Hallo Leute,
Eigentlich heißt Wiedergutmachung ja die Wiederherstellung eines Zustandes, der ehemalig gut war…
Neulich sah ich den Film Schindlers Liste, der, wie ich irgendwo gelesen hatte auf eine wahre Begebenheit zurückgeht. Zwar hat Schindler seine Juden nicht gerade kurz vor der Vergasung aus Auschwitz wieder abgeholt, und auch die Förderbänder zur Verbrennung der Leichen sind wohl dichterische Übertreibung. Aber er hatte immerhin wahrheitsgemäß viele von Verfolgung bedrohte Juden in seinem Betrieb arbeiten.
Frage nun:
Wird auch dieser Betrieb, bzw, der Nachfolgebetrieb zu Entschädigungen für Zwangsarbeiter herangezogen?
Fände ich mal interessant!
Gruß Klaus
Hi Klaus
Der Betrieb Schindlers war ein Beutebetrieb, der ursprünglich in Krakau lag. Also ein POLNISCHES Unternehmen, das von Schindler übernommen wurde.
Später wurde es in die heutige Tschechische Republik verlagert.
und nach dem Krieg vermutlich aufgelöst.
Der Betrieb, bzw sein möglicherweise vorhandener Rechtsnachfolger wäre somit kein deutsches Unternehmen.
Kurz: Nein, dieser Betrieb müsste nichts zahlen.
Gruß
Mike
Hallo Klaus,
kein Betrieb wird „herangezogen“. Die geleisteten Zahlungen finden auf freiwilliger Basis satt und sind eine Solidaritätsaktion der deutschen Wirtschaft, um den Unternehmen beizustehen, die in den USA verklagt sind.
Max
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Hi,danke für die Antworten, niemand scheint aber genauer Bescheid zu wissen.
Wäre mal interessant an wen ein evt. Erlös aus dem Verkauf des Betriebes geflossen ist, vielleicht ist er auch Pleite gegangen
oder wurde nach dem Krieg enteignet.
Immerhin hat eine Menge jüdischer Zwangsarbeiter dort geschuftet.
Vielleicht werden sie ja auch aus dem Font entschädigt?
Das fände ich nur gerecht.
Gruß Klaus
Hallö,
da man über Brünnlitz nirgendwo exacte Infos im Net findet, kann man hier nur spekulieren, aber so ziemlich unwahrscheinlich ist, dass die Munitionsfabrik Brünnlitz einen Erlös durch Verkauf brachte. Das Werk war drei Tage nach Kriegsende leer und verlassen, dürfte dann ziemlich sicher in den Besitz der Tschecheslowakei übergegangen sein. Man müsste hier ansetzen, ich weiss aber nicht wie und wo.
Was die Entschädigung angeht, wenn es Leute gibt, die unter Schindler gearbeitet haben und noch leben werden diese sicher nicht vergessen…
CIAo
HI!
Hier erstmal die ‚beruehmten Dokumente‘ ueber Schindler der Stuttg.Ztg- 5 seitig. SEHR interessant.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/html/schindler/tei…
Mehr ueber Bruennlitz demnaechst- hoff’ich mal, bin dran…
Gruss
jan
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Hi
so ists, aber selbst unter 'Brnenec ', wie Bruennlitz in Cz heisst, ist nichts zu finden,obwohl fast alles durchgesucht im Netz ( google intern = brnenec ) selbst in den Dokumenten hier und der Stuttg.Ztg. ist zu mutmassen, dass diese Firma unmittelbar nach Kriegsende nicht mehr existierte und in Betrieb war oder ist; bei allen anderen Cz-Firmen dort ist ein Zusammenhang mit Waffen-, bzw. Metallproduktionen nicht auszumachen.
( und tschechisch nicht verstanden wird )
Bei Schindlers 92 jaehr. Witwe - die in Argentinien lebt- und der ueberlebenden konkreten Zeugin muesste man wohl deren Buecher lesen um all diese Einzelheiten zu erfahren die hier stehen:
http://www.hagalil.com/archiv/99/10/schindler-2.htm
Aber man kann ja mal fragen: ich werde mal eine E-mail an die Gemeinde in Brnenec , Cz, senden; mal sehen was dann wird…
Gruss
jan
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Eigentlich heißt Wiedergutmachung ja die Wiederherstellung
eines Zustandes, der ehemalig gut war…
Hallo Klaus,
Wiedergutmachung in dem von Dir beschriebenen Sinn kann es nicht geben, nicht nach so langer Zeit, nicht mit solchen Peanuts-Beträgen für den Einzelnen, nicht nach dem endlosen Hick-Hack, angesichts des im Einzelfall erlittenen Unrechts eigentlich überhaupt nicht mit Geld.
Die Sache hat aber noch weitere Aspekte: Unserer an den Zahlungen beteiligten Wirtschaft geht es nicht um Wiedergutmachung. Es geht um Rechtssicherheit. Man will Ruhe und keine die Geschäfte und den Ruf störenden Prozesse.
Auch den Zahlungsempfängern kann es nicht um Wiedergutmachung gehen. Sie sind irgendwie davon gekommen und dann wurden sie über Jahrzehnte totgeschwiegen. Den Betroffenen kann es nur darum gehen, daß endlich anerkannt wird, daß und wie schlimm mit ihnen verfahren wurde.
Wenn jemand Ängste, Erniedrigung, Verlust seiner Menschenwürde, Verlust seiner Angehörigen, Verlust seiner Heimat und den Verlust seines Besitzes hinnehmen mußte, kann man nicht ernsthaft glauben, das mit ein paar tausend Mark nach einem halben Jahrhundert wieder ins Lot gebracht zu haben.
Mir persönlich ist es ziemlich wurscht, ob die großen Aktiengesellschaften im Streubesitz, die Zwangsarbeiter beschäftigten, zu ihrer geschichtlichen Verantwortung stehen oder nicht. Diese Firmen wurden damals wie heute von austauschbaren Angestellten geleitet. Bei Familienunternehmen, die von jeher im Besitz ein und derselben Familie waren, sehe ich das anders. Diese Leute haben sich höchstpersönlich bereichert, waren Nutznießer der Ausbeutung jedes einzelnen Zwangsarbeiters. Ein Baustein ihres bis heute erhaltenen Wohlstands ist die Zwangsarbeit. Durch das lange buchhalterische Zieren, durch das Wegsterben der Betroffenen, sehe ich für diese Leute den Zweck der Schuldanerkennung oder gar der Wiedergutmachung überhaupt nicht mehr. Sie haben die Chance einfach vertan.
Gruß
Wolfgang
Irgend etwas stimmt nicht an der Sache!
Ich verfolge Politik nun seit mehreren Jahrzehnten. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals die Rede war von der finanziellen Entschädigung von Fremdarbeitern. Dies war nie ein Thema. Auch nicht währender der 68er, in denen ja ziemlich strenge moralische Grundsätze zur Schuld und Verantwortung der Deutschen entwickelt wurden. Wie kommt es, dass dies Thema plötzlich über Nacht da war?
Ich weiss auch nicht, wie die völkerrechtlichen Aspekte der Sache sind. Man hört merkwürdig wenig darüber. Ist das ein allgemeiner Grundsatz, dass für Fremdarbeiter im Kriegsfall - und danach - nachträglich Entschädigungen gezahlt werden? Das würde ja völlig neue Perspektiven eröffnen.
Und wieso engagieren sich Juden so in dieser Sache? Gab es denn jüdische Fremdarbeiter?
Nicht dass ein reiches Land wie Deutschland nicht zahlen sollte für vergangenes Unrecht. Das wird niemanden sehr viel ärmer machen - im übrigen zahlt ja der Steuerzahler 75% der Summe, denn die von der Wirtschaft gezahlten Summen sind ja abzugsfähig.
Dass Rechtssicherheit vor weiteren Forderungen verlangt wird scheint mir verständlich zu sein. Irgendwie sollte man sich ja doch wohl absichern, dass nicht morgen ganz urplötzlich neue bisher völlig unbekannte Forderungen auf einen zukommen.
Ich weiss nicht, irgendwie erinnert mich das Ganze an Schutzgelderpressung.
Das einzige was mich in meiner Skepsis verunsichert, ist dass ein so ehrenwerter und rationaler Mann wie Graf Lambsdorff sich der Sache so engagiert annimmt.
Kohls/Schröders willige Bezahler
Hallo Leute,
Danke für eure Bemühungen! Ich glaube im Moment ist nix konkretes rauszufinden, im übrigen hat sich ja auch Schindler genügend verdient gemacht an der Errettung vieler Juden. Die sind wahrscheinlich froh, mit dem Leben davongekommen zu sein, und würden persönlich wohl garkeine Enschädigung beanspruchen wollen.
Was die die offizielle „Wiedergutmachungsmafia“ betrifft so muß ich sagen, daß mich Finkelsteins Buch „Die Holokaustindustrie“ ganz schön desillusioniert hat. Wenn die Leidtragenden, die Geschädigten am Ende nur einen Bruchteil der Gelder bekommen und der Rest bei jüdisch-zionistischen Interessensverbänden hängen bleibt um weiterhin Holocaustwerbung zu betreiben, dann finde ich die ganze Geschichte ziemlich abgeschmackt. Das kann nicht der Sinn von Wiedergutmachung sein, dass die Geschädigten abgespeist werden, oder sogar garnichts mehr bekommen und die Gelder letztlich nur dazu dienen, die Anwälze zu bezahlen, um in Zukunft noch mehr Gelder zu bewerben, die wieder niemandem konkret ausgezahlt werden.
Die Regierungen der „Schurken-Nachfolgestaaten“ sollten sich in Zukunft vorbehalten, falls weitere Entschädigungen gezahlt werden, sie diese nach einem gerechten Schlüssel selber verteilen und direkt an die Geschädigten auszahlen! Ohne daß sich interessierte Gruppen dazwischenschalten und ein Geschäft für sich daraus machen.
Ich weiß garnicht, wieso die Herren nicht schon vorher darauf gekommen sind.
Pahhh!
Gruß Klaus
Hi
Ist doch nun alles klar , komm’ doch nicht mit abgeschmackten alten Klammotten daher, die Industrie zahlt endlich, dass Urteil in den USA ist DA, und wenn Du nicht uptodate bist schau’ nach gestern, am 21. Mai 2001 in alle Presseartikel.
Und noch etwas: Alle die dazwischen sind, wie Du monierst, sind/ waren die allerletzte Hilfe fuer die armen Menschen, ohne diese Hilforga’s aus Polen , Ukraine vor allem, waere garnichts gegangen, die Industrie, Staat und Gemeinden haetten und haben auf den Einzelnen bis dato nicht reagiert und koennten weder mit Einzelnen verhandeln noch zahlen.
Das ist ja nackter Irrsin, wenn die meisten der ‚armen Teufel‘ nicht mal die Portokosten haetten zahlen koennen.
Es ist vollkommen richtig also, dass diese Menschen von lautstarken Kraeften massiv unterstuetzt werden, UND diese zudem sehr guenstige Anwaltskosten rausschlugen, das haette ein Einzelner NIEMALS geschafft noch zahlen koennen.
Und was Du da den Judischen Orgas unterstellst ist gelinde gesagt eine unverschaemte Unterstellung samt Frechheit ohne gleichen, und voellig falsch dazu, denn ohne deren massiven Druck auf die US-Regierung vor allem, haette in der BRD keine Sau reagiert-ausgenommen VW, BAYER, etc, zB.- die seit Jahren die eigene Wiedergutmachung betreiben, zahlen und helfen.
Gruss
jan
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