Wie würdet Ihr gern leben/wohnen wollen?

Mahlzeit,

jedes Mal, wenn ich das Pflegeheim verlasse nach einem Besuch, denke ich mir „so möchte ich keinesfalls leben, wenn ich es nicht mehr allein schaffe“ - aber wie und wo dann?

Was habt Ihr für Vorstellungen, wie Ihr leben möchtet, wenn es nun mal eigenständig nicht mehr geht, sei es, weil keine Familie mehr da ist oder weil Ihr zu pflegebedürftig seid oder einfach nicht mehr allein leben mögt…

Für mich z.B. wäre es wichtig, dass ich nicht behandelt werde wie ein Kleinkind und in den mich in das Tagesgeschehen sinnvoll einbringen könnte.

Neugierig -
A.A.

Ich will mich im Ausland umsehen.
Da könnte man von solchen Minirenten wie sie schon sind wenigstens noch anständig leben.
Und den Leuten vor Ort hilft es auch (die kümmern sich wirklich).
Wenn ich es geistig nicht mehr mitbekomme ist es eh egal.
Dort darf ich dann allerdings sterben (im gegensatz zu hier).
(auf Wunsch gerne ausführlicher)

Hallo,

ja - ausführlicher wäre nett. Lass mal bei Seite, ob Du es Dir leisten kannst: was wäre für Dich wichtig, wenn Du in eine wie auch immer geartete Betreuung umziehen müsstest.

Gruß
A.A.

wenn ich auf Deine Überlegung antworten darf?

Vor einiger Zeit gab es im Fernsehen mal einen Beitrag über Menschen, die im Alter ins Ausland gezogen sind, um mit ihrer Rente besser klar zu kommen.

Ein geschilderter Fall war eine Frau, die nach Thailand in eine Wohnanlage mit deutsch-sprechendem Personal ausgewandert ist. Der Umzug hat ihr kleines Sparguthaben aufgezehrt.
Was sie am meisten beklagt hatte war, dass sie in der Anlage nicht akzeptiert wurde, weil sie finanziell nicht mithalten konnte. So war ihr Eindruck. Ihre Rente reichte nur für das Allernotwendigste. An den angebotenen Geselligkeiten und Freizeitvergnügungen, die auch dort Geld kosten, konnte sie nicht teilnehmen. Alle Nachbarn waren vermögernder als sie. Zurück konnte sie mangels Geld auch nicht. Sie fühlte sich absolut isoliert und frustriert.

Nun gut, es gibt Menschen, die andere für sich einnehmen können, ohne große Partys schmeissen zu müssen. Wem das gelingt, kommt auch ohne viel Geld durch die Welt.
Jene kommen aber auch in Deutschland gut zurecht und gründen eine Alten-WG, was allen Bewohnern Vieles erleichtert. Wer das nicht so gut kann, sollte zumindest ein bisschen Kleingeld in der Tasche haben.

Vielleicht reichen ja auch die Mittel, 1-2x in der Woche jemanden von der Nachbarschaftshilfe zu engagieren? Die kümmern sich auch. Gerne und freiwillig. Wirklich!

LG

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in einer Senioren WG…
jedenfalls nicht. Oder vielleicht kann ich es mir auch nur nicht richtig vorstellen-
Warum sollte ich mit mehreren alten Leuten eine WG gründen? Um sich gegenseitig zu helfen? Dann bleibt doch alles an den wenigen hängen, denen es noch relativ gut geht.
Und den Ärger „wer putzt wie“ muss ich mir im Alter auch nicht mehr anzun.

Und wenn es eine sogenannte Demenz-WG wäre? Da werden Demente anstatt im Heim in einer kleine Wohnung untergebracht und so gut oder schlecht betreut, wie es der Beteuungsschlüssel zulässt - dann doch lieber ein Heim, das mehr Platz bietet und auch besser kontrolliert wird.

Ich würde am liebsten in meiner Wohnung bleiben, unterstützt vom Pflegedienst.
Wenn das nicht mehr geht wegen Demenz oder so, müsste ich wohl ins Heim.

Bixie

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Wenn das nicht mehr geht wegen Demenz oder so, müsste ich wohl
ins Heim.

Auch wenn Du dement bist, bist Du Empfindungslos. Verrate doch mal, was Du da gern hättest, in einem „Heim“. Meine Beobachtungen sind, egal zu welcher Tageszeit ich dort erscheine, dass einige stumpf vor sich hinstarren und ein paar wenige sich zumindest eine Zeitung zum Hineinstarren nehmen. Viel Beschäftigung sehe ich da leider nicht, außer TV sehen.

Was würdest Du Dir denn wünschen?

Gruß
A.A.

Es gibt so Hippie-Kommunen an verschiedenen Stellen der Erde, z.B. in Kambodscha. Wer auf in D illegale Drogen nicht angewiesen ist, kauft sich vielleicht in Griechenland ein. Das alles kostet für die Jahre dort weniger als ein Altersheimplatz in D.
Wenn man zu krank ist und/oder das Geld verbraucht hat, kehrt man nach Deutschland zurück und kriegt Heimversorgung, Krankenbehandlung und Taschengeld von Staat und Kommune.
Ein signifikanter Anteil an Senioren in meinem Bekanntschaftskreis macht das so.

Hallo,

ähnliches habe ich auch schon überlegt. Mein Mann (60) und ich (61) wohnen in seinem Haus, das aber weit weg von jeder Infrastruktur steht. Das ist jetzt noch, so lange wir (oder einer von uns Beiden) Auto fahren können, kein Problem. Aber was, wenn das mit dem Fahren nicht mehr geht oder zur Gefahr für uns oder andere Menschen wird?

Wir haben, erst mal grob, überlegt, in die Einliegerwohnung des Hauses eine(n) Altenpfleger(in) aus dem EU-Ausland einziehen zu lassen, die dann (zeitweise) für uns sorgt.

Funktioniert dann aber vermutlich auch nur so lange, wir unsere beiden vollen Renten haben. Von einer mir zurstehenden Witwenrente wird das wohl nicht gehen.

Evtl. funktioniert es, dass eine Familie in die 3 1/2-Zimmer-Einliegerwohnung zu verbilligter (oder Null) Miete einzieht und als Gegenleistung bestimmte Hilfsleistungen (Fahrten zum Arzt, Einkaufen, Friseur und nicht mehr zu schaffende Haushalts- und Gartenarbeiten) leisten.

Gruß
Ingrid

Vielen Dank erst einmal für Eure Antworten.

Ich fürchte, ich habe mich falsch ausgedrückt und versuche es jetzt noch mal :smile::

Angenommen, es ist klar, dass Ihr in eine Einrichtung einziehen müsst und Ihr viele Wünsche frei hättet, wie es dort ablaufen soll, was wäre dann Eure Idee, Eure Wünsche? Einfach mal so in’s Blaue, ohne an Kosten, Unrealisierbarkeit, Gesetzesgrundlagen etc. zu denken…

„Mein“ Pflegefall z.B. bedauert es sehr, dass sie nie beim Kochen (schnippeln in erster Linie) mithelfen darf. Das täte sie gern. Andere häkeln und stricken bis zum Umfallen… aber was passiert mit all den Wollwerken? Wäre Sport ein Aspekt? Ich denke, es gibt ja durchaus so kleine Didi Hallervordens auch in irgendwelchen Einrichtungen… wäre das wichtig für Euch, das auch leben zu können? Gemüse- oder Obtanbau und Ernte wäre auch so ein Beispiel.

Was würde Euch überzeugen, dass Ihr Euch wohlfühlen könntet?

Danke für Eure Antworten
A.A.

hallo,

ich würde gerne nach meinem eigenen tagesrhythmus leben können. ich war schon immer eine nachteule und möchte im alter nicht zu einer für mich absurd frühen zeit geweckt und mit mahlzeiten belästigt werden.

ich würde gerne mit meinen haustieren weiterleben können.

ich würde mich gerne mit meinen eigenen möbeln und vertrauten gegenständen umgeben können.

gruß

m.i.g.

Hallo auf ein Neues

am liebsten würde ich meine Tage und Nächte selbstbestimmt verbringen, mit der notwendigen Hilfe, die ich dann jeweils nach und nach nötig hätte: Schnee-räumen, putzen, waschen, einkaufen, kochen - und nicht zu vergessen: Ansprache/Unterhaltung.
Am liebsten in meiner eigenen Umgebung. Das ginge vielleicht mit zunächst stundenweisen Hilfen und später mit einer Betreuerin. Aber das kostet. Anfangs weniger, später mehr.

In einer Alten WG - meine zweite Wahl - würden sich 3 Leute in einer 4-Zimmer-Wohnung die Kosten (Miete, Nebenkosten, Reparaturen, Essen usw.) teilen und davon profitieren, dass nicht alle gleichermaßen dement und hinfällig sind, sondern sich - jede auf seine Weise und nach ihren gesundheitlichen Gegebenheiten - in die Gemeinschaft einbringen. Und wenn bloß eine davon eine gute Zuhörerin, Vermittlerin und Trösterin ist, aber eine ansonsten hauswirtschaftlich unbegabte Person ist, so wäre sie schon eine Bereicherung. Genau so wäre eine Mitbewohnerin willkommen, die immer nur putzen und die Haustüre abschließen will, aber ansonsten nicht sehr gesellig ist. Auch Sparsame und Verschwender wären willkommen. Oder hartnäckige und misstrauische - die alles mit Vermieter, Banken, Vertretern, Handwerkern gur regeln können. Oder Frühaufsteherinnen, die Frühstück für alle machen und Spät-zu-Bett-Geherinnen, die abends noch das Grobe wegräumen.

Alle Eigenschaften werden gebraucht. Man muss es nur erkennen können, man muß es wollen und zu schätzen wissen und sich einfügen. Und 3 Leute haben halt in ihrer Gesamtheit mehr Eigenschaften als einer allein.

LG
Maralena

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Hallo,

das sind drei Punkte, die ich auch gerade schreiben wollte.

Außerdem: Gebt mir Rückzugsmöglichkeiten! Bei Zwangsbeglückung mit zu vielen Kontakten werd ich wahnsinnig.

Und die Möglichkeit, draußen zu sein, Natur um mich zu haben.

Menschen, die mich gut kennen, liebevoll mit mir umgehen, auch mal körperliche Zuwendung (in den Arm nehmen oder auch mal eine Massage), die sich Zeit nehmen (haha…)

Kein Parken vor dem Fernseher oder Berieseln mit Musik, die ich nicht mag.

Viele Grüße,

Jule

Hallo erst mal,

nein, es geht nicht darum, sich gegenseitig zu helfen, und dabei dann die Arbeit an denen hängen bleibt, die noch am besten können, sondern darum, sich gemeinsam im Falle des Falles Hilfen finanzieren zu können, die der Einzelne so nicht finanzieren könnte. Wenn sich fünf Leute jemand für drei Stunden die Woche zum Putzen einzeln leisten müssten, ist das was anderes, als wenn man für eine entsprechend größere Wohnung gemeinsam nur fünf Stunden finanzieren muss/hat man für das selbe Geld jeden Arbeitstag jemand für drei Stunden im Haus, der sich nicht nur um das Putzen, sondern eben auch um Essen, Ver- und Entsorgung, … kümmern kann.

BTW: Langeweile und das Gefühl, nicht mehr gebraucht und zu nichts mehr nütze zu sein, ist für viele ältere Menschen ein großes Problem. Sich in einer WG dann noch sinnvoll einbringen zu können, hat nicht nur etwas damit zu tun, anderen Kosten zu ersparen, sondern wird durchaus vielfach als sehr positiv empfunden (man hat wieder etwas, über das man stöhnen kann, wie viel Arbeit es doch macht :wink: und bekommt Anerkennung dafür).

Gruß vom Wiz

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Hallo,

die Realität ist zunehmend die, dass der Umzug in Einrichtungen zu einem so späten Termin stattfindet, dass dann nicht mehr viel mit den Bewohnern anzufangen ist. Das hat natürlich den durchaus positiven Hintergrund, dass die Leute so lange es geht (und es geht eben immer länger und mit immer mehr ambulanten Hilfen auch in immer schwierigeren Situationen) in der eigenen Wohnung bleiben. Hat andererseits aber eben zur Folge, dass viele gutgemeinte oder von außen stehenden als „wichtig“ erachtete Aktivitäten gar nicht mehr wahrgenommen werden können, und auch gar nicht mehr die Möglichkeit besteht, noch neue Bekanntschaften zu schließen, und zu nutzen.

Da bleibt dann wirklich nur noch die liebevolle Zuwendung mit möglichst viel Zeit für persönliche Befassung im Zimmer, der „Luxus“ das Zimmer für sich zu haben, eine gewisse private Atmosphäre im Zimmer durch eigene Möbel und wohnliche Einrichtung, sowie ausreichend Platz und Ablenkung.

Eine gute, allerdings auch nicht ganz billige und damit längst nicht für jeden finanzierbare Alternative sind Appartements die an Einrichtungen im klassischen Sinne angegliedert sind, und die einen ausreichenden Anreiz für einen frühen Einzug zu einem Zeitpunkt bilden, in dem es noch leicht fällt Angebote wahrzunehmen, neue Freundschaften zu schließen, und dann gemeinsame Aktivitäten auch unabhängig von der Organisation des Betreibers zu unternehmen, wobei aber jederzeit in flexibler Form unterschiedliche Dienste und Hilfsmittel der jeweiligen Einrichtung, ganz nach Bedarf hinzugebucht werden können. Das ermöglicht dann einen Verbleib in den eigenen vier Wänden selbst im Falle recht massiven Pflegebedarfs. So etwas wäre auch meine Wunschvorstellung, wenn es denn mit generationenübergreifendem Wohnen und häuslicher Versorgung aus irgendwelchen Gründen so gar nicht mehr gehen würde.

Gruß vom Wiz

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Auch wenn Du dement bist, bist Du Empfindungslos.

Das verstehe ich nicht. Demente sind doch nicht empfindungslos?

Ich habe auch im Heim mit Demenzkranken gearbeitet. Was ich mir wünschen würde im optimalen Fall?
Dass die Betreuer meinen Namen noch wissen, auch wenn ich ihn nicht mehr weiß.
Dass sie mich nicht täglich korrigieren, wenn ich glaube, dass ich erst 25 bin und mein Mann noch lebt.
Dass sie akzeptieren, dass ich in meiner eigenen Welt in der Vergangenheit lebe.
Dass sie wissen, wer ich früher war (z.B. eine erfolgreiche Unternehmerin) und das auch noch in mir sehen, auch wenn ich es nicht mehr sehe.
Dass sie mir Aktivitäten anbieten, aber mich auch „stumpf vor mich hinstarren“ lassen, wenn ich das brauche. Vielleicht bin ich schon auf der Reise in eine andere Welt und will mich mit Seniorenbespaßung nicht mehr abgeben.

Gruß von Bixie

Auch wenn Du dement bist, bist Du Empfindungslos.

Das verstehe ich nicht. Demente sind doch nicht
empfindungslos?

sorry, nein ich wollte schreiben „auch wenn Du dement bist, bist Du doch nicht empfindungslos“… war mit meinem Gedanken wohl schon einen Satz weiter :frowning:

Vielleicht bin
ich schon auf der Reise in eine andere Welt und will mich mit
Seniorenbespaßung nicht mehr abgeben.

Um Bespaßung geht es mir weniger, sondern um gewünschte „Beschäftigung/Umfeldgestaltung“

Grüße
A.A.

Hallo: im juji war ich noch im krankenhaus, und neben mir war ein frauenzimmer.dort lag eine ältere dame ich ich hin und wieder geholfen habe. sie sagte mir das sie im betreuten wohnen im seniorenheim wohnt.da kommt 3 mal am tag der pflegedienst, so könnte man sich das wohnen im alter vorstellen.lg.jürgen

Hallo,

ich glaube, wenn ich nicht mehr selbstbestimmt leben könnte, möchte ich eher garnicht mehr. Kann man nat. schlecht abschätzen, da man die Situation nie wirklich erlebt hat, aber ich kann mich mit der Vorstellung nicht anfreunden.
Pfleger, die „wir“ statt „Sie“ sagen wären schon ein Horror, Kantinenessen ebenfalls, Langeweile ganz besonders.
Ich denke, ich wäre lieber tot, als gelangweilt unselbständig und anhängig.
Habe auch Vorsorge getroffen mich notfalls vorzeitig ins Nirwana zu befördern, weil ich Angst vor solchem „Lebensabend“ habe.

Gruß, Paran

Hi
Wenn ich geistig noch auf der Höhe wäre, würde ich gerne noch Analysestunden geben. Ich bräuchte also meinen Sessel und die Couch für die Patienten.
Ich würde aber nach wie vor eher junge Patienten nehmen, die alten sind mir schon zu verkalkt und unbeweglich im Kopf.
Gruß,
Branden

Hallo,

hoffentlich wirst Du niemals alt, verkalkt und unbeweglich im Kopf.

Falls doch, so wünsche ich Dir, dass Du es nicht bemerkst, sondern nur Deine Umwelt sich wundert.

Was macht Dich sicher, dass es nicht schon soweit ist?

Gruß
M.