Wieso gegen DNA/Fingerabdruck Datenbanken?

Hallo,

Ich lese immer wieder viel Kritik an Maßnahmen Fingerabdrücke
oder DNA von Bürgern aufzunehmen. Sei es in Massentests, wenn
der Täter nicht ausfindig gemacht werden kann, oder sei es in
Personalausweisen oder Reisepässen, oder bei der Erstellung
von Datenbanken.

Unsicherheit, was man mit den gewonnenen Daten alles machen kann?

Denn hinter dem Datenschutzargument steckt doch nichts anderes
als die Befürchtung mal selbst was illegales anzustellen und
dann damit entkommen zu wollen.

dieser Auffassung kann ich mich nicht anschließen

Wie oft hört man, dass ein Verbrechen nicht aufgeklärt werden
kann, weil man Fingerabdrücke oder DNA-Spuren gefunden hat,
aber keinem zuordnen kann?

passiert selten, aber passiert.

Wie oft kommen solche Täter, Mörder, Vergewaltiger einfach
davon?

nicht sehr oft. Die Aufklärungsrate in Deutschland insbesondere bei den Schwerverbrechen ist sehr hoch (z.B. bei erkanntem Mord ca. 95 %).

Ich wäre ganz klar dafür, dass jeder Bürger gesetzlich
verpflichtet ist nach der Geburt seine Fingerabdrücke und DNA
abnehmen zu lassen und dass diese dauerhaft auf Lebenszeit in
einer Datenbank gespeichert werden.

Ich sehe zwar durchaus Vorteile in der grundsätzlichen FA-Speicherung jeden Bürgers, bin aber dennoch absolut gegen eine generelle Erfassung der FA. Auch wenn versichert und gesetzlich geregelt wird, dass die Verwendung dieser Daten nur in bestimmten Fällen erlaubt ist, ist ein Missbrauch dennoch nicht auszuschließen. Es gibt genügend Fälle, in denen übereifrige Polizisten, Staatsanwälte oder Richter dem Mißbrauch Tür und Tor geöffnet haben.

Ein Nebeneffekt wäre, dass sich Kriminelle von Anfang an mehr
Gedanken machen, ob sie ein Verbrechen begehen oder nicht,
wenn ihre DNA und Fingerabdrücke gespeichert sind.

Wenn jemand lange genug kriminell ist, dann sind seine FA zwangsläufig gespeichert.

Weshalb sind eigentlich so viele gegen solche Datenbanken?
Oder sind es gar nicht so viele, sie schreien nur am
lautesten?

Weil sie die tatsächliche Gefahr sehen, die dahinter steht?
Ich habe nichts gegen die anlassbezogene Speicherung persönlicher Daten, bin aber erbitterter Gegner der anlasslosen Speicherung. Daten, gleich welcher Art, wecken immer Begehrlichkeiten und wenn die Begehrlichkeiten hoch genug sind, dann wird man sich den Teufel um Recht und Gesetz scheren. Ich habe selbst miterleben können, wie sensibelste persönliche Daten wider bestehendes Recht erhoben wurden.

Du solltest dir vor Augen halten, wie oft die Datensammlung geschieht. Der Polizist ersetzt Fakten durch Vermerke, überzeugt einen StA und dieser stellt einen Antrag an das Gericht und der Richter, um einer Beschwerde auszuweichen, unterzeichnet. Das ist beileibe kein Hirngespinst, sondern tatsächliche Realität in Deutschland. Und schon ist der Weg frei für den gläsernen Bürger (die TKÜ z.B. wird in Deutschland m.E. nach viel zu häufig und kritiklos eingesetzt).

Gruss

Iru

Erstmal gibt es Persönlichkeitsrechte und dann Probleme beim Datenschutz. Wer nix macht, soll auch nicht kriminalisiert werden.

Die Diskussion läuft ja schon ewig, deshalb kann man keine neuen Argumente bringen, sondern nur bekannte wieder aufwärmen.

Meine Lieblignsargumente sind.

  1. Es ist relativ leicht, absichtlich falsche genetische Spuren zu legen, die höchstwahrscheinlich für echt gehalten werden.

  2. Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten kann man umdrehen: Anhand einer Genprobe kann heute schon die Augenfarbe und einige Erbkrankheiten abgelesen werden. Bei der unglaublichen Anzahl möglicher Gendefekte wird ziemlich jeder Mensch irgend eine Kleinigkeit haben, die er nicht bei z.B. bei der Krankenversicherung haben will. D.h. jeder wird in seinenen Genen irgendwas zu verbergen haben, und damit wird jeder auch etwas zu befürchten haben, der eine Probe seiner DNA abgeben muss. Jeder der etwas zu verbergen hat, hat auch was zu befürchten.

  3. In der Geschichte hat man ja desöfteren erlebt wie aus einem vorbildlichen Rechtsstaat innerhalb weniger Jahre etwas ganz böses wird. Die Daten werden deshalb aber nicht gelöscht. Stell Dir mal vor, man hätte seinerzeit an den Genen ablesen können, ob einer semitischstämmig ist…

Gruss, Marco

Wer etwas zu verbergen hat, hat auch was zu bef…
…befürchten.

Ganz schön aggressiv hört sich das an.

Ich finde eine gewisses Bedürfnis nach Privasphäre sollte nicht gleich zu Furcht und Angst führen müssen.

Nick

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Moin,

Die Diskussion läuft ja schon ewig, deshalb kann man keine
neuen Argumente bringen, sondern nur bekannte wieder
aufwärmen.

Da die Diskussion nach wie vor läuft, scheint sich eine Seite noch nicht als allgemeingültig durchgesetzt zu haben.

Meine Lieblignsargumente sind.

  1. Es ist relativ leicht, absichtlich falsche genetische
    Spuren zu legen, die höchstwahrscheinlich für echt gehalten
    werden.

Wobei sich genetische Spuren da nicht von anderen Spuren unterscheiden. Es lassen sich ebenso leicht Fingerabdrücke oder Knöpfe von Jacken platzieren. Grundsätzlich ist eine genetische Spur nichts anderes als eine Spur. Die Befürchtung geht wohl eher in die Richtung, dass, wenn man eine genetische Spur gefunden hat, die restliche Ermittlungsarbeit für nicht mehr notwendig erachtet.

  1. Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten
    kann man umdrehen: Anhand einer Genprobe kann heute schon die
    Augenfarbe und einige Erbkrankheiten abgelesen werden. Bei der
    unglaublichen Anzahl möglicher Gendefekte wird ziemlich jeder
    Mensch irgend eine Kleinigkeit haben, die er nicht bei z.B.
    bei der Krankenversicherung haben will. D.h. jeder wird in
    seinenen Genen irgendwas zu verbergen haben, und damit wird
    jeder auch etwas zu befürchten haben, der eine Probe seiner
    DNA abgeben muss. Jeder der etwas zu verbergen hat, hat auch
    was zu befürchten.

Man muss schon unterscheiden, ob jemand wegen einer Straftat gesucht wird oder ob er in eine Risikoklasse in einer Versicherung einsortiert wird. Letzteres passiert ja heute schon und wenn ich Forderungen lese, das Extremsportler, Raucher oder Alkoholiker höhere Beiträge zahlen müssen, dann ist diese These einfach nur zu Ende gedacht. Heute schon wird man bei bestimmten Kranken- und Lebensversicherungen vorher untersucht.

Im Übrigen wird immer wieder auf einen Missbrauch hingewiesen, der momentan gerade in der heutigen Datenschutzdiskussion eher unwahrscheinlich wird. Und eine große Versicherungsgesellschaft kann es sich kaum leisten, solche Daten zu nutzen, wenn man sieht, wie gerade in letzter Zeit Datenskandale Konzerne wie die Telekom oder Sony getroffen haben.

  1. In der Geschichte hat man ja desöfteren erlebt wie aus
    einem vorbildlichen Rechtsstaat innerhalb weniger Jahre etwas
    ganz böses wird. Die Daten werden deshalb aber nicht gelöscht.

Sag mal ein paar Staaten? Und wie sähe denn konkret ein Missbrauch aus? Momentan sehe ich (um mal auf den unten genannten Film Gattaca hinzuweisen) dann eher ein Problem in der PID.

Stell Dir mal vor, man hätte seinerzeit an den Genen ablesen
können, ob einer semitischstämmig ist…

Mal abgesehen, dass wir schon wieder bei „Godwins Law“ sind, das Schlimme war nicht die Auswahl, sondern was mit den Ausgewählten passiert ist. Die Idee, dass es dann eventuell ein paar andere getroffen oder nicht getroffen hätte, macht das Verbrechen als solches nicht weniger schlimm. Ob eine Gruppe von Menschen wegen seiner Gene, seiner Religion, seiner Hautfarbe oder seines Kunstverständnisses verfolgt wird, ist für die Verfolgung als solche völlig egal.

Gut, das waren jetzt Deine beliebtesten Gegenargumente. Die meisten gehen in die Richtung eines Missbrauchs entweder staatlicherseits oder durch andere Unternehmen. Wie sähe ein Missbrauch durch den Staat aus? Welches Wissen hätte der Staat, dass er wie nützen könnte ausser zur Strafverfolgung? Und warum ich nicht glaube, dass ein Unternehmen illegal beschaffte Daten nutzt, hab ich oben dargelegt. Da sind Kreditkartennummern, Kontoverbindungen und Geheimzahlen doch viel interessanter als die Blutgruppe oder das Risiko eines Herzinfarktes.

Ich bin auch kein Befürworter der Gendatenbank. Aber jeden möglichen Missbrauch als wahrscheinlich darzustellen ist nicht wirklich überzeugend.

Gruß

ALex

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Moin,

Die Diskussion läuft ja schon ewig, deshalb kann man keine
neuen Argumente bringen, sondern nur bekannte wieder
aufwärmen.

Da die Diskussion nach wie vor läuft, scheint sich eine Seite
noch nicht als allgemeingültig durchgesetzt zu haben.

Das ist logisch, aber was willst Du damit sagen?

Meine Lieblignsargumente sind.

  1. Es ist relativ leicht, absichtlich falsche genetische
    Spuren zu legen, die höchstwahrscheinlich für echt gehalten
    werden.

Wobei sich genetische Spuren da nicht von anderen Spuren
unterscheiden.

Doch. Genetische Spuren haben eine erheblich höhere Beweiskraft.

Ich bin auch kein Befürworter der Gendatenbank. Aber jeden
möglichen Missbrauch als wahrscheinlich darzustellen ist nicht
wirklich überzeugend.

Es ist nicht jeder mögliche Missbrauch wahrscheinlich, aber es gibt *sehr viele* Möglichkeiten des unwahrscheinlichen Missbrauchs.

Stell Dir folgendes Bild vor: in einem Stadtpark lässt ein Hund ein Häufchen fallen, und das Frauchen räumt nicht hinterher. Das ist ein sehr kleines Risiko, wenn man durch den Park läuft. Nun stell Dir vor, es lassen ungefähr eine Milion Hündchen ihre Häufchen fallen. Das Risiko in den einen bestimmten Haufen von dem ersten Hündchen zu treten ist immer noch klein. Das gesamte Restrisiko ist aber schon größer, gell?

Ob die Gefahr jetzt mit Hundehäufchen oder Tretminen vergleichbar ist, ist dann nochmal ein ganz anderes Thema.

Gruss, Marco

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Hallo,

Die Befürchtung
geht wohl eher in die Richtung, dass, wenn man eine genetische
Spur gefunden hat, die restliche Ermittlungsarbeit für nicht
mehr notwendig erachtet.

so ist es wahrscheinlich, denn selbst wenn eine Spur zu 99,9999 Prozent übereinstimmt, kommen selbst in Deutschland noch 80 Menschen infrage, weltweit noch viel mehr. Und wenn dann jemand kein Alibi hat, aber trotzdem nicht der Täter war, wirds schwierig.

Gruß
T.

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RTL2 (leicht OT)
Moin,

Du solltest es schleunigst vergessen, diesen Sender für eine seriöse Informationsquelle zu halten.

Grüße
Pit

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Moin,

Da die Diskussion nach wie vor läuft, scheint sich eine Seite
noch nicht als allgemeingültig durchgesetzt zu haben.

Das ist logisch, aber was willst Du damit sagen?

Einfach nur ein Hinweis, dass es eben noch ein Diskussion ist. Manchmal habe ich bei dem Thema das Gefühl, die Gegner halten alle anderen einfach nur für zu dumm, zu erkennen, dass hier elementare Menschenrechte abgeschafft werden. Dass man darüber noch diskusstieren kann, scheint für sie völlig unmöglich.
Insofern bin ich über die bisherigen Antworten innerhalb dieses Threads durchaus positiv überrascht.

Wobei sich genetische Spuren da nicht von anderen Spuren
unterscheiden.

Doch. Genetische Spuren haben eine erheblich höhere
Beweiskraft.

Thorsten direkt über uns widerspricht Dir da gerade heftigst. Und bei Udo Vetter wird gerade gezeigt, dass man eben trotz Massengentest noch auf die herkömmliche Weise weiter gesucht und den Täter gefunden hat. Meine Interpretation ist da nur etwas gegenläufig zu seiner: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2011/05/31/…

Ich bin auch kein Befürworter der Gendatenbank. Aber jeden
möglichen Missbrauch als wahrscheinlich darzustellen ist nicht
wirklich überzeugend.

Es ist nicht jeder mögliche Missbrauch wahrscheinlich, aber es
gibt *sehr viele* Möglichkeiten des unwahrscheinlichen
Missbrauchs.

Gib mal ein bis drei konkretes Beispiel, dann überlegen wir uns gemeinsam, wie wahrscheinlich das ist und wie sehr es gegen geltende Menschenrechte verstößt.

Stell Dir folgendes Bild vor: in einem Stadtpark lässt ein
Hund ein Häufchen fallen, und das Frauchen räumt nicht
hinterher. Das ist ein sehr kleines Risiko, wenn man durch den
Park läuft. Nun stell Dir vor, es lassen ungefähr eine Milion
Hündchen ihre Häufchen fallen. Das Risiko in den einen
bestimmten Haufen von dem ersten Hündchen zu treten ist immer
noch klein. Das gesamte Restrisiko ist aber schon größer,
gell?

Ob die Gefahr jetzt mit Hundehäufchen oder Tretminen
vergleichbar ist, ist dann nochmal ein ganz anderes Thema.

Und wir haben ein Gesetz, das als Parkwächter regelmäßig darauf achtet, dass kein Hund sein Häufchen hinterlässt, und selbst wenn ein Hund sein Häufchen setzt, wird der Hundebesitzer bestraft. Und zum Thema Tretminen: wir sind hier in Deutschland nach wie vor im Park und nicht in einer Minenkriegszone. Darüber hinaus ist Dein Beispiel (und zugegebenermaßen meine Antwort) nur ein Sinnbild und sagt eigentlich nichts über die Diskussion als solche aus.

Wie sieht also konkret ein Missbrauch aus?

Gruß

ALex

Danke für die vielen Antworten.

du gehst abends spazieren und rauchst ganz gemütlich eine. Nach dem die Zigarette abgebrannt ist, wirfst Du sie achtlocs auf den Boden.

Was Du aber nicht weißt, ist, dass genau hier im Gebüsch eine Vergewaltigte und ermordete Frau liegt. Nun kommt die olizei, sucht alles ab und BINGO findet Diene Zigarette als einzige Spur hier am Tatort.

Und nun haben wir den Fall, dass DU beweißen mußt, dass Du nicht der Täter bist und nicht die Sta das Du der Täter bist

Das ist ein unglücklicher Fall, aber ein sehr schwaches Argument, wenn man es im größeren Kontext betrachtet:

  1. Die Wahrscheinlichkeit, dass genau sowas passiert ist nicht ausgeschlossen, aber sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit den richtigen Täter mit Hilfe einer solchen Datenbank zu bekommen aber sehr hoch. Das wäre so als würde man argumentieren Polizisten dürfen keine Dienstwaffe tragen, weil sie einen Unschuldigen oder Unbeteiligten aus Versehen erschiessen könnten, und man dabei vernachlässigt, wie oft die Dienstwaffe Leben gerettet hat, in dem der richtige Täter zum Aufgeben gezwungen wurde (wo ja auch die Androhung mit der Waffe reichen kann).

  2. Bei Vergewaltigungen wird man wahrscheinlich mehr Spuren an der Leiche finden, insbesondere Sperma oder Hautreste des Täters z.B. unter den Fingernägeln des Opfers, denn das Vergewaltigungsopfer wird sich sicher wehren. In so einem Fall wird jedem sofort bewusst, dass die Zigarette, die Spuren einer anderen DNA hat als die auf der Leiche, möglicherweise nicht vom Täter kommt.

  3. Ein Täter der es schafft und so geschickt ist bei einer Vergewaltigung absolut keine DNA-Spuren zu hinterlassen, wird wohl kaum so nachlässig sein und eine Zigarette auf das Opfer schmeissen. Wäre ich Richter, würde mir das sehr suspekt vorkommen.

  4. Du kannst auch rauchen und deine Kippe auf die Leiche schmeissen ohne solch eine Datenbank. Da du wahrscheinlich in der Nähe des Opfers wohnst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du trotzdem in diese Situation kommst und deine DNA genommen wird gar nicht mal so gering.

Das ind die selben Argumente wie bei der Todesstarfe.
Gibt es deswegen weniger Morde oder andere Taten? Schau mal nach Amerika und hier in die Staaten, welche noch die Todesstrafe haben und schau Dir die Statistik an. Oder geh in die Länder in denen die Scharia gilt.
Gibt es dort weniger Diebstähle obwohl der Dieb weiß, dass man ihm die Hand abhackt.

Da hast du wahrscheinlich Recht. Aber hier geht es nicht um eine Erhöhung der Strafe, sondern um eine bessere Durchsetzbarkeit des Gesetzes. Morde und Diebstähle finden statt, weil sich der Täter zumindest eine gewisse Chance einräumt damit zu entkommen. Wenn die Aufklärungsquote dank solcher Systeme höher wird, sinkt auch meist dadurch die Abschreckung vor Verbrechen entsprechend. Analog als Beispiel: Im alten Rom, fern ab von modernen Überwachungskameras und DNA-Analyse, wenn du wirklich jemanden umbringen wolltest und keiner dich dabei beobachtet, was würde dich abschrecken? Heutzutage jedoch ist die Aufklärung von Verbrechen wesentlich besser, und mit diesem Wissen im Hinterkopf ist zu erwarten, dass die Kriminalität mit jeder Verbesserung der Aufklärungsquote sinkt.

Es ist relativ leicht, absichtlich falsche genetische Spuren zu legen, die höchstwahrscheinlich für echt gehalten werden.

Okay, aber das Problem hat man immer, mit oder ohne Datenbank. Ich brauch mir einfach nur die DNA/Abdrücke einer Person aus dem engeren Bekanntenkreis anzueignen und irgendwo zu platzieren. Worauf willst du hinaus?

Das Problem ist hier nicht die Abnahme der Fingerabdrücke/DNA an sich, sondern dass man falsche Spuren legen kann und dieses Problem gibt es immer.

ALLE Daten werde misbraucht. ALLE Daten gehen irgendwann verloren. Du weißt nicht was man in Zukunft vllt. alles aus der DNA so ablesen kann. Außerdem, wenn Daten einmal da sind, weckt das immer Begehrlichkeiten. Alle möglichen Lobbyorganisationen werden auf einmal super Gründe dafür haben, diese Daten zu kriegen.
Da sie aber wohl eh zentral gespeichert werden, wird früher oder später einfach ein Beamter die Daten auf ne [next generation datenträger] brennen und für nen paar Millionen an besagte Firmen verkaufen. Firmen wie Versicherungen, die dich dann auf einmal nicht mehr nehmen oder höhere Beiträge haben wollen. Zu diesem Thema siehe auch den Film Gataca.

Die bestehende Gefahr des Missbrauchs gibt es bei ALLEN Ämtern und ist an sich keine Rechtfertigung so ein System nicht einzuführen. Oder wollen wir jetzt auch Einwohnemelderämter, Finanzämter, usw abschaffen, weil jemand dort Daten missbrauchen könnte? Oder Polizisten entwaffnen, weil sie ihre Waffe für persönliche, kriminelle Machenschaften nutzen könnten?

Jetzt komm nicht mit ‚dann müssen die Datenbanken halt sicher sein‘, es gibt KEINE vollständige Sicherheit.

Du hast Recht, es gibt nie 100%ige Sicherheit, aber nach diesem Argument dürfte man überhaupt keinen Staat mehr haben, weil jemand der mehr Macht hat als die „normalen“ Bürger, diese immer missbrauchen kann.

Es gibt aber zahlreiche Möglichkeiten eine angemessene Sicherheit zu gewährleisten. Und dazu zähle ich nicht unbedingt die Datenbank auf virenverseuchten Windows 95 Rechnern zu installieren und direkt ans Internet anzuschliessen, wie ich es durchaus manchen Behörden zutrauen würde.

Die zweite Sache ist der Generalverdacht unter den alle Bürger gestellt werden. Auf einmal ist jeder ein potentieller Straftäter. Ich will nicht in einem Land leben, das so denkt.

Ich auch nicht, aber genauso wie die Tatsache, dass du deine Augenfarbe, Größe oder Anschrift verpflichtend beim Personalausweis angeben musst, dich nicht unter Generalverdacht stellt, stellt dich die verpflichtende Abgabe deiner Fingerabdrücke nicht unter Generalverdacht. Du wirst ja nicht verdächtigt, genauso wenig wie du bei den anderen genannten Angaben verdächtig wirst.

Drittens verführt das dazu, sich zu sehr auf DNA-Beweise zu verlassen. Da reicht es dann wenn dein Nachbar dir ne Kippe klaut und irgendwo hinlegt.

Das Problem hast du so oder so. Ich kann auch ohne Datenbank die Kippe einer Person im inneren Kreis des Opfers klauen und jemanden in die Pfanne hauen.

Zu guter Letzt, wir leben in einem sehr sicheren Land. So sicher, dass keine weitere Verbesserung der Strafverfolgung mehr nötig ist.

Die Aufklärungsrate in Deutschland insbesondere bei den Schwerverbrechen ist sehr hoch (z.B. bei erkanntem Mord ca. 95 %).

Wieder mal das Spiel mit den Prozenten.

http://www.sicherheit.info/go/1118154

So gab es 2010, während der höchsten gesamtdeutschen Aufklärungsquote seit 1993, „[…] einen Rückgang bei Mord von 1,6 Prozent auf 692 Fälle und bei Totschlag von 2,8 Prozent auf 1505 Fälle.“ Da sind 5% immer noch 35 Morde und 76 Totschläge pro Jahr und das in einem Jahr mit einer vorbildlichen Aufklärungsquote. Da sind aber noch nicht die (laut BKA) 7724 Fälle der Vergewaltigung/sexuellen Nötigung oder die 142903 Fälle schwerer und gefährlicher Körperverletzung mit drin. Solche Zahlen mit Prozenten zu relativieren halt ich für bedenklich. Es muss nicht immer tödlich ausgehen, um Fingerabdrücke oder DNA am Tatort zu finden und verwenden zu können. Oder ist das auf einmal nicht mehr nötig, weil das Vergewaltigungsopfer mit dem Leben davon kam und „nur“ psychische und körperliche Schäden hat und der Täter noch auf freiem Fuß ist?

Ich habe selbst miterleben können, wie sensibelste persönliche Daten wider bestehendes Recht erhoben wurden.

Dann kann ich dein persönliches Misstrauen verstehen. Aber Missbrauch wird immer stattfinden, deswegen können wir nicht den Staat und die Behörden und Polizei abschaffen.

Du solltest dir vor Augen halten, wie oft die Datensammlung geschieht. Der Polizist ersetzt Fakten durch Vermerke, überzeugt einen StA und dieser stellt einen Antrag an das Gericht und der Richter, um einer Beschwerde auszuweichen, unterzeichnet. Das ist beileibe kein Hirngespinst, sondern tatsächliche Realität in Deutschland. Und schon ist der Weg frei für den gläsernen Bürger (die TKÜ z.B. wird in Deutschland m.E. nach viel zu häufig und kritiklos eingesetzt).

Dann sollte man was gegen den Missbrauch tun und nicht gegen Maßnahmen, die die Aufklärungsquote erhöhen.

Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten kann man umdrehen: Anhand einer Genprobe kann heute schon die Augenfarbe und einige Erbkrankheiten abgelesen werden. Bei der unglaublichen Anzahl möglicher Gendefekte wird ziemlich jeder Mensch irgend eine Kleinigkeit haben, die er nicht bei z.B. bei der Krankenversicherung haben will. D.h. jeder wird in seinenen Genen irgendwas zu verbergen haben, und damit wird jeder auch etwas zu befürchten haben, der eine Probe seiner DNA abgeben muss.

Soweit ich weiß wird die DNA von Schwerverbrechern ja bereits aufgenommen. Findet sich die bei Krankenkassen wieder? Mir ist kein Fall bekannt. Dir etwa? Die Fingerabdrücke von Asylanten und illegalen Einwanderern werden in der EU schon seit Jahren aufgenommen. Auch da sind mir keine Probleme bekannt. Dir etwa? In Großbritannien werden an machen Schulen die Fingerabdrücke von Schülern genommen, auch da ist mir kein Missbrauchsfall bekannt.

Insgesamt betrachtet halte ich diese Gegenargumente nur auf den ersten Blick für plausibel, bei näherer Betrachtung und im Kontext erscheinen sie jedoch sehr schwach oder genauso auf zahllose andere Szenarien anwendbar und deswegen kein Grund gegen eine solche Datenbank an sich. Es gibt ja bereits andere Staaten, wo man seine Fingerabdrücke abgeben muss, und dort klappt es auch.

Ich halte die Befürchtungen einfach für größtenteils unbegründet oder wo begründet, lösbar.

Viele der Argumente sind auf dem selben Niveau, wie sich viele Briten über die mögliche Einführung einer ID-Card (Personalausweis) aufgeregt haben. Etwas, was für uns vollkommen normal ist, hat da Ängste vor dem Staat ausgelöst und manche haben Parallelen zum 3. Reich aufgeführt. Paranoia pur eben.

Viel mehr erscheint es mir, dass viele zurückschrecken bei der Vorstellung, dass der Staat eine gute Möglichkeit mehr bekommt Gesetze gegenüber dem Bürger besser durchsetzen zu können, und man ihm durch die Abgabe der DNA/Fingerabdrücke verpflichtet wäre dabei zu helfen.

Das alles bisher sind Standardantworten die man bei ALLEN gespeicherten Daten anbringen kann, aber noch keine überzeugenden Gründe die gegen eine Datenbank als solches sprechen, und erst Recht nicht gegen Massentests in konkreten Einzelfällen im Sinne von § 81h Strafprozessordnung.

Nach dem Gesetz dürfen doch m.E. nach die Daten nicht mal dauerhaft gespeichert werden, aber trotzdem gibt es immer wieder eine Minderheit, die aus Prinzip nicht mitmacht und die Aufklärung des Verbrechens einfach boykottiert, weil der Täter in dieser Minderheit untergehen kann. Bei sowas fehlt mir ehrlich gesagt die Sympathie, und da hätte ich auch nichts gegen Gesetze die die zwangsweise Entnahme der DNA/Fingerabdrücke erlaubt.

Liebe Grüße.

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Hallo,

Wie sieht also konkret ein Missbrauch aus?

reale Beispiele hätte ich durchaus, wie z.B. das Abhören von Telefonen in großem Stil nach 100a, was ich aber nicht konkretisieren will. Durch meine Tätigkeit, aber auch als Beschuldigter, habe ich erleben müssen, wie meine Rechte (meine Daten) mit den Füßen getreten wurden - und das durch Exekutive und Judikative unseres Staates.
Ich weiss jedenfalls, was in unserem "Rechts-"Staat alles möglich ist - und das lässt mich schaudern. Deshalb bin ich z.B. gegen die Vorratsdatenspeicherung; irgendwann wird sich jemand über die Rechtsvorschriften hinwegsetzen und die Daten rechtswidrig benutzen. Das ist m.E. nach so gut wie sicher.

Gruss

Iru

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Ich fordere 24h Wohnraumüberwachung für alle
Hallo,

Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht.

das Problem ist die „Verhältnismäßigkeit“: http://de.wikipedia.org/wiki/Verh%C3%A4ltnism%C3%A4%…

Es kann nicht sein, pauschal alle Bürger unter Pauschalverdacht zu stellen und ohne konkreten Anlass erkennungsdienstlich- oder sogar erbgutseitig zu erfassen.

Ich habe versucht die Logik selbst nachzuvollziehen, in dem
ich FÜR die Datenschützer argumentiert habe, um mich sozusagen
selbst von ihren Argumenten zu überzeugen, doch meist
entpuppten sich die Argumente als übertriebene Paranoia oder
derjenige hatte selbst Dreck am Stecken.

Die alte Leier…

Konsequenter weise würde ich dann vorschlagen, dass alle Bürger 24 Stunden am Tag mittels Video- und Tonaufzeichnung überwacht werden und natürlich alle Handytelefonate abgehört und aufgezeichnet werden sollten. Gleiches gilt für den gesamten Internetverkehr. In private Fahrzeuge müssten verpflichtend Überwachungseinrichtungen und GPS Peilsender installiert werden. Öffentliche Orte werden grundsätzlich überwacht.

Was glaubst Du, wie das die Kriminalitätsrate senken würde und die Aufklärungsrate steigern? Dagegen kann ja nur jemand etwas haben, der etwas zu verbergen hat oder unter Paranoia leidet.

Das sind die üblichen Argumente kritische Stimmen zu kriminalisieren.

Die wesentliche Frage ist: Wie weit dürfen Freiheitsrechte eingeschränkt werden um unsere Freiheitsrechte zu schützen? Wie weit dürfen Bürgerrechte eingeschränkt werden, um den Rechtsstaat zu verteidigen.

Man kann nicht einen Überwachungsstaat installieren um die Freiheit zu schützen.

Die Verhältnismäßigkeit muss stets gewahrt bleiben. Insofern ist jede Maßnahme daraufhin zu prüfen, ob Rechte, die im Grundgesetz garantiert sind, nicht unzulässig verletzt werden.

In einer Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 15. Dezember 1983 wurde bereits das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung als Ausfluss des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und der Menschenwürde etabliert. Eine flächendeckende und anlasslose Erhebung von DNA Proben wäre somit ein eindeutiger und gravierender Verstoß dagegen.

Gruß

S.J.

1984…
…und wir wären alle Winston Smith.

Gut dass Orwell mit seiner düsteren Zukunftsaussicht Unrecht hatte. Aber wenn ich hier so einige Beiträge lese, sind wir auf dem besten Weg dahin.

Gruss

Iru

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Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht.

Hallo,

mal ein Zitat das Bejamin Franklin zugeschrieben wird

„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

Und noch ein Zitat, allerdings nur sinngemäß wiedergegeben, mir fällt der Autor nicht ein.

„Allein die Möglichkeit das ich überwacht werde, verändert schon mein Verhalten.“

Besonders das zweite Zitat sagt das wir immer mehr unsere persönlichen Freiheiten verlieren.

Inzwischen werden wir doch schon fast überall überwacht, insbesondere gerade private Kameras sind hier ein Übel. Kaum ein Supermarkt kommt ohne Kameras aus. Holen wir Geld bei der Bank, schon werden Bilder gemacht. Über Handys sind Bewegungsprofile darstellbar. Bei jedem Besuch von Internetseiten werden IP gespeichert. Alles Daten auf die bei Bedarf auch von der Staatsgewalt zugegriffen werden kann.

Rechte die das Grundgesetz verbrieft werden immer mehr eingeschränkt, mal genannt der Polizist der plötzlich über die Terrasse geht und in die Wohnung schaut, da zählt plötzlich nicht mehr das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung. Das Richtervorbehalte immer mehr ignoriert werden. Das ein Richter in Bayern gerade 2 Minuten Zeit hat um über eine Hausdurchsuchung zu entscheiden. Wenn irgendwo DNA gefunden wird braucht der für die Entscheidung nur noch 1 Minute.
Das bei Veranstaltungen und Demonstrationen oft gerne Pfefferspray oder andere Waffen eingesetzt werden, ohne das es notwendig ist. Da zählt die körperliche Unversehrtheit nichts mehr.
Freiwillige DNA-Test werden nicht mehr freiwillig wenn sich jemand weigert seine DNA abzugeben, da wir schnell Zwang daraus, denn wer sich weigert ist grundsätzlich verdächtig.
Schon gewusst, wer einmal der Speicherung seiner freiwilligen DNA-Daten zugestimmt hat, ist immer in der Datenbank.

Von daher wäre ein zentrales Register mit DNA-Daten ein weiterer Schritt in einen Überwachungsstaat. Und den will ich garantiert nicht.

Die Möglichkeiten die der Staat hat reichen aus.

Gruß

Nostra

Denn hinter dem Datenschutzargument steckt doch nichts anderes
als die Befürchtung mal selbst was illegales anzustellen und
dann damit entkommen zu wollen.

Hinter dem Datenschutzargument steht die Befürchtung, daß die Daten irgendwann von irgendjemandem missbraucht werden könnten.

Eine kurze, wahre Geschichte: Ein Freund wird wegen eines Verdachts auf eine Straftat polizeilich registriert. Ein Richter ordnet später die Löschung dieser Daten an, da der Freund freigesprochen wurde. Die Polizei ignoriert diese Anordnung. Viele Jahre später wird der Freund auf dem Weg zu einer politischen Demonstration kontrolliert - und verhaftet. Begründung: Er sei schon mal aufällig geworden …

Dasten können aber auch legal missbraucht werden. Wir wissen nicht, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt, welche RTefgierung, welches Regime in 10, 20, 39 Jahren die macht hat. Was heute legal ist - wie zum Beispiel seine Meinung äußern, schwulz zu sein oder zu demonstrieren - könnte dann wieder illegal sein.

Gruß,
Max

Hi!

Schon gewusst, wer einmal der Speicherung seiner freiwilligen
DNA-Daten zugestimmt hat, ist immer in der Datenbank.

Stimmt das so? Hab mich schon gefragt, was bei der letzten Sammlung hier in der Gegend mit den Proben geschehen ist, nachdem der Täter überführt war…

Da kann man schon erkennen wo es hinläuft, wenn man bedenkt, dass der Datensatz nicht mal komplett ist, der aber trotzdem weiter verwaltet wird.

Hossa :smile:

Dazu eine kurze, wahre Geschichte, die ein Nachbar erlebt hat. Er wollte eine Stelle bei einem Amt annehmen und wurde dafür sicherheitsüberprüft. Dabei stellte sich heraus, dass er in der Vergangenheit angeblich einmal an einer verbotenen Demonstration teilgenommen hat. Das hätte ihn beinahe die Anstellung gekostet. Folgendes war passiert. Er besitzt ein Wohnmobil, das er häufig benutzt und daher auf der Straße parkt. Eines Tages war bei uns in der Nähe eine verbotene Demosntration. Die Polizei hat alle Wohnwagen und Wohnmobile aufgeschrieben, die dort in der Nähe standen. Also auch das Wohnmobil meines Nachbarn… Und schon war er Teilnehmer an einer verbotenen Demonstration!

Das Problem bei allen Datenbeständen ist, dass der Betroffene oft gar nicht weiß, welche Daten von ihm gespeichert sind. Daher hat er auch keine Möglichkeit, falsche Daten korrigieren zu lassen. Und dann kommt es zu solchen Missinterpretationen.

Denn hinter dem Datenschutzargument steckt doch nichts anderes
als die Befürchtung mal selbst was illegales anzustellen und
dann damit entkommen zu wollen.

Nein! Dahinter steckt die Befürchtung, dass man beschuldigt wird, etwas getan zu haben, was man aber tatsächlich nicht getan hat. Dann muss man belegen, dass man etwas nicht gemacht hat… Das kommt einer Beweislastumkehr gleich.

Wie oft hört man, dass ein Verbrechen nicht aufgeklärt werden
kann, weil man Fingerabdrücke oder DNA-Spuren gefunden hat,
aber keinem zuordnen kann?

Dann muss die Polizei vernünftig ermitteln und den Personenkreis einschränken. In diesem Personenkreis kann sie dann ja auch DNA und Fingerabdrücke nehmen.

Ich wäre ganz klar dafür, dass jeder Bürger gesetzlich
verpflichtet ist nach der Geburt seine Fingerabdrücke und DNA
abnehmen zu lassen und dass diese dauerhaft auf Lebenszeit in
einer Datenbank gespeichert werden.

Damit stellst du alle Bürger unter Generalverdacht. Das ist zum Glück laut BVG nicht zulässig :smile:

Ein Nebeneffekt wäre, dass sich Kriminelle von Anfang an mehr
Gedanken machen, ob sie ein Verbrechen begehen oder nicht,
wenn ihre DNA und Fingerabdrücke gespeichert sind.

Dann kommen halt verstärkt ausländische „Fachkräfte“ zu uns, die nicht erfasst sind, um hier Straftaten zu begehen. Der Markt ist ja dann groß, da die deutschen Bösewichte nicht mehr so aktiv wären.

Das „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu
befürchten“

Andersrum wird ein Schuh draus: Gerade weil ich nichts zu verbergen habe, möchte ich nicht ständig einen schwarzen Mann neben mir laufen haben, der alle meine Schritte überwacht.

Viele Grüße

Hasenfuß

Ich bin für Wegschaun
Ich finds super, wenn alles überwacht wird. Dann braucht keiner mehr den Helden spielen und die Polizei rufen, wenn er irgendwas verdächtiges sieht, sondern kann sich darauf verlassen, dass sich schon irgendjemand drum kümmern wird.

Ganz besonders gilt das dann für Opfer die eigentlich selber Schuld sind, wenn sie sich nicht überwachen lassen, wie z.B. Polizisten, Zahnärzte, Journalisten, Ausländer, …

Bei so viel Überwachung brauche *ich* mir auf gar keinen Fall mehr die Finger dreckig machen, gell?

Nick

Hallo,

Bei Proben die freiwillig abgegeben werden gibt der „Spender“ sein Einverständnis und damit darf gespeichert werden. Anders sieht es aus wenn die Daten ohne Einverständnis abgegeben werden müssen, dann müssen sie vernichtet werden, außer dem „Spender“ wird eine Straftat nachgewiesen.

Deshalb werde ich niemals freiwillig einen Test machen. Zumal auch

ich zitiere

_27.1.2011
Verwandtschaft macht verdächtig

Der genetische Fingerabdruck ist keineswegs so “einzigartig”, wie er mitunter dargestellt wird. Die DNA von Verwandten ähnelt sich nämlich, bei eineiigen Zwillingen ist sie normalerweise sogar gleich. Dieser Umstand hat jetzt zu einem Fahndungserfolg für die Polizei geführt. Obwohl er gar nicht an einem durchgeführten Massengentest teilgenommen hatte, konnte ein 17-Jähriger als Tatverdächtiger einer Vergewaltigung ermittelt werden._
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2011/01/27/…

man ganz schnell seine Kinder ans Messer liefern kann.

So harmlos wie die Obrigkeit uns weismachen will sind die Test nicht.

Gruß

Nostra

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Moin,

leider am Thema vorbei, ich bat um Beispiele von Missbrauch der Daten aus einer DNA- Datenbank.

Und dass ein Beschuldigter die Nutzung bestimmter Daten als Missbrauch empfindet, ist ein Binsenweisheit. Udo Vetter klagt regelmäßig in seinem Blog http://www.lawblog.de dagegen, aber er ist Strafverteidiger, da gehört das quasi zum Berufsbild.

Gruß

ALex