Wieso Fahrverbote in Innenstädten anhand von Schadstoffklasse?

Hallo,
warum werden Fahrverbote in Innenstädten nur anhand der Schadstoffklasse eines Fahrzeugs festgelegt und nicht aufgrund des tatsächlichen Ausstoßes?

Damit entsteht die paradoxe Situation, dass ältere Kleinwägen aus den Zentren ausgesperrt werden und neuere SUV mit viel höheren Emissionen in die Innenstädte fahren dürfen.

Der Schadstoffausstoß eines Fahrzeuges ist ja bekannt, deshalb könnten sich die Feinstaubplaketten auch an diesen orientieren.

Wo ist die Logik dahinter?

Gruß
Desperado

Ich setze noch eine passende Frage drauf: Wieso hängt die Schadstoffplakette vom Kennzeichen ab?

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Ich hatte vor Jahren einen nagelneuen Mietwagen, der noch keine Plakette hatte. Durfte damit also nicht in die Innenstadt.

Im Zweifel fragen: „Wem nützt es?“ Die Autolobby ist eine der stärksten in D und möchte vor allem die neuen Dreckschleudern verkaufen.

Beim Diesel-Abgasskandal ist das einmal daneben gegangen, obwohl das Kraftfahrtbundesamt als Kontrollbehörde den Betrug jahrelang gedeckt hat. Konnte aber juristisch nicht zur Verantwortung gezogen werden. Klage abgelehnt.

Ich glaube, die USA waren die Spielverderber, oder wie war das genau?

Dann frage dich doch mal wie man einen plakettenlosen Wagen als berechtigt oder unberechtigt erkennen sollte ? Zur schnellen Kontrolle ist einfach eine Kennzeichnung nötig. Kontrolleure können nicht erst in Datenbanken suchen ob der Typ, dessen genaue Motordaten man äußerlich gar nicht erkennt, nicht die Plakette bekommen könnte.

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Meinetwegen, aber was hat eine technische Kennzeichnung mit der Person des Halters zu tun? Was ändert sich an der Technik, wenn der Wagen verkauft wird?

Man könnte die Plakette sinnvoller mit der Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) verknüpfen:

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Bei Autos für den europäischen Fahrzeugmarkt ist der Motorraum eine gängige Platzierung. Bei Fahrzeugen, die in den USA hergestellt worden oder für den US-Straßenverkehr bestimmt sind, ist die VIN deutlich sichtbar an der Windschutzscheibe angebracht.

Wir erinnern uns an die Diskussion zum Katalysator. Der war in USA vorgeschrieben, deutsche Fabrikate hatten ihn für die USA, aber in D wurde jahrelang diskutiert. Bei uns musste ja unbedingt Blei im Sprit sein und das deaktivierte den Katalysator.

Hallo,

die Industrie hat seinerzeit alle nur möglichen Lobby-Verbindungen mobilisiert, um die „relative“ und nicht absolute Schadstoffbelastung zum Maßstab der Einstufung zu machen. Das konnte auch immer und regelmäßig in seriösen Medien nachverfolgt werden.
Dabei hat die Bundesregierung auf europäischer Ebene immer als „Schutzmacht“ der Autoindustrie agiert, da die Klassifizierung nach dem absoluten Schadstoffausstoss die deutsche Autoindustrie mit am schwersten getroffen hätte. Mit (ernsthaften und wirksamen) Grenzwerten für den absoluten Schadstoffausstoss wäre das gesamte Geschäftsmodell in Bezug auf sog. „Premium“-Fahrzeuge zusammengebrochen.
Von dieser Protektion führt dann ein direkter Weg zur Duldung des Betruges bei den Messungen auf dem Prüfstand oder der Zulässigkeit von sog. „Thermo-Fenstern“.
Der Teil des Wahlvolks, das weiterhin dem Größer, Schneller, Schwerer frönen wollte ohne lästige Einschränkungen, wars zufrieden.

Und so kann dann nach wie vor zB in Stuttgart in der Umweltzone ein „Hummer“ mit grüner Plakette ganz legal rumkurven.

§tschüß
Wolfgang

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Oder wie in den Niederlanden das Kennzeichen für das gesamte Fahrzeug-Leben vergeben.

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Weil es Verbotszonen gibt, bei denen die Fahrzeuge von Leuten, die innerhalb dieser Zone wohnen, fairerweise ausgenommen sind.

Gruß,
Max

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Habe hier zahlreiche weitere Ausnahmen gefunden.

Bewohner der Zone sind nicht zuverlässig am Kfz-Kennzeichen zu erkennen. Dürfen auch die Vorort-Bewohner mit gleicher Ortskennung in die Innenstadt, aber zugezogene Bewohner mit der weiterhin gültigen fremden Ortskennung nicht?

Ausnahmen müssten wohl durch ein Dokument hinter der Windschutzscheibe erkennbar sein. Vergleichbar mit dem Parken auf Behinderten-Parkplätzen.

Genau!

Es wird endlich einmal Zeit, dass wir bei den Abgasnormen die absolut pro gefahrenem Kilometer ausgestoßenen Schadstoffe berücksichtigen und nicht etwa den NOx-Ausstoß je verbranntem Liter!

Ach, warte mal - das ist ja schon seit 30 Jahren so…

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Warte mal - ich sehe hier die Tabelle für Abgasnormen laut Wiki:

Die Grenzwerte sind doch da in mg/km angegeben, verstehe ich das falsch???

Au ja, au ja!

Und vor allem müßte man dafür sorgen, dass die Kontrollen nur vorgenommen werden dürfen, wenn die Kontrollöre auf dem linken Bein hüpfen und sich dabei mit der linken Hand am rechten Ohrläppchen zupfen.

Dann wird die ganze Unternehmung nehmlich hocheffizient oda wie die Schaise hais!

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Schau Dir mal an wie diese ermittelt werden und vergleiche diese mit der Realität.

Der Kraftstoffverbrauch wird bei Schadstoffklassen nicht berücksichtig.
CO2 ist auch nicht das Problem in den Innenstädten.

Ich halte es für sinnvoll, die hochgiftigen NOx, das CO, uverbrannte Kohlenwasserstoffe und Rußpartikel als Grenzwerte zu nehmen und diese auf den gefahrenen Kilometer zu berechnen.
Dass es hier zu systematischen Fehlern kommt, weil auf dem Prüfstand ermittelt wurde, ist klar.

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