Wie zieht man sich an?

Hallo zusammen,

welche Varianten sind richtig?

Er zog die Hose mit der Beißzange an
Er hat alles mit der Beißzange angezogen
Alles wurde mit der Beißzange angezogen

Danke sehr

Aus irgendeinem Grund scheint es in gewissen Kreisen lediglich Brauch zu sein, sich die Hose mit der Beißzange anzuziehen. Was entweder an den da üblichen Hosen oder aber an deren gestörtem Verhältnis zu Hosen liegen dürfte. Andere Kleidungsstücke scheinen da weniger Probleme zu verursachen.

Freundliche Grüße,
Ralf
(der diesen Sommer bislang eindeutig zu wenig Miniröcke gesehen hat)

Das ist in der Tat pervers. Mode ist es längst, sich die Hose mit einer Rohrzange anzuziehen, bevorzugt mit einer roten Rohrzange. Jeder weiß doch, dass man die Beißzange nur zum Zuknöpfen der karierten Jacke nutzt!

Hallo,

man zieht sich die Hose mit der Beißzange an. Das ist eine feststehende Redewendung, wie auch: Fünf grade sein lassen. Theoretisch könnte man genauso gut sagen: Drei grade sein lassen oder 7 oder 29 oder 3899675421, aber die Redewendung ist nun mal mit fünf.

Grüße
Siboniwe

Bei uns zieht man sich mit der Kneifzange an, aber mit einer Beißzange geht es auch, habe ich gerade gelernt:

https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~Das%20kannst%20du%20einem%20erzaehlen%2C%20der%20sich%20die%20Hose%20mit%20der%20Kneifzange%20%2F%20Beisszange%20zumacht%20%2F%20anzieht!&suchspalte[]=rart_ou

Beatrix

Weil man mit dieser Redewendung eine Charaktereigenschaft beschreibt, wäre es eher ungewöhnlich sie in einer Vergangenheitsform anzuwenden. Es sollte also heißen in zieht die Hose mit der Beißzange an. Wobei ich persönlich nur Kneifzange in dieser Redewendung kenne.

Die anderen beiden Varianten halte ich, von meinem Sprachgefühl her, für nicht richtig, weil ein konkretes Kleidungsstück fehlt. In der feststehenden Redewendung ist das wohl immer die Hose, die so angezogen wird.

Grüße

Die Kneifzange ist das Werkzeug der Wahl einer Subspecies der von mir bereits erwähnten ‚Kreise‘ von durch Hosen Herausgeforderten, um es mal politisch korrekt auszudrücken. Die sind auf der Evolutionsleiter bereits ein Stückchen weiter gekommen und haben ihren animalischen Beißzwang zum auch sozial verträglicheren Kneifzwang sublimiert. Oder aber sie sind Opfer einer Erziehung, die sie Pawlow’schen Experimenten ausgesetzt und ihnen eine Beißhemmung ankonditioniert hat. Dann wäre das Kneifen lediglich eine (notwendig unbefriedigende) Kompensation.

Von daher trifft man auch beide Redewendungen an und es ist eine Frage subtiler Ausdrucksnuancen, welche davon dem sie Verwendenden als die dem damit charakterisierten Subjekt angemessenere erscheint - vorausgesetzt selbstverständlich, beide sind ihm geläufig.

Et c’est ainsi qu’Allah est grand, um mal wie @Aprilfisch Vialatte zu zitieren.