Auf dem Röntgenbild
könnte eine leichte Entzündung innerhalb eines Wurzelkanals
sichtbar sein, die sich über einen Großteil der Kanallänge
ertreckt. Insbesondere die Wurzelspitze scheint jedoch i. O.
zu sein.
Servus Martin,
ich fürchte, dass Du da etwas falsch verstanden hast. Niemand kann auf einem Röntgenbild „eine leichte Entzündung innerhalb eines Wurzelkanals“ sehen. Grund: Zur Ausbildung einer Entzündung muss Gewebe vorhanden sein. Bei der Wurzelbehandlung werden Gewebsreste aus dem Kanal herausgefeilt und -gespült. Selbst wenn Rudimente von Gewebe verblieben sein sollten (das gibt es) wären sie im Röntgenbild nicht auszumachen und wenn sie es DOCH wären, könnte man keine Entzündung erkennen.
Was, also, hat der Zahnarzt wirklich gesehen?
Um auszuschließen, dass die Schmerzen nur durch den
Kronenrand, der nicht optimal ist, verursacht werden, wird nun
die Krone entfernt.
Die einzigen Schmerzen, die ein Kronenrand verursachen kann, verursacht er im benachbarten Zahnfleisch. Dann nämlich, wenn er so absteht, dass Bakterien-Nester darunter passen. Das würde dann das Zahnfleisch entzünden und auf diese Weise Schmerzen verursachen. Der Zahnnerv selbst kann keine Schmerzen mehr ans Gehirn melden, weil er bei der Wurzelbehandlung herausgefeilt wurde. Schmerzen bei Belastung treten in der Wurzelhaut auf und sind ein Hinweis auf eine Entzündung dieses Gewebes. Die Ursache dafür sind fast immer Bakterien, die im apikalen Delta
http://www.zahnarzt-socin.ch/images/wurzelbehandlung…
verblieben sind und die Gewebe um die Wurzel herum zur Entzündung veranlassen.
Sollte das nichts bringen, sprach mein
Zahnarzt von einer Erneuerung der Wurzelfüllung.
Die Füllung nur zu erneuern, wird wohl nicht reichen. Da muss schon eine regelrechte Revision her.
http://www.endodontie.de/patienten/revision.htm
Nun meine Frage: Muss bei einem seit 8 Jahren toten Zahn im
beschriebenen Fall die Wurzelfüllung definitiv chirurgisch von
unten erfolgen oder kann man sie auch wie beim ersten Mal von
oben durch den Zahn einbringen, ums sich den operativen
Eingriff zu ersparen?
Bei einer gekonnten und sorgfältigen Revision muss nicht operiert werden.
Muss in einem solchen Fall zunächst eine vorübergehende
entzündungshemmende Füllung eingebracht werden oder kann nach
entsprechender Reinigung der Kanäle bereits unmittelbar nach
dem Herunterlösen der Krone die endgültige neue Wurzelfüllung
eingebracht werden?
Da sind sich die Endodontologen nicht recht einig. Moderne Vertreter der Gattung sagen, dass in einer Sitzung alles erledigt werden könne - andere ‚schütten‘ lieber öfter ein Desinfektionsmittel ihrer Wahl in den Zahn und sind besonders stolz auf ihre Geduld und Sorgfalt.
Mit meinem Zahnarzt kann ich erst wieder bei meinem nächsten
Termin sprechen, weshalb ich die Frage schonmal hier stelle,
um Klarheit zu haben.
Lass Dir die Gründe für die neue Krone gut erklären
Gruß
Kai Müller