Wie wurde der Vietnamkrieg finanziert?

Hallo,

ich lese gerade (im Buch: International Organization in World Politics) dass die USA den Vietnamkrieg und andere Massnahmen (teilweise) zu Lasten der anderen Laender finanzierten.

Dies geschah indem der Dollarkurs nach dem Bretton Woods Abkommen an den Goldkurs gekoppelt wurde und andere Staaten Dollarreserven an Stelle von Goldreserven unterhielten.

Das Buch geht leider nicht darauf ein auf welche Wege die USA die Kosten des Vietnamkrieges auf die anderen abgewaelzt hat. Ist dies nur dadurch geschehen dass die USA Dollar gedruckt haben was die Kaufkraft der Dollarreserven der anderen Laender vermindert hat oder gab es noch andere Mittel?

Gruss und Dank,

Desperado

Das Buch geht leider nicht darauf ein auf welche Wege die USA
die Kosten des Vietnamkrieges auf die anderen abgewaelzt hat.
Ist dies nur dadurch geschehen dass die USA Dollar gedruckt
haben was die Kaufkraft der Dollarreserven der anderen Laender
vermindert hat oder gab es noch andere Mittel?

Hallo,

die Wechselkurse waren damals fixiert durch das Bretton Woods System. Der Dollar selbst war mit Gold gedeckt (nebenbei bemerkt: „Goldfinger“ spielte 1964 in Fort Knox, wo angeblich die Goldreserven gehortet wurden). Um weltweit einzukaufen, konnten die Amreikaner Geld drucken und damit shoppen gehen. Das wirkt an sich wie eine Kreditkarte ohne Limit. Daher entschlossen sich die anderen Staaten, ihre Währungen ebenfalls nachzudrucken. Wenn 1$ umgerechnet 3DM sind, und beide Länder Geld drucken, dann sind vielleicht 2$ dann 6DM, was wieder 1:3 entspricht. Die internationale Kaufkraft hat sich nicht verändert, die nationale hat sich hier halbiert (nach Verdopplung der Geldmenge). Allerdings konnte der Dollar auch gegen Gold eingetauscht werden, und da die Deckung nicht mehr gegeben war, brach so das Bretton Woods System letztlich zusammen, als Nixon das Gold-Fenster schloss. Die Golddeckung war offiziell gekippt.

ciao,
Dirk

p.s.: Folgendes Buch zum Thema scheint ganz gut zu sein:
http://books.google.de/books?id=YpvtdD6-SzgC&dq=The+…

Ja, das ist schon richtig. Unter dem damaligen US-Präsidenten Nixon wurde der Goldstandard aufgehoben und damit in der Folge leichter der Vietnamkrieg finanziert, was auch am Währungsverfall des US-Dollars auf einem Langzeitschart erkennbar ist. Daneben durfte das deutsche Verteidigungsministerium US-amerikanische Starfighter einkaufen, die reihenweise vom Himmel fielen. Das machte den deutschen Politikern nichts aus solange, bis der Sohn des damaligen deutschen Verteidigungsministers Kai-Uwe von Hassel selbst mit einem solchen Starfighter ums Leben kam - danch kam halt die Phantom. Im Irak-Krieg der USA konnte der GOldstandard kein zweites Mal aufgehoben werden und so wurden die „Verbündeten“ ganz unverblühmt zur Kasse gebeten - Millardenbeträgen bezahlten Japan, Deutschland etc. Den derzeiten Afganistan-Krieg der Amerikaner finanzieren zum Gutteil unfreiwillig die Chinesen mit, weil sie jede Menge US-Staatsanleihen kauf(t)en. Die US-Amerikaner spekulieren darauf, dass sie mit Ihren Kriegen (auch Stellvertreterkriegen) die Truppe motiviert und trainiert halten und den Militärschrott bei Gefechten loswerden um Neues zu produzieren, was die Wirtschaft in Schwung hält. Die Kosten versucht man als Kriegsdividende hereinzubekommen (z.B. durch „optimierten“ Zugang zum Rohöl). Wenn das nicht mehr gelingt und die „Verbündeten“ das Spielchen allmählich durchschauen - zwei deutsche Spitzenpolitiker sagten mir einmal privat, Deutschland habe da keine andere Wahl - auch weil nicht mehr genug dabei abspringt und der Sinn und die Moral des Handels bei der eigenen Bevölkerung angezweifelt wird („Deutschland wird am Hindukusch verteidigt“)bedeutet das in letzter Konsequenz auch deshalb den Niedergang einer Weltmacht - die möglicherweise gerade deshalb wild um sich zu schlagen sucht, um genau das zu verhindern und ihre „Verbündeten“ mit einbindet. - Schauen wir mal, wie das Spiel weiter geht …