Gerade war im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 das Still-Leben auf der A40. Der Veranstalter verlauten 3 Mio. Teilnehmer, derwesten.de spricht von 2 Mio.
Wie kommen diese zahlen überhaupt zustande? Wie heißt die Wissenschaft des „Personen zählens“?
Gerade war im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 das Still-Leben auf der A40. Der Veranstalter verlauten 3 Mio. Teilnehmer, derwesten.de spricht von 2 Mio.
Wie kommen diese zahlen überhaupt zustande? Wie heißt die Wissenschaft des „Personen zählens“?
Vll aufgrund von früheren Ereignissen? Es braucht ja nur ein Festival oder so sein, wo man aufgrund der Karten sagen kann wie viel Leute auf dem Festival sind. Dann diese Menschenmasse auf andere übertragen… ich denke mal nicht das es da eine ganz bestimmte Methode gibt.
Hallo!
Ich meine Ereignisse bei denen es KEINE Tickets o.ä. gibt mittels derer man zählen könnte. Das gibts ja auch oft genug, z.B. beim Public Viewing oder eben wie erwähnt auf der A40.
Die Frage ist aber wo man bei einem erstmaligem oder einmaligem Ereignis Vergleichszahlen her nimmt.
Ein ähnliches Ereignis? Love Parade zB?
Dann stellt sich die Frage nach der Vergleichbarkeit.
Statistisch. Man zählt an allen, bzw. an repräsentativen(was ist repräsentativ?) Auf/Abfahrten die Zu/Abgänge und fängt an zu rechnen.
Dann natürlich schlicht weg überlegtes raten: Ein Mann nimmt 1m² Platz weg, es stehen 5mio m² zur Verfügung. Die Belegung laut Hubschrauber Foto beträgt 50%. Veranstaltung dauert 10Stunden Durchschnittaufenthalt 5Stunden…
Alles Annahmen die zu erheblichen Differenzen führen können.
Diese Schätzungen liegen immer völlig daneben.
Es gibt hier keine brauchbare Methode um es rauszufinden.
Eine Luftfotografie und teilweise auszählen und vervielfältigen ist wohl am genauesten, doch brauchen die Menschen in bestimmten Bereichen nur doppelt do dicht gedrängt stehen als anderswo, dann ist wird das Ergebnis ebenso falsch.
Es kommt immer darauf an, wer hier schätzt!
bestes Beispiel, die Friedensdemos in den 80er Jahren:
Ort Angaben Polizei Angaben Veranstalter
Hamburg 200 000 400 000
Berlin 41 000 150 000
Bonn 200 000 500 000
Stuttgart, Neu-Ulm 200 000 400 000
Menschenkette 195 000 250 000
Ich erinnere mich, die größte Friedensdemo 1981 in Bonn.
Die Veranstalter und Demonstranten schätzten die Zahl Demonstranten mit über eine halbe Millionen und in den Medien wurden nach ersten Angaben 30 000 ! geschätzt.
Diese kleine Zahl war allerdings so danebengegriffen, daß wohl zu deutlich gewesen wäre, daß Medien von den Willen der Regierung gesteuert sind und so korrigierte man die Zahl dann auf 150- bis 200- Tausend.
In die Geschichte sind die 300-Tausend eingegangen, aber noch heute gibt es Streit um die tatsächliche Anzahl.
Ich selbst war Zeitzeuge und halte die geschichtliche Zahl untertrieben.
Ich kann Menschenmassen auch nicht schätzen, aber ich hatte später als Vergleich das Roskilde-Festivol von 1990, wo ich war. Ungefähr 70000 Besucher (anhand von Kartenverkauf; ich und weiß nicht wieviel noch haben uns reingeschmuggelt, weil zu teuer)
Flächen kann ich gut schätzen, außerdem lassen sie sich messen.
Beim Festival hatten wir noch Platz um uns herum, um zu tanzen, aber in Bonn standen wir in der vorderen Hälfte auf dem Hofplatz so dicht, daß man nicht in der Lage war, den Platz zu verlassen und oft von den Massen einfach in eine Richtung gerdrängt wurde, ohne dagegen etwas machen zu können. (wer da mal musste, konnte nur noch in die Hose machen)
Dazu kam auch, daß es viele Leute gar nicht auf den Hofplatz schafften, die mußten irgendwo in den Straßen, Gassen und anderen Plätzen ausweichen, ob die jemals mitgerechnet wurden und wie man die hätte zählen können.
Ein Luftbild mit Coputerauslesung sollte meiner Ansicht nach gute Ergebnisse liefern, aber ob das gemacht wird weiß ich nicht, nur, daß eine genaue Zahl meist nicht gewünscht wird.
Gerade war im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 das Still-Leben
auf der A40. Der Veranstalter verlauten 3 Mio. Teilnehmer,
derwesten.de spricht von 2 Mio.
Hallo,
das ist kein grosser Unterschied. Man kann, z.B. auf Fotos, Flächen verschiedener „Besetzungsdichte“ bestimmen, einige davon auszählen und das Ganze dann multiplizieren, aber genauer als etwa 1 : 2 wird das nicht. Noch viel grösser werden die Unterschiede, wenn unterschiedliche Interessen dazukommen: bei einem Protest gegen die Regierungspolitik sprechen die Initiatoren gern von 100000 Teilnehmern und der Regierungssprecher weiss garnichts von einer Demonstration.
Gruss Reinhard
Es kommt immer darauf an, wer hier schätzt!
das fällt mir auch immer wieder auf.
von veranstalterseite ist es klar, man gibt eine möglichst hohe zahl an, um den erfolg der veranstaltung in den medien hervorzuheben.
die polizei gibt deutlich niedrigere zahlen an, oft um die 50%. könnte schon sein, daß sie besser/genauer schätzen können, aber auch, daß sie nicht wollen, daß man ihnen bei eventuellen schwierigkeiten vorhält, zu wenig einsatzbeamte hingeschickt zu haben.
Hallo,
beim Oktoberfest wird am Eingang mit einer Radartechnik gemessen, das ist technisch sehr zuverlässig (hat man mit Zählern verglichen).
Ähnlich ist es, wenn man z.B. jede Stunde 5 Minuten zählt (oder auch nur schätzt) und das dann mit statistischen Methoden hochrechnet.
Damit weiß man aber natürlich nicht, ob einer jeden Tag zweimal kommt (um zwischendurch daheim ein Nickerchen zu machen) oder ob es jeden Tag verschiedene Leute sind, die rein- und rausgehen. Und genau da ist das Problem, egal, wie man es macht. Ob eine Person den ganzen Tag da ist oder nur 10 Minuten - es wird als ein Besucher gezählt oder eben nicht.
Gerne macht man auch Aktionen, etwa ein Gästebuch. Da gibt es statistische Werte, welcher Anteil der Besucher daran teilnimmt. Ähnliches gilt für den Verkauf von Getränken oder Speisen, den man gut hochrechnen kann.
Cu Rene