Wieso haben Plattenbelichter eine so hohe Auflö.?

Thema Druck:
Wieso müssen Plattenbelichter eine so hohe Auflösung haben, wenn letzendlich mit eh nur 300ppi gedruckt wird? Auch die Auflösung der zu Druckenden Datei befindet sich ja normalerweise weit unter 2400ppi, deshalb verstehe ich nicht, warum der Belichter soviel ppi mehr hat.

Hallo hansGlueck,

Wieso müssen Plattenbelichter eine so hohe Auflösung haben,
wenn letzendlich mit eh nur 300ppi gedruckt wird? Auch die
Auflösung der zu Druckenden Datei befindet sich ja
normalerweise weit unter 2400ppi, deshalb verstehe ich nicht,
warum der Belichter soviel ppi mehr hat.

Ganz einfach: Der eine Punkt an Deinem Monitor kann gut 16 Millionen verschiedene Farbtöne annehmen (die Farbräume lasse ich mal außen vor). Der Vierfarbdruck (CMYK) setzt diesen einen Punkt aus - welch Überraschung - vier Farben zusammen. Da sich diese Farben beim Offsetdruck (im Gegensatz zum z.B. Thermosublimationsverfahren) nicht mischen, müssen die Punkte der einzelnen Farben entsprechend kleiner ausfallen. Ganz grob findest Du das auch hier http://de.wikipedia.org/wiki/Druckaufl%C3%B6sung#Vie…

Gruß

osmodius

Hallo,

danke für deine schnelle und verständliche Erklärung!

Wieso müssen Plattenbelichter eine so hohe Auflösung haben,
wenn letzendlich mit eh nur 300ppi gedruckt wird? Auch die

Es gibt im (Rasterdruck) verschied. „Weiten“ (60er Raster ist in der Regel Standard). Diese bilden die Vorgabe an die Mindestauflösung eines digitaln Bildes (gibt ne Formel hiefür, die ich aber grad nicht parat hab). Hat aber primär mal nix mit dem Auflösungsvermögen eines Belichters zu tun. Die einzelnen Punkte des DruckRasters werden nämlich wiederum aus einzelnen Zeilendurchläufen des Belichters erstellt. Wenn man sich jetzt mal verdeutlicht, wie klein ein einzelner Rasterpunkt ist, wird klar, warum die hierfür benötigte Auflösung so hoch sein muß.

Hallo Hilse,

Es gibt im (Rasterdruck) verschied. „Weiten“ (60er Raster ist
in der Regel Standard). Diese bilden die Vorgabe an die
Mindestauflösung eines digitaln Bildes (gibt ne Formel hiefür,
die ich aber grad nicht parat hab).

So schwer ist das eigentlich nicht. Ich war nur zu faul.

Ausgehend von einem Qualitätsfaktor von 2(*), also 2 Bildpixel pro Rasterpunkt ergibt sich eine geforderte Auflösung von 160 lpcm oder ~305 ppi. Jede Farbe kennt digital 256 Abstufungen. Um diese Abstufungen im Druck abbilden zu können werden entsprechend 256 verschiedene Formen eines Druckpunktes benötigt. Diese ergeben sich aus einer Matrix von 16 x 16. Also muss eine Linie in 16 Teile unterteilt werden. Macht im Ergebnis 16 (Matrix) x 60 (Druckraster) x 2,54 (Umrechnung in lpi) = 2438,4 dpi.

Hat aber primär mal nix mit dem Auflösungsvermögen eines Belichters :zu tun. Die einzelnen Punkte des DruckRasters werden nämlich :wiederum aus einzelnen Zeilendurchläufen des Belichters erstellt.

Stimmt also nicht so ganz. Der Belichter löst so fein auf. Noch feiner wirds im Bereich Chipproduktion. Dort hat man mit der Wellenänge des Lichts zu kämpfen, damit die Strukturen noch fein genug werden. Aber das ist was anderes…

Wenn man sich jetzt mal verdeutlicht, wie klein ein einzelner
Rasterpunkt ist, wird klar, warum die hierfür benötigte
Auflösung so hoch sein muß.

Erklärst Du jetzt die Rasterwinkel für ein CMYK Dokument mit zwei Sonderfarben (Pantone, ein Feuerwehrrot und Gold)? Danke! :wink:

Gruß

osmodius

(*)Qualitätsfaktor 2 daher, da es bei geringeren Faktoren gerne zu sog. Treppenartefakten an diagonalverlaufenden Kanten kommt. Je nach Bildinhalt kann auch ein Faktor von 1,5 ausreichen. Allerdings empfiehlt sich das bloß für den Notfall, wenn kein höherauflösendes Material vorhanden, das Bild absolut notwendig ist und man weiß, was man tut.

Erklärst Du jetzt die Rasterwinkel für ein CMYK Dokument mit
zwei Sonderfarben (Pantone, ein Feuerwehrrot und Gold)? Danke!

Erklären? Nö, die kann man höchstens aufzählen. Es gibt Standarwinkelungen für cmyk (kann man ja ergoogeln). Aber bei Sonderfarben muß ich passen, weil ich es eigentlich so kenne, daß diese als Vollton gedruckt werden (also nix mit Raster- und Winkelung). Dafür wurden sie ja ursprünglich konzipiert. Wer also meint Sonderfarben in einer Trasnparenz über cmyk-Bilder/Grafiken zu legen, sollte sich dann auch ne gute Druckerei suchen :wink:

Wer Gold rastert hat übrigens eh nen Schuss durch die Socke, weil die Wirkung (Glanz) dadurch verloren geht.

Es gibt im (Rasterdruck) verschied. „Weiten“ (60er Raster ist
in der Regel Standard). Diese bilden die Vorgabe an die
Mindestauflösung eines digitaln Bildes (gibt ne Formel hiefür,
die ich aber grad nicht parat hab).

So schwer ist das eigentlich nicht. Ich war nur zu faul.

lpcm oder ~305 ppi.

Yep. Ich meinte (lediglich) die Formel zur Ermittlung der benötigten Bildauflösung.

Bei einem 60er Raster: 60 x 2,54 (Umrechnung in Inch) x 2 (Qualitätsfaktor) = 304,8 also gerundet 305 oder 300, wie sich so weitläufig rumgesprochen hat.

Diese Angabe braucht derjenige, der Druckdaten liefert. Was das Auflösungesvermögen des Belichters angeht interessiert höchstens bei Angaben bezüglich Linienstärken. Ansonsten ist das Sache des Druckdienstleiters.

Deswegen meinte ich „hat primär mal nix mit der geforderten/benötigten Bildauflösung zu tun“.

Erklärst Du jetzt die Rasterwinkel für ein CMYK Dokument mit
zwei Sonderfarben (Pantone, ein Feuerwehrrot und Gold)? Danke!

Kleiner Nachtrag noch in Sachen Sonderfarben: diese sind ursprünglich dafür konzipiert worden, Farbtöne, die außerhalb des cmyk-Bereiches (von 256.000 möglichen Abstufungen) liegen, drucken zu können.

Sie werden deshalb auch in der Regel nicht gerastert und wenn, dann nicht in Mischnung mit cmyk, da im Vorfeld nur über „echten“ Andruck simulierbar -> ich habs jedenfalls noch nie erlebt auch wenn’s genau genommen technisch machbar ist. Wenn einfarbige, gerasterte Flächen gedruckt werden, sollte man sie nach Möglichkeit auf 45 Grad-Winkelung stellen. Damit erhält man die optisch saubersten Ränder an geraden Flächen u. Kanten.

Also in deinem Beispiel cmyk mit Standardwinkelung, die Sonderfarben alle in 45 Grad, da sie sich ja nicht gegenseitig überdecken, folglich auch kein Moiré bilden können.

Tät ich jetz mal sagen. Hier noch ein Link.
http://www.pt-mediengestaltung.de/raster.html

warum der Belichter soviel ppi mehr hat.

Ein Belichter hat übrigens keine ppi (Pixel per Inch) sonder dpi (dots per inch).

Bei Bildern wird das immer gern vertausch. Da sprechen viele oft von dpi, obwohl genau hier die Bezeichnung ppi richtig wäre.

Kann man aber im Grunde vernachlässigen, sofern die Werte stimmen :wink:

Hallo Hilse,

Kleiner Nachtrag noch in Sachen Sonderfarben: diese sind
ursprünglich dafür konzipiert worden, Farbtöne, die außerhalb
des cmyk-Bereiches (von 256.000 möglichen Abstufungen) liegen,
drucken zu können.

Ja, ist mir bekannt, daher wollte ich ja auch ein Feuerwehrrot.

Sie werden deshalb auch in der Regel nicht gerastert und wenn,
dann nicht in Mischnung mit cmyk, da im Vorfeld nur über
„echten“ Andruck simulierbar -> ich habs jedenfalls noch nie
erlebt auch wenn’s genau genommen technisch machbar ist. Wenn
einfarbige, gerasterte Flächen gedruckt werden, sollte man sie
nach Möglichkeit auf 45 Grad-Winkelung stellen. Damit erhält
man die optisch saubersten Ränder an geraden Flächen u.
Kanten.

Die Theorie ist zu lange her und zum Glück hab ich’s noch nie gebraucht. Aber wenn ich mich recht entsinne gab es da ganz obskure Winkelungen auch von cmyk wenn man einen Ton nah bei einem der drei Bunten nahm.

Also in deinem Beispiel cmyk mit Standardwinkelung, die
Sonderfarben alle in 45 Grad, da sie sich ja nicht gegenseitig
überdecken, folglich auch kein Moiré bilden können.

Naja, dafür gibts ja die persönliche Lieblingsdruckerei mit Menschen, die am Ende doch immer alles auf Papier bekommen.

Gut, die eigentliche Frage ist ja geklärt.

Gruß

osmodius

eigentlich ist die ursprüngliche frage ja schon ausgezeichnet beantwortet… aber die diskussion mit den sonderfarben hat mich etwas amüsiert und mich animiert, doch auch noch meinen senf dazu zu geben.
ich mache täglich bilder, wo pantonefarben auch gerastert sind und teilweise hatte ich auch schon bis zu 8 sonderfarben und mindestens 6 davon gerastert… Flexo lässt grüssen. :smile:))
die winkel werden dann nach dem kleinsten übel bestimmt und man versucht natürlich nicht gerade 5 zeichnende rasterfarben übereinander zu legen. die gründe für sonderfarben statt oder trotz CMYK sind flexospezifisch und das würde nun wirklich hier zu weit vom thema abdriften.
Grüsse,
Bibi

die gründe für sonderfarben statt oder
trotz CMYK sind flexospezifisch und das würde nun wirklich
hier zu weit vom thema abdriften.

Eben. Flexodruck ist ne ganz andere Baustelle. Mit Offset nicht wirklich zu vergleichen, da ja ganz spezielle Bedruckstoffe verarbeitet werden.

Was die Sonderfarben angeht sagte ich ja auch „ursprünglich“. Pantone-Prozess und solche Geschichten kamen ja erst viel später.