeugnis und wollte mal wissen…“ durchaus die Antwort „frag doch die Lehrerin“ hätte vermeiden können.

Und ja, ich interessiere mich tatsächlich für die weiteren Fragen, die ich stellte. Denn ich kam bisher tatsächlich (@Metapher) noch nie auf die Idee mich damit zu befassen, wie „gut“ ich zum Ende der ersten Klasse lesen (und verstehen) konnte. Darum interessiert mich das ja, auch wenn’s für die Beantwortung der Ausgangsfrage vermutlich tatsächlich nicht hilfreich ist.

Moin,

So ein Zeugnis mag ein Hinweis sein, aber mehr ist das nicht. Hochbegabung ermittelst du mit entsprechenden Intelligenztests, die noch weit mehr testen als nur das Leseverständnis. Da geht es um grob gesagt auch um logisch abstraktes Denkvermögen und auch um die Schnelligkeit.
Wir haben 2 von dieser Sorte.
-Luno

Ich kann eigentlich nicht richtig mitreden, da ich in der Grundschule das Lesen nicht erlernt habe, da ich es mir zuvor bereits selber beigebracht hatte.

Mir fällt in diesem Zeugnis sehr positiv auf, dass das Kind damals lesen wollte, wissbegierig war.
Dass es beim Lesen und Verstehen nicht immer erfolgreich war, deute ich einfach mal als „gut“ - gemessen am Durchschnitt.

Hochbegabt? Ich weiß ja nicht. Mir fehlt da auch der Vergleich.

Wäre das mein Kind, dann wäre ich sehr zufrieden gewesen. Was gibt es Schöneres als ein Kind, das Interesse zeigt und Neues kennenlernen will?

Hast du schonmal darüber nachgedacht, dass meine Bemerkung zynisch sein könnte?

@Karl2 : Es gibt Elterngespräche. Da kann man individuelle Fragen stellen.

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Wieso? Nur weil jemand in der 1. Klasse Grundschule besser als der Durchschnitt liest, muss das absolut kein Zeichen für Hochbegabung sein.

Ich kenne viele Kinder (vorzugsweise die mit älteren Geschwistern) die schon vor der Grundschule ganz gut Lesen konnten, einfach weil sie das Gleiche können wollten (oder mussten) wie die „großen“ - von „Hochbegabung“ sind die trotzdem weit entfernt.

Ich konnte mit knapp 5 schon sehr flüssig lesen (und tat es auch mit Begeisterung) - mit 9 konnte ich ganz annehmbar Englisch sprechen, weil ich eine ältere Schwester hatte (habe), die sich mit lernen extrem schwer tat, da klemmte unsere Mutter sehr intensiv dahinter und ich musste sie dauernd abhören.

Ich habe es also einfach so nebenher gelernt, weil ich dem nicht aus dem Weg gehen konnte.

Gruß h.

Ach, mein Hexel,

du hast mich nicht verstanden :wink:
Lass gut sein!

(Kann auch sein, dass ich sarkastisch war. Ich kann das immer nicht unterscheiden.)

Servus,

analoge Formulierungen in einem Arbeitszeugnis wären so zu lesen:

„Er ist ja ein ganz netter Kerl und bemüht sich redlich, aber er hat das Pulver nicht erfunden und seine Kenntnisse und Leistungen sind unter aller Kanone.“

Schöne Grüße

MM

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