Wieso exportierten USA kein Helium für Hindenburg?

Es tut mir Leid, dass die Überschrift so zusammen gestaucht ausgefallen ist, aber mehr Zeichen wurden als Überschrift nicht angenommen.

Also ganz klar: Es geht um das Luftschiff LZ 129 (Hindenburg).

Dass die Amerikaner kein Helium exportiert haben, damit die Deutschen kein Kriegstaugliches Luftschiff bauen konnten, weiß ich. Jedoch brauche ich nähere Details.

Dem Konstrukteur der Hindenburg wurde ja Helium in Aussicht gestellt, weswegen er große Kammern für Helium bauen lies. Aber wieso? Wer hat gedacht, er würde Helium auftreiben können?

Hatten die USA ein generelles Verbot ausgesprochen, dass die landeseigenen Firmen Helium ins Ausland verkaufen? Oder ein generelles Verbot, dass nichts nach Deutschland kommt?

Hallo!

Es tut mir Leid, dass die Überschrift so zusammen gestaucht
ausgefallen ist, aber mehr Zeichen wurden als Überschrift
nicht angenommen.

Also ganz klar: Es geht um das Luftschiff LZ 129 (Hindenburg).

Dass die Amerikaner kein Helium exportiert haben, damit die
Deutschen kein Kriegstaugliches Luftschiff bauen konnten, weiß
ich. Jedoch brauche ich nähere Details.

Dem Konstrukteur der Hindenburg wurde ja Helium in Aussicht
gestellt, weswegen er große Kammern für Helium bauen lies.
Aber wieso? Wer hat gedacht, er würde Helium auftreiben
können?

Die USA war damals der einzige Lieferant von Helium und trotz eines allgemeinen Verbots Helium zu exportieren wurde
dem leitenden Konstrukteur, Hugo Eckener im Jahr 1929 zugesichert, Helium aus den USA zu bekommen.

Dafür hatten die USA gute Gründe, sie zogen einen eigenen Nutzen aus dem deutschen Luftschiffbau. Nach Ende des 1. Weltkriegs untersagten die Triple Entente & Verbündete den Bau von Militärluftschiffen und erlaubten nur eine Beschränkung auf kleinen Konstruktionen. Die USA, als Assoziierte waren jedoch weiter an deutschen Luftschiffen interessiert.

Zum einem deshalb weil eigene US Konstruktionen öfter Mal vom Himmel gekracht sind. (Acron, ZRS-5 USS Macon von Goodyear zB.)

Also die deutschen Schiffe waren sehr begehrt, da sie trotz britischer und amerkanischer Abstürze problemlos zwischen den Kontinenten pendelten.

An die USA wurde der Zeppelin LZ 126 geliefert, später ZR2 USS Los Angeles, der in Deutschland auch Reperationsluftschiff genannt wurde.
Er trat an Stelle einer eigentlich geforderten Zahlung.

Die Überzeugungsarbeit leistete der oben erwähnte Dr. Eckener, Lz 126 begeisterte die Amerikaner und die Stimmung schlug zu Gunsten Deutschlands um. Die Wiederaufnahme des Luftschiffbaus wurde gestattet.

Dr. Eckener began mit den Planungen der Hindenburg, in enger Zusammenarbeit mit den USA. Er war bei den Amerikanern beliebt und angesehen, im wurde das benötigte Helium 1929 problemlos in Aussicht gestellt. Er hatte sich öffentlich gegen die Nazis gestellt, deren Aufstieg in den folgenden Jahren jedoch war der Grund, weshalb die USA ihre Zusage zurückzogen und Helium, nunmehr als Dual Use klassifiziert nicht lieferten. Das Risiko der Zweckentfremdung für militärische Zwecke war zu groß.

Dr. Hugo Eckener blieb wahrscheinlich nur wegen seiner Berühmtheit am Leben, sein Name durfte jedoch nicht mehr genannt werden, Bilder und Presseberichte wurden verboten.

Ich hoffe, dass hilft dir weiter.

Viele Grüße

Problem gelöst
Danke, du hast mir definitiv sehr geholfen. Die Frage ist komplett geklärt.

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Servus,

es gibt hier ja zwei Versionen der Geschichte: Die erste ist die diskutierte. Die zweite ist die, daß LZ 129 nicht deswegen nicht mit Helium befüllt werden konnte, weil es die USA nicht geliefert hätten, sondern deswegen, weil die für die Beschaffung nötigen Devisen nicht freigegeben wurden (ohne Devisenbewirtschaftung wäre das Reich wohl spätestens 1935 zahlungsunfähig geworden).

Welche von beiden Versionen ist belegt und wie? Für beides müsste wohl irgendwelche Korrespondenz erhalten sein, die die Einäscherung von Friedrichshafen überstanden hat.

Schöne Grüße

MM

Servus,

es gibt hier ja zwei Versionen der Geschichte: Die erste ist
die diskutierte. Die zweite ist die, daß LZ 129 nicht deswegen
nicht mit Helium befüllt werden konnte, weil es die USA nicht
geliefert hätten, sondern deswegen, weil die für die
Beschaffung nötigen Devisen nicht freigegeben wurden (ohne
Devisenbewirtschaftung wäre das Reich wohl spätestens 1935
zahlungsunfähig geworden).

Welche von beiden Versionen ist belegt und wie? Für beides
müsste wohl irgendwelche Korrespondenz erhalten sein, die die
Einäscherung von Friedrichshafen überstanden hat.

Wieso schließt sich das aus? Kosten waren eine Seite, die Sorgen ein Dual Use Gut an potenzielle Kriegsgegner zu liefern eine andere.

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Servus,

Wieso schließt sich das aus?

Nun, entweder konnte das benötigte Helium nicht geordert werden, da nicht bezahlbar, oder die Belieferung der Order wurde abgelehnt. Das macht schon einen Unterschied.

In jedem Fall war das offenbar eine recht kurzfristige Entscheidung, sei es durch den Besteller, sei es durch den Lieferanten - LZ 129 war auf Heliumfüllung ausgelegt, und der stärkere Auftrieb der Wasserstofffüllung hätte genutzt werden können, um bei der Ausstattung weniger teure, schwerere Materialien zu verwenden.

Schöne Grüße

MM