Fahren - Herkunft
Servus,
zur Duden-Definition, die übrigens wörtlich gleich auch im Kluge steht, hier noch ein paar Einzelheiten aus dem Artikel „fahren“ aus dem Etymologischen Wörterbuch von Kluge/Götze:
Zu einer vermuteten Wurzel *per, *por wird dort angeführt: Griechisch peran „durchdringen“ (ich lass die lateinische Umschrift so stehen), póros „Gang, Durchgang“, poreúein „bringen“, Germanisch faran „wandern“. Dazu gehören fertig, führen, Furt, Fahrnis.
Überall also ähnlich, dass die Bewegung eine Weile dauert, und dass eine gewisse Entfernung im Spiel ist. Bei dem Radioempfänger meiner Eltern, der immer eine Weile brauchte, bis die Röhren aufgeheizt hatten, wäre es demnach ganz einleuchtend gewesen, vom „Anfahren“ des Radios zu sprechen; bei den ersten Leuchtstofflampen auch.
Womit freilich noch gar nichts dazu erhellt ist, in welche Höhe denn ein Rechner hinauffährt, wenn man ihn hochfährt. An das Gegenteil davon hat man sich freilich schon früh gewöhnen dürfen, wenn von irgendeiner Stelle telefonisch die Auskunft kam, man könne überhaupt nichts sagen, der Rechner sei „down“ - ein ganz frühes computerenglisches Wort, zu dem es keinen deutschen Begriff gibt.
Wobei „feeling down“ oder „down and out“ sicherlich älter ist als Zuses Schnellrechenmaschine. Sieht so aus, als sei das „hoch-“ am „Hochfahren“ eigentlich bloß als Gegenteil zu „down“ geboren worden.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder