Wieso baut der Staat keine Wohnungen ?

Hallo,

Ich habe zwar kaum Ahnung von solchen Dingen, denke aber dennoch gerne darüber nach. Als ich heute Abend mit dem Auto im Stau stand, habe ich am Radio gehört, dass in vielen Ländern, darunter auch die Schweiz die Immobilienpreise weiterhin steigen und zur Zeit auf einem sehr hohen Nivea stehen. dies vorallem weil die Leute ihr Kaipital von Aktien und anderen Finanzmärkten wieder in die Immobilienverschieben und des weiteren, weil natürlich immernoch mehr Nachfrage als Angebot besteht vorallem in Städten den „Steueroasen“ wie der Innerschweiz.

Dies brachte mich auf die Idee, wieso denn nicht der Staat vieleicht 50’000 neue Eigentums und/oder Miet-Wohnungen schafft ?

Dies würde doch der knappen Nachfrage entgegenkommen, die Immobilienpreise senken (zumindest auf ein vernünftiges Niveau) und längerfristig dem Staat vieleicht sogar Einnahmen durch Miete etc. bescheren.

Vieleicht gäbe es noch bessergeignete Bretter für meine Frage, aber ich hab’s einfach mal hier gepostet.

Bin gespannt auf eure Meinungen dazu :smile:

Hallo Roger,

hast du schon einmal erlebt das unsere Politiker jemals etwas gemacht haben wobei ein Profit für den Staat abfällt???
Besser die lassen die Finger aus solchen sachen und überlassen das Leuten die was davon Verstehen.

cu
schnorz

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Hi roger,

der Staat baut keine Wohnungen, weil der Markt überschwemmt ist mit Leerständen.

Das wäre die eine Begründung.

Die andere: Der Staat hat diese Aufgabe an gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften übertragen.

diese haben so wertvolle Objekte wie Bremen NeueVahr und Berlin Marzahn und andere geschaffen.

gruss
winkel

Hallo Roger,

abgesehen von einigen Ballungsgebieten gibts in Deutschland keine Wohnungsnot, die die staatliche Programme rechtfertigen würden.

In D halte ich überhaupt den weiteren Miertwohnungsbau für wenig sinnvoll. Nirgends in Europa ist der Bevölkerungsanteil mit Wohneigentum niedriger als in D. Das hat Folgen bis hin zur Altersversorgung. Reichlich die Hälfte der Bevölkerung zahlt von der Wiege bis zum letzten Gang mit den Füßen voran einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens in Vermietertaschen. Mancher will es nicht anders, dann ist es auch gut so. In vielen Fällen ist mit der lebenslangen Mieterei aber der Grundstein für Altersarmut gelegt und ganz allgemein wäre der Geldbedarf bei vorhandenem Wohneigentum im Rentenalter erheblich geringer als heute. Deshalb halte ich es für sinnvoll, über ein Konzept nachzudenken, das von preiswerten Grundstücken bis zu vereinfachten Bauvorschriften reicht, um den Erwerb von Wohneigentum zu erleichtern.

Gegen staatliche Bauprogramme spricht auch die Erfahrung. Regelmäßig entstehen soziale Brennpunkte. Leute, die nicht verantwortlich sind für ihr unmittelbares Lebensumfeld, gehen damit oft in sichtbar anderer Weise um als es Eigentümer tun.

Gruß
Wolfgang

Hallo Roger,

zum einen: Wenn es einen funktionierenden Markt gibt, hat sich der Staat (abgesehen von ordnenden und regelnden Eingriffen) von diesem fernzuhalten, da er nicht die Aufgabe von Investoren zu übernehmen hat und damit auch den Markt massiv stören würde.
Da ich davon ausgehe, dass der Markt im grossen ganzen funktioniert, wäre ich eigentlich schon fertig.

Aber selbst wenn er nicht funktionieren würde, beweist die Vergangenheit vielfach, dass der Staat nicht fähig ist, effizient zu handeln. Aus diesem Grund ist der Staat aufgerufen, nicht selber als Investor aufzutreten, sondern ggf. die Investitionen der Privatwirtschaft zu fördern. Dies ist aber immer nur die zweitbeste Lösung (neben der Nichteinmischung), da über Subventionen (und davon reden wir hier) immer die Gefahr von Ineffizienz besteht, d.h. es wird gebaut, nicht weil man es braucht, sondern weil die Fördermittel es hergeben, s. Abschreibungsmodelle…

Also lass den Markt mal machen, Wohnungsnot erhöht kurzfristig die Preise und führt mittelfristig zu vermehrtem Bauen. Setzt natürlich voraus (und das ist das Hauptproblem in Ballungszentren), dass genug Bauland ausgeschrieben wird.

Grüße
Jürgen