Nette Nuss … Ich versuch mich mal dran. Also:
K = das Ereignis Klausur
W= ist die Menge der (verbleibenden) Tage der Woche, in der die Klausur geschrieben wird
T= Tag des Ereignisses
Das Ereignis K kann nach Aussage des Lehrers eintreten, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind:
- T = Element von W und
- W > 1
- wobei W sich natürlich an jedem Tag der betreffenden Woche um eins verringert.
Die Erfüllung beider Bedingungen ist somit in der Tat am Freitag (W=1) nicht mehr möglich. Fritzchens Denkfehler ist nun, dass er aus diesem Grund den Freitag aus der Menge W ausschließt - d.h. er interpretiert W als die Menge der Tage, an denen die Erfüllung beider Bedingungen möglich ist. Damit kann er dann im Regress auch die vorangehenden Tage nach und nach aus der Menge W ausschliessen. Er schränkt damit die erste Bedingung eigenmächtig ein - dummerweise ist sein Lehrer damit nicht einverstanden.
Zwar ist am Donnerstag morgen - sofern die Klausur bislang noch nicht geschrieben wurde - die Wahrscheinlichkeit, dass Donnerstag T ist, gleich 1; das ist ‚praktisch‘ Gewissheit, aber eben nur ‚praktisch‘. Wir haben hier also als ‚Grund‘ des Paradoxons eine semantische Antinomie der Begriffe ‚Wahrscheinlichkeit‘ und ‚Gewissheit‘.
Am Mittwoch morgen ist bei gleicher Ausgangslage die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Mittwoch T ist, natürlich nur 0,5 - genau so hoch wie für Donnerstag, da sowohl Mittwoch als auch Donnerstag noch für T in Frage kommen.
Ich persönlich hätte die Wahrscheinlichkeit für den Mittwoch allerdings aus ‚psychologischen‘ Gründen etwas höher als 0,5 angesetzt. Der Aussicht, einigen renitenten Schülern am Donnerstag den Unterschied zwischen ‚Gewissheit‘ und ‚100%er Wahrscheinlichkeit‘ zu verklickern, wäre ich als Lehrer jedenfalls auch aus dem Weg gegangen … 
Freundliche Grüße,
Ralf