Diese von Dir so genannte Nebendebatte ist genauso relevant wie die von Dir losgetretene. Du greifst einen Aspekt bei den Tests heraus und ignorierst viele andere. Vor allem machst Du ein Faß auf, das überhaupt nicht gerechtfertigt ist. Die allermeisten modernen Fahrzeuge sind sehr sicher - von der Konstruktion her, von der Ausstattung her, die die Unfallfolgen abmildert und auch hinsichtlich der Ausstattung, die einen Unfall verhindert. Wenn man schon eine allgemeine Aussage treffen will, dann lautet sie „kaufe ein möglichst neues, möglichst gut ausgestattetes Auto“ bzw. „wenn Du einen Betrag X ausgeben kannst, dann investiere ihn in das neue Auto mit guter Ausstattung und nicht in das etwas ältere mit möglichst großer Motorleistung“.
Angesichts der Vielzahl von Unfallursachen und der Komplexität des Themas verbieten sich verkürzende Aussagen wie die Deinen. Mal ganz abgesehen davon, daß nur die wenigsten Menschen vor einem Auto sitzen und sagen „das sieht geil aus, kostet genau das, was ich ausgeben will, hat eine tolle Ausstattung, die richtige Farbe, das richtige Alter und den richtigen Kilometerstand aber bei NCAP hat es leider im Szenario X einen halben Punkt weniger als die Karre da drüben, die überteuert ist, scheiße aussieht und einen Fußboden aus Holz hat. Also kaufe ich die mit dem halben Punkt mehr“.
Das ist weltfremd. Die Kaufkriterien sind völlig andere und das ist auch völlig OK so.
Anders formuliert: wie viele Menschen sterben eigentlich bei Zusammenstößen von zwei oder mehr KfZ und wie viele davon hätten in einem größeren Fahrzeug eine größere Überlebenschance gehabt? Will sagen: wenn der Tanklaster ungebremst aufs Stauende auffährt, ist es egal, ob da ein Fiat Punto steht oder eine S-Klasse.
Müßte…
OK, ich hab mal recherchiert. Hatte wohl Langeweile…
Weder auf Wikipedia noch auf der Euro-NCAP-Seite findet sich ein Hinweis auf deine Behauptung.
Stattdessen findet man dort, dass seit 2020 so getestet wird:
Frontalaufprall volle Breite - Aufprall auf ein massives, unverformbares Hindernis
Versetzter Frontalaufprall - simuliert einen Aufprall zwischen dem Testfahrzeug und einem typischen Mittelklasse-Familienfahrzeug
Damit ist auch die Aussage, dass
nicht (mehr) richtig.
Die Crash-Tests mit Karosserie sind auf der Seite der Euro NCAP beschrieben.
Beim Test im 1:1-Maßstab wird das Fahrzeug mit 50 km/h und einer 50%igen Überlappung gegen ein verformbares Hindernis gefahren, das auf einem entgegenkommenden, ebenfalls mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h fahrenden, 1400 g [sic!] *) schweren Wagen montiert ist. Das Hindernis repräsentiert den Vorderteil eines anderen Fahrzeugs. Es versteift sich mit zunehmender Verformung. Der Test simuliert einen Aufprall zwischen dem Testfahrzeug und einem typischen Mittelklasse-Familienfahrzeug.
*) auf Englisch heißt es richtig „kg“
Euro NCAP testet das Fahrzeug durch Aufprall der kompletten Fahrzeugfront auf ein massives, unverformbares Hindernis mit 50 km/h.
Für den Seitenaufpralltest wird ein verformbares Objekt auf einen Wagen montiert und mit 60 km/h im rechten Winkel gegen die Fahrzeugseite gelenkt.
Beim Euro NCAP-Test wird das Fahrzeug mit 32 km/h seitlich gegen einen festen, schmalen Pfahl geschleudert. Dabei wird das Fahrzeug rechtwinklig zur Bewegungsrichtung gehalten oder wie ab 2015 mit einem etwas geringeren Winkel zum Pfahl.
Naja, es hat sich schon bewährt, daß derjenige, der Dinge behauptet, diese belegt.
Konfuzius sagt: „Es ist das Privileg des Intelligenten, sich dumm stellen zu können. Der Dumme kann das nicht, aber er kann den Intelligenten fragen, ob er sich dumm stellt.“